Das richtige Kostüm Von Trump und anderen Fantasy-Figuren

Jeder Jeck ist anders. Soll heißen: So bunt wie der Karneval und so vielfältig wie die Menschen sind, so sind auch die Kostüme. Deshalb ist es gar nicht so leicht, den einen Trend für diese Session zu benennen.

 Zurzeit stark nachgefragt sind Masken des neuen US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump. FOTO: KARMANN/DPA

Zurzeit stark nachgefragt sind Masken des neuen US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump. FOTO: KARMANN/DPA

Foto: dpa

Der echte Karnevalsfan hat sowieso einen ganzen Kostümfundus. Doch nicht jeder hat Ideen und viel Zeit für das Gestalten. Was kann er 2017 anziehen? Und wo erhalten Neulinge ihre Inspiration?

Aktuelle Themen liefern häufig neue Kostümideen. „In Düsseldorf ist der Karneval in der Regel sehr politisch. Das zeigt sich meist auch in den Kostümen“, erklärt Hans-Peter Suchand vom Comitee Düsseldorfer Carneval. „Es kann also gut sein, dass dieses Jahr viele als Trump gehen.“ Inspiration liefert auch das jeweilige Stadt-Motto. In Köln liegt der Fokus in diesem Jahr auf den Kindern. „Verkleidungen mit Zöpfchen und Affenschaukeln im Haar oder Schuluniformen sind denkbar“, sagt Sigrid Krebs vom Festkomitee Kölner Karneval von 1823. Oder man sucht sich einfach eine Verkleidung in den Stadtfarben zusammen: „In Köln trägt man Rot-weiß. Mit einem Ringelshirt, einer schwarzen Hose oder einem Rock und weißen Turnschuhen sind Sie also passend verkleidet.“ In manchen Jahren lösen auch Filme einen Kostümtrend aus. Als Beispiel nennt sie die Reihe „Fluch der Karibik“. „Danach gab es besonders viele Piratenkostüme.“

So ist der Bonner Karneval

In Bonn ist der Karneval wenig politisch. „Dafür machen sich die Frauen gern schick“, weiß Marlies Stockhorst, Präsidentin des Festausschusses Bonner Karneval e.V.. Aufgrund des Mottos „Bonn met Hätz“ rechnet sie vermehrt mit Herz-Symbolen im Bonner Straßenkarneval. Darüber hinaus werde es viele Fellkostüme geben, etwa Frösche und Marienkäfer, glaubt Stockhorst. „Die halten warm und man kann noch eine Extra-Schicht Kleidung darunter tragen.“

Und gibt es bundesweite Trends? „Fantasykostüme sind im Kommen“, vermutet Werner Blasweiler von den Rheinischen Karnevals-Korporationen. Er erwartet viele Elfen, Zwerge, Hobbits und Zauberer auf den Straßen. „Die jüngere Generation zieht es hin zu den Figuren, die sie aus dem Kino kennen“, sagt Blasweiler. Disney- und Super-Helden seien gerade sehr gefragt. Bei den älteren Karnevalisten sind Klassiker wie Clowns, Cowboys oder Piraten beliebter.

Wer sich schnell und unkompliziert verkleiden möchte, braucht eigentlich nur einen Hut aufzusetzen. Damit lässt sich einfach große Wirkung erziehen. „Ob jemand eine Baseballcap oder einen eleganten Zylinder aufzieht, macht einen großen Unterschied. Schon steht ein ganz anderer Typ vor einem“, erklärt Siegfried Grawunder vom Verein Cottbuser Karneval 1980. Je ungewöhnlicher die Kopfbedeckung, umso größer der Effekt. Der Tipp von Krebs: Salatsieb umdrehen und künstliche Blumen in die Schlitze stecken. „Fertig ist der Blumenhut.“

„Man muss sich wohlfühlen in seiner Verkleidung“, sagt Krebs. Auf vielen Kostümbällen geht es aber um mehr: Wer die originellste, schönste Verkleidung trägt, bekommt einen Preis. „Die Jurymitglieder achten meist darauf, wie authentisch und aufwendig das Kostüm ist“, verrät Grawunder. Wer gewinnen will, sollte daher nicht einfach etwas von der Stange nehmen. „Eigenständige Ideen und selbst geschneiderte Kostüme sind immer besser“, sagt auch Suchand.

Oft ist es draußen kalt und drinnen warm: Gibt es für das Feiern zwischen Straße und Kneipe das perfekte Kostüm? Warmes zum Unterziehen wie Skiunterwäsche und Leggins müsste man in der Kneipe ausziehen – das ist schwierig. Blasweilers Tipp: Besser zwei Kostüme übereinander ziehen. „Je luftiger die obere Schicht ist, umso besser“, ergänzt Grawunder. „Denn bei einem weiten Kostüm kann sich Luft im Zwischenraum sammeln. Und die erwärmt sich schnell durch die eigene Körpertemperatur.“

Doch Vorsicht, bei aller Heiterkeit gibt es auch im Karneval Grenzen. „Was wir nicht wollen ist, dass andere eingeschüchtert werden oder ihnen Angst eingejagt wird“, sagt Suchand. Gruselclowns und andere Halloween-Kostüme sind daher für ihn keine gute Wahl. Mancherorts kann es auch sein, dass man nicht verkleidet, sondern schick angezogen Karneval feiert: „In Berlin gibt es Veranstaltungen, an denen die Gäste oft auch in Abendgarderobe kommen – also im schicken Kleid oder im Smoking“, sagt Klaus Heimann vom Festkomitee Berliner Karneval. tmn/bhl

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