Hintergrund Alfred Nobel: Dynamit-Erfinder, Industrieller, Preisstifter

Stockholm · Mit der Stiftung der Nobelpreise wollte der schwedische Forscher und Großindustrielle Alfred Nobel (1833-1896) einen Konflikt lösen, der sein Leben bestimmte: Der Dynamit-Erfinder konnte es nicht verwinden, dass viele seiner Entdeckungen für den Krieg genutzt wurden.

Daher vermachte er sein Vermögen einer Stiftung, aus deren Zinsen Preise für jene finanziert werden sollten, die "im verflossenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen geleistet haben". Nobel selbst hatte über 350 Patente angemeldet.

Den Grundstock für die Stiftung legte Nobel in der Nähe von Hamburg. Dort baute er eine Fabrik für das bereits bekannte Nitroglycerin - die bald darauf explodierte. Danach erfand er einen Sprengstoff aus Nitroglycerin und Kieselgur, der unempfindlich für Erschütterungen war. Nobel ließ Dynamit 1867 in mehreren Ländern patentieren und gründete später zahlreiche Dynamit-Fabriken weltweit.

Die Nobelpreise werden seit 1901 vergeben. Die Dotierung beträgt derzeit 9 Millionen Kronen (870.000 Euro). Neben drei wissenschaftlichen Preisen für Neuerungen in der Physik, Chemie, und Medizin gibt es Auszeichnungen für Literatur und Friedensbemühungen. Der Friedensnobelpreis kann auch an Organisationen verliehen werden.

Neben den eigentlichen Nobelpreisen wird seit 1969 eine Ehrung für Wirtschaftswissenschaften in Gedenken an Alfred Nobel verliehen. Sie wurde 1968 von der Schwedischen Reichsbank gestiftet. Überreicht werden alle Preise am 10. Dezember, dem Todestag von Nobel.

Seit 1980 vergibt die schwedische Stiftung zur Auszeichnung richtiger Lebensführung (Right Livelihood Award Foundation) die Right Livelihood Awards - oft auch Alternative Nobelpreise genannt. Deren Preisträger für 2018 wurden bereits am vergangenen Montag benannt (24.9.).

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