Experte: Die drei Beben im Pazifikraum hingen nicht direkt zusammen

Potsdam · Drei Beben innerhalb weniger Tage beunruhigen die Menschen im Pazifikraum. Und die Angst vor einem neuen Super-Beben wie in Kalifornien 1906 wird wieder geschürt. Damals starben tausende Menschen.

Innerhalb weniger Tage bebte die Erde in Kalifornien, in Chile und in Peru. Die Westküste des amerikanischen Doppelkontinents liegt in einer der seismisch aktivsten Regionen der Erde. Der Pazifische Feuerring ist berüchtigt für häufige Vulkanausbrüche, See- und Erdbeben.

Dort muss immer mit Naturkatastrophen gerechnet werden, sagte der Erdbebenforscher Rainer Kind vom Potsdamer Geoforschungszentrum im Interview der Deutschen Presse-Agentur.

Frage: Was passierte genau? Hängen die drei Beben miteinander zusammen?

Antwort: Die Ursache ist einfach zu beschreiben: Die ozeanischen und Kontinentalplatten verschieben sich dort mit großer Kraft miteinander. In der Folge kommt es zu Beben. In gewissem Maße hängen damit die drei Beben zusammen, aber nicht direkt. Das war ein Zufall. Immerhin liegen tausende Kilometer dazwischen.

Frage: Konnten die Menschen rechtzeitig gewarnt werden? Wie vorhersehbar sind diese Ereignisse?

Antwort: Leider ist Erdbebenvorhersage immer noch ein unlösbares Problem. Es gibt zwar Frühwarnungen, ab sie informieren erst 20 bis 30 Sekunden vor dem zerstörerischen Ereignis. Eine Erdbebenwarnung ist darunter keinesfalls zu verstehen. In Chile, Peru und Kalifornien muss auf jeden Fall mit Nachbeben gerechnet werden.

Frage: Rückt der Zeitpunkt näher für ein seit langem erwartetes Superbeben in Kalifornien, wie in San Francisco 1906?

Antwort: Solche starken Beben treten alle 100, 200 Jahre auf. Damit wird langsam der Zeitpunkt wahrscheinlicher. Das ist aber eine sehr ungenaue und pauschale Aussage. Genaueres kann man auf keinen Fall sagen.

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