Traumjob für Spielkinder Elite-Uni sucht einen Lego-Professor
Cambridge · Es klingt fast zu schön, um wahr zu sein: Die britische Elite-Universität Cambridge hat eine Lego-Professur ausgeschrieben. Was wie ein Scherz oder der Karrieretraum eines Kindes in fortgeschrittenem Alter klingen mag, hat einen wissenschaftlichen Hintergrund.
Es geht um die Erforschung der Rolle des Spielens und des Spieltriebs an sich. Letzterer ist nicht nur beim Lernen ein relevanter Faktor, sondern spielt auch in der menschlichen Entwicklung und Kulturbildung eine nicht zu unterschätzende Rolle. In der Wissenschaft führt das Thema allerdings bisher eher ein Schattendasein.
Das Forschungszentrum für Spiel in Bildung, Entwicklung und Lernen soll das ändern. Es wurde vor zwei Jahren von der Universität Cambridge mit Hilfe von Spenden der Lego-Foundation, einer gemeinnützigen Organisation des dänischen Spielzeugherstellers, ins Leben gerufen.
„Die Rolle des Spielens ist relativ wenig erforscht“, erklärt Anna Vignoles, Interimsleiterin des Instituts, der britischen Zeitung The Guardian. Es werde angenommen, dass es beim Lernen helfe und wichtig für die kindliche Entwicklung sei. „In Wirklichkeit gibt es aber wenig Beweise.“
Das Forschungszentrum will diese Zusammenhänge nun genauer untersuchen und dem Thema damit eine wissenschaftliche Basis liefern.
Die Lego-Foundation wird keinen Einfluss auf die Personalentscheidung nehmen, hofft aber nach eigener Aussage auf einen Kandidaten mit "kindlicher Denkweise".
Bo Stjerne Thomsen, Chef der Forschungsabteilung, wünscht sich im Gespräch mit dem Guardian "einen Akademiker, der spielerisch, neugierig, aufgeschlossen, phantasievoll und kreativ ist. Jemanden, der neue Wege in der Forschung geht und interdisziplinär arbeiten kann".
Der Job bietet aber nicht nur ein spannendes und kreatives Arbeitsfeld, sondern auch alle anderen Annehmlichkeiten, die mit so einer Cambridge-Professur einhergehen. Beispielsweise einem Jahresgehalt von etwa 95.000 Euro.
Die Ausschreibung der Stelle gibt es HIER. Etwas Eile bei der Bewerbung ist allerdings geboten, die Frist endet am 20. Januar.
