Weihnachtslicht Leben voller Arbeit und Sorgen

BONN · Acht Kinder hat Christel D. allein großgezogen. "Mein Mann hat mich verlassen, als ich mit dem achten Kind schwanger war. Da war ich 29 Jahre alt." Die 80-Jährige blickt nachdenklich auf ein sorgenvolles und arbeitsreiches Leben zurück.

"Immer war das Geld knapp, denn mit Sozialhilfe und Kindergeld kamen wir so eben über die Runden. Aber ich habe bei den Ämtern viel Freundlichkeit und Hilfe erfahren", erzählt die Bonnerin. Eine feste Arbeitsstelle sei bei acht Kindern alleinerziehend nicht möglich gewesen.

"Eine sehr schwierige Zeit kam, als sich zwei meiner Kinder mit einer Lungenkrankheit angesteckt hatten und ein ganzes Jahr in einer Lungenheilanstalt, wie man damals sagte, gesund gepflegt wurden. Da musste jeder Pfennig gespart werden, um die Kleinen wenigstens einmal im Monat besuchen zu können", so Christel D.

Mit Freude blickt sie auf die vielen Fotos ihrer Kinder, 21 Enkel und neun Urenkel, die die Wände der sauberen kleinen Wohnung zieren. "Alle sind etwas geworden, keiner war bisher arbeitslos", sagt die Seniorin stolz. Ihre Geldsorgen blieben. Nach Abzug von Miete, Strom und Heizung bleibt von der Minimalrente von 378 Euro und der Grundsicherung von 360 Euro, nicht viel übrig.

"Die Küche müsste renoviert werden. Ich will es ja ordentlich haben. Mein größter Wunsch wäre ein neues Gebiss. Doch das werde ich mir nicht mehr leisten können", sagt die alte Dame.

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