Ahrtal als überzeugende Alternative zu Fernzielen

Chef-Touristiker Andreas Wittpohl sieht große Chancen für den Kreis Ahrweiler

Ahrtal als überzeugende Alternative zu Fernzielen
Foto: Martin Gausmann

Kreisstadt. Der Klimawandel ist in aller Munde. Welche Auswirkungen hat er auf eine auf Tourismus ausgerichtete Region wie das Ahrtal? Darüber machte sich Andreas Wittpohl, Geschäftsführer von Ahrtal-Tourismus, auch nach vielen Gesprächen auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin seine Gedanken.

Während Fluggesellschaften und große Touristikunternehmen als vermeintliche Klimakiller angeprangert würden, stelle sich bei deutschen Reisedestinationen die Frage, ob der Klimawandel auch einen Wandel im Reiseverhalten der Deutschen bewirken werde - gelten diese doch als Reiseweltmeister.

Wittpohl: "Wir erwarten im Ahrtal auch aufgrund der Klima-Diskussion einen weiteren Anstieg der Übernachtungszahlen. Ob und in welchem Maße diese Erwartungen erfüllt werden können, darüber lässt sich derzeit jedoch nur spekulieren. Sicherlich stellen die Prognosen der Klimaforscher eine ernst zu nehmende globale Bedrohung dar, und die Annahme oder auch Hoffnung liegt nahe, dass dadurch auch ein größeres Bewusstsein und Interesse für Urlaub im eigenen Land wächst."

Keine Spekulation, sondern Tatsache sei aber - und dies bestätigten auch die Mitgliedsbetriebe aus dem Bereich der Hotellerie und Gastronomie - , dass die Grundstimmung im Ahrtal derzeit sehr positiv und optimistisch sei, was auch an der großen Investitionsbereitschaft zahlreicher Hoteliers, Gastronomen und Klinikenbetreiber erkennbar sei.

"Und auch unsere Buchungsanfragen und -zahlen beim Ahrtal-Tourismus liegen erfreulicherweise deutlich über Vorjahresniveau. Die aktuellen positiven Übernachtungszahlen für 2006 zeigen uns auch, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Unser Ziel für die kommenden Jahre ist es natürlich, nun aktiv auf dieser Erfolgsspur zu bleiben. Und hier setzen wir auf unsere vielfältigen Marketingaktivitäten im In- und Ausland", so Wittpohl.

Immer mehr Reiseentscheidungen würden heute im Internet getroffen, daher spiele auch die stetige Optimierung des Internetauftrittes eine ebenso wichtige Rolle, wie die aktive Präsenz in den Quellmärkten sowie die Ansprache neuer Zielgruppen, wie zum Beispiel mit dem 2. Ahrtaler Gipfelfest vom 7. bis 10 Juni. Aber auch die in den letzten Jahren stark gewachsene Nachfrage nach Städtereisen wirke sich positiv auf den Tourismus im Ahrtal aus.

"Denn durch unsere erfolgreiche Kooperation mit unserem Partner in Bonn, der Tourismus & Congress GmbH Region Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler", so Wittpohl, "konnten wir auch auf der ITB auf Bad Neuenahr-Ahrweiler und das Ahrtal aufmerksam machen. Wir sind der Überzeugung, dass hier das Gute nahe liegt - und zwar im wahrsten Sinne des Wortes und aus beiden Richtungen gesehen. Die Bündelung unserer Kräfte ist daher auch zukünftig sinnvoll. Unsere Aufgabe ist es, Gäste für das Ahrtal zu begeistern und zu Freunden zu machen, die oft wiederkommen und ihr Geld bei uns ausgeben.

Jemanden, für den der perfekte Urlaub darin besteht, zwei Wochen faul und regungslos am Strand zu liegen, um möglichst braun gebrannt zu Hause zu beeindrucken, werden wir sicherlich weniger erreichen. Diejenigen aber, die im Urlaub spannende Abwechslung suchen oder eine atemberaubende Natur erleben möchten, Weinfreunde, Feinschmecker und Menschen mit Lust auf gesunde Fitness, können im Ahrtal den Alltag vergessen. Für sie kann das Ahrtal auch eine überzeugende Alternative zu Fernreisen bei der Urlaubsentscheidung werden", gibt sich Wittpohl selbstsicher.

"Auf jeden Fall haben wir in diesem Winter direkt vom wärmeren Wetter profitiert. Der Rotweinwanderweg zum Beispiel wurde sogar an den ersten Januar-Wochenenden stark frequentiert, was auch unsere Gastronomen und Hoteliers gefreut hat. Durchaus positiv ist der Klimawandel für unsere Winzer. Die Top-Weine des Ahrtals können mit noch höheren Öchslegraden rechnen", glaubt Andreas Wittpohl.

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