Umweltschonendes Fahrverhalten

Bei entsprechender Fahrweise verbraucht das Auto um bis zu 25 Prozent weniger Kraftstoff. Zwischen 1 000 und 2 000 Umdrehungen liegt der optimale Drehzahlbereich

Umweltschonendes Fahrverhalten
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Der Mensch kann beim Fahren kurzfristig mehr Treibstoff sparen als irgend eine andere technische Entwicklung, die am oder im Auto ansetzt. Spritspartraining ist heute deshalb angesagter denn je. Für den Deutschen Verkehrssicherheitsrat schulen zum Beispiel rund 150 ausgewählte Fahrlehrer den "Otto-Normal-Verbraucher" zum Sparfahrer um. Einer der Trainer formuliert es so: "Wer sparsam fährt, ist erstens sicherer unterwegs, kümmert sich um die Umwelt und spart Geld."

Die Fahrlehrer kennen sich aus, auch mit der Psyche der "Schüler", die zum Teil seit Jahren oder Jahrzehnten gestandene Autofahrer sind. Als Trainer wissen sie, dass viele ihnen anfangs nicht glauben, aber am Schluss nimmt jeder etwas mit. Zum Beispiel, wenn es um hochtouriges Fahren geht: Bei Stadtgeschwindigkeiten von 50 km/h halten die meisten den dritten Gang für die beste Wahl. In Wirklichkeit ist der fünfte gerade recht.

Die optimale Drehzahl moderner Einspritzmotoren liegt zwischen 1 000 und 2 000 Umdrehungen. Beim Mitschwimmen im Verkehr kann die Drehzahlnadel bis auf etwa 1 000 Touren fallen, spätestens bei 2 000 Touren sollte man hochschalten. Allein der Wechsel vom vierten in den fünften Gang bei 50 km/h bringt in vorliegenden Fall 17 Prozent Ersparnis.

Vorausschauendes Fahren ist im fließenden Verkehr genauso das Motto wie vor Ampelkreuzungen: Hier auf keinen Fall mehr Gas geben, sondern bei gleichbleibenden Tempo rollen lassen. Schaltet die Ampel auf Rot, bremst man am besten mit dem passenden Gang (hoher Gang bei größerer Entfernung, niedriger bei geringer Entfernung), so dass das Fahrzeug ausrollt. Radfahrer kennen das - keiner strampelt weiter, wenn er sonst gleich anhalten müsste.

Wenig bremsen

Überhaupt gilt: Außer im Notfall wenig bremsen, denn dadurch wird kostbare Energie vernichtet. Auch der Leerlauf hilft, Treibstoff zu sparen, sagen die Trainer. Außerdem kann der Fahrer ruhig mal ein oder zwei Gänge überspringen. Das Gaspedal ist heute nämlich ein elektronisches Steuerelement, das sogar manchen (Bedienungs-) Fehler ausgleicht. Mittels Pedal sagt der Fahrer dem Computer nur, ob er beschleunigen will oder nicht.

Das Ergebnis einer Spritsparstunde überzeugt. Mit seinem vorherigen Fahrstil verbrauchte ein sich vorher als gut und sparsam fahrend einstufender Fahrer eines Kompaktwagens 8,5 Liter auf 100 Kilometer, danach waren es nur 6,7 Liter - eine Einsparung von mehr als 20 Prozent und entsprechend weniger CO2-Ausstoß. Erfahrungen von GA-Lesern, die vor einiger Zeit ein Eco-Driving absolvierten, das der GA in Zusammenarbeit mit Ford veranstaltete, bestätigen das.

Freilich gibt es noch weitere Tricks. So lohnt es sich schon bei einem Halt von einigen Sekunden, den Motor auszustellen. Unnötiger Ballast sollte aus dem Auto geräumt, vor allem für Kurzstrecken der Wagen gar nicht benutzt werden. Der richtige Reifenluftdruck ist ebenfalls wichtig.

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