So kommen Ihre Pflanzen durch den Winter Den Garten winterfest machen

Eine Schönheitskur für Bäume und ein Mantel für Kübelpflanzen: So kommen die Gewächse gut und sicher durch den Winter.

 Unter diesen beiden Igeln verstecken sich wintergeschützte Pflanzen. Einfache Kokosmatten erfüllen aber auch ihren Zweck. FOTO: VIDEX GMBH & CO. KG

Unter diesen beiden Igeln verstecken sich wintergeschützte Pflanzen. Einfache Kokosmatten erfüllen aber auch ihren Zweck. FOTO: VIDEX GMBH & CO. KG

Foto: Videx

Wenn es draußen frostiger wird, zieht man sich wärmer an. Diesen Schutz benötigen auch viele Kübelpflanzen, die ohne Mantel die kälteste Jahreszeit nicht überstehen würden. Immergrüne Kübelpflanzen und Gehölze müssen nicht nur vor Frost, sondern auch vor Sonne geschützt werden. Die kalte Wintersonne im Februar bei Temperaturen von minus 10 bis 15 Grad zersprengt nämlich die in den Blättern gefrorenen grünen Zellen. „Das ist ein Mittelding zwischen Vertrocknen und Verbrennen“, so Werner Klosterhalfen von der Baumschule Klosterhalfen in Königswinter-Oberpleis. Hier bietet ein atmungsaktives Vlies, in das die Pflanze rechtzeitig eingepackt wird, ausreichenden Sonnen- und Kälteschutz.

„Grundsätzlich sollten alle Kübel prophylaktisch im unteren Bereich eingepackt sein“, sagt der Gartenexperte, „zum Beispiel in einer Kokosmatte.“ Kübelpflanzen fühlen sich im Winter in der Gruppe am wohlsten. Also: Alle Betroffenen in einer geschützten Ecke auf der Terrasse zusammenrücken und die Luftkanäle mit Laub oder alten Decken schließen.

„Der obere Teil muss erst dann abgedeckt werden, wenn die Wintersituation entsprechend schädigend wird“, so Klosterhalfen. Das heißt bei Dauernachtfrost. Auch darf man das Wässern nicht vergessen. Das gilt besonders für Pflanzen, die überdacht stehen und keinen Regen abbekommen. „Hier muss man regelmäßig kontrollieren und sparsam wässern“, erklärt Klosterhalfen. Dabei sollte gewährleistet sein, dass das Wasser über Löcher im Kübelboden ablaufen kann, da Stauwasser einfrieren und zu Schäden an Wurzel und Gefäß führen kann.

Auch der Rasen sollte vor dem Frost noch eine Pflegekur bekommen. „Am besten eine Herbstdüngung mit organischem Dünger“, so Klosterhalfen, „damit er weder aufgepusht noch vernässt, sondern gesund ernährt durch den Winter kommt.“ Im November muss dann noch einmal nachgedüngt werden.

Vorsorge ist jetzt auch an Bäumen zu treffen, denn Sommerstürme und Hitzeperioden haben vielen Bäumen zugesetzt. Äste drohen herunterzufallen und können große Schäden anrichten. Grundstückseigentümer sind vom Gesetzgeber zur regelmäßigen Kontrolle ihrer Bäume durch einen Fachmann verpflichtet. Die meisten Schäden erkennt der Laie nicht. „Viele Bäume tragen angebrochene, teils schwere Äste in der Krone“, berichtet Gary Blackburn vom Baumdienst Siebengebirge. Auch wenn diese Äste noch grüne Blätter haben und auf den ersten Blick „gesund“ aussehen, können sie jederzeit herabstürzen. Gleiches gilt für Äste, die durch langanhaltende Hitzeperioden spröde geworden sind. „Weil der Mineralstoffgehalt im Stamm gestört ist, besitzt dieser Baum außerdem kaum mehr Widerstandskräfte gegen Parasiten, Bakterien und Pilze“, erklärt der Baumexperte. Da auch ein derart geschwächter Baum weiter an Masse und Größe gewinnt, besteht die Gefahr, dass kommende Herbststürme Teile der Krone ausbrechen oder den ganzen Baum zum Umstürzen bringen.

Diesen Bäumen kann durch Entfernung der Wassertriebe, gezielte Einbringung von Mineralien in das Bodenreich sowie durch eine Behandlung der Rinde mit biologischer Lotion zur Selbstheilung verholfen werden. „Auch bei Stamm- oder Drehrissen in der Krone, die Anzeichen für eine statische Überbelastung des Baumes sind, kann ein gezielter Rückschnitt der Krone den Baum wirksam entlasten“, versichert Blackburn, „und ihn dabei unterstützen, die Risse selbstständig zu schließen.“

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