Spätsommer in der Region Der Herbst schickt Vorboten

Bonn/Region · Zunehmender Wind und kühlere Nächte, aber wenig Niederschlag. Das spätsommerliche Wetter bleibt uns noch etwas erhalten. Lediglich Landwirte und Rheinschiffer hoffen auf größere Regenmengen.

Am letzten Sonntag im September hat sich der Altweibersommer von seiner besten Seite gezeigt: Hoch Nikolaus bescherte ganz Deutschland ein sonniges und warmes Wochenende, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Sonntag in Offenbach mitteilte. Die Temperaturen im Westen und Südwesten stiegen auf sommerliche 27 Grad.

In der Region nutzten viele Leute die Gelegenheit für eine Radtour am Rhein oder eine Wanderung in den Weinbergen an der Ahr.

Doch in der kommenden Woche sorgt Tief Vladiana in Deutschland für erste Vorboten des Herbstwetters: Von Norden her ziehen ab Montag dichte Wolken bis in den Südwesten, die auch Regen bringen können. Nach Informationen der DWD-Meteorologen zeigt sich aber immer wieder die Sonne und es bleibt überdurchschnittlich warm.

Milde Temperaturen und wenig Regen

In der Region klettern die Temperaturen weiterhin über 20 Grad. Am Abend und in der Nacht wird es jedoch deutlich kühler. Ab Mitte der Woche ist besonders im Bergland mit starken Windböen zu rechnen. Im Flachland weht der Wind eher mäßig.

Größere Regenmengen sind weiterhin nicht zu erwarten - sehr zum Ärger der Kartoffelbauern in der Region.

"Das trockene Wetter hat konkrete Auswirkungen auf die Ernte von Zuckerrüben und Kartoffeln: Beide stecken in der Erde und die ist ziemlich hart", sagte Bernhard Rüb von der Landwirtschaftskammer Rheinland. Die Rübenernte in Euskirchen wurde deshalb um eine Woche verschoben.

Bei den Kartoffeln ist es sogar so, dass die Felder in manchen Regionen beregnet werden müssen, um die Ernte zu ermöglichen. „Sie sind wie einbetoniert. Das hatten wir noch nicht“, sagte Rüb.

Für die Maisernte sei das Wetter aber ideal: Die Felder seien gut befahrbar. „Keine Spuren, keine Schäden.“ Und auch an anderer Stelle mache sich das gute Wetter der vergangenen Wochen positiv bemerkbar: "Das Grillwetter dürfte für eine saisonal atypische Belebung des Schweinefleischabsatzes gesorgt haben."

Auch die Rheinschifffahrt muss auf die Wassertiefe achten: "Schon jetzt müssen große Schiffe ihre Abladetiefe dem Wasserstand anpassen", sagte Ramon van der Maat von der Wasserschutzpolizei Duisburg. Besonders Küstenmotorschiffe, die auch die Nordsee befahren, hätten einen größeren Tiefgang und könnten oft ihre Kapazität nicht mehr voll ausschöpfen.

Der Rheinpegel in Köln lag am Montag bei 1,75 Meter. Das bedeutet, dass der Rhein in der Fahrrinne nur noch eine Wassertiefe von 2,75 Meter hat. Zum Vergleich: Beim sogenannten „Normalwasserstand“ liegt die Wassertiefe dort bei 4,21 Metern. (dpa)

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