Trotz schwerer Krankheit nicht mutlos

Familie W. braucht eine neue Waschmaschine.

Wenn Anna W. von ihrer Jugendzeit erzählt, dann leuchten ihre Augen, und sie strahlt über das ganze Gesicht. "Ich stamme aus einfachen Verhältnissen, aber unsere Eltern haben uns eine schöne Kindheit geschenkt und sich für die wenige freie Zeit, die sie hatten, immer etwas Neues einfallen lassen", sagt die Henneferin. "Mal gingen wir wandern, mal haben wir zusammen gebastelt, im Sommer ging es zum Schwimmen", erinnert sich die 65-Jährige.

"Das war eine unbeschwerte Zeit, doch leider blieb es nicht so", sagt die Seniorin und wird mit einem Mal ganz traurig. Durch einen tragischen Verkehrsunfall verlor sie ihre Eltern und die ältere Schwester. "Es hat lange gedauert, bis ich wieder auf die Füße kam. Meine Lehre als Schneiderin konnte ich nicht zu Ende bringen, so dass ich später nur Aushilfstätigkeiten annehmen musste", sagt die Henneferin.

Und auch ihren Ehemann Kurt traf das Schicksal. "Er wurde schwer krank und ich habe ihn gepflegt. Das habe ich sehr gerne getan. Von ihm kam nie ein Wort des Jammerns, und er war nie mutlos. Gemeinsam haben wir die Krankheit besiegt", sagt die 65-Jährige. Aber Geld für eine Rücklage hatten sie nie. So müssen die beiden heute von Grundsicherung im Alter leben. "Wir brauchen dringend eine neue Waschmaschine. Dank der großzügigen Spende der Aktion Weihnachtslicht geht dieser Wunsch nun in Erfüllung. Gott segne die großherzigen Spender", sagt Kurt W.

Gerald M. wünscht sich einen Kühlschrank

Sein Leben lang hart gearbeitet hat Gerald M. aus Bonn. Er war Schlosser, ein großer und starker Mann. Hat Familie und Freunden am Wochenende geholfen, Häuser, und Garagen zu bauen. Bis sein Rücken nicht mehr mitspielte. "Von einem Tag auf den anderen war nichts mehr wie früher", berichtet der 73-Jährige. Er hatte einen Bandscheibenvorfall, lag lange im Krankenhaus und konnte anschließend seinen Beruf nicht länger ausüben. "Es ging auf keinen Fall. Ich kann bis heute ja nicht mal einen Kasten Wasser heben", sagt der Junggeselle. Er bemühte sich immer wieder um eine Arbeitsstelle, doch mit seiner einfachen Schulausbildung gab es wenig Aussicht.

"Ins Büro konnte ich nicht und selbst als Hausmeister wollte mich niemand haben. Das war eine bittere Erfahrung, plötzlich für nichts mehr zu taugen", sagt der Bonner. Als sich die Krankheit noch verschlimmerte, wurde er erwerbsunfähig. Heute lebt er von Grundsicherung im Alter. "Das ist schlimm. Ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich einmal auf Hilfe vom Amt angewiesen bin", sagt der 73-Jährige.

Zu Weihnachten habe er nur einen Wunsch: einen Kühlschrank und einen Zuschuss zu den Heizkosten. "Das GA-Hilfswerk ist ein wahrer Segen für mich. Ich bin unendlich dankbar", sagt der Rentner. (veh)

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