Quereinsteiger Seiteneinsteiger herzlich willkommen

BORNHEIM-SECHTEM · Der SAP-Dienstleister Secat bietet Quereinsteigern eine Chance. Voraussetzungen sind Lernwilligkeit und eine hohe Einsatzbereitschaft.

 Jan Friedrich hat gute Erfahrungen mit Quereinsteigern gemacht. FOTO: SECAT

Jan Friedrich hat gute Erfahrungen mit Quereinsteigern gemacht. FOTO: SECAT

Foto: Secat

„Streng genommen ist eigentlich mehr als jeder zweite bei uns ein Seiteneinsteiger“, erzählt Jan Friedrich. „Und zwar angefangen bei mir selber.“ Der 50-Jährige ist promovierter Chemiker und mehr oder minder zufällig in die SAP-Beratung gerutscht. „Vielleicht ist das ein extremes Beispiel, aber ich denke, man kann in unserem Bereich ohnehin drei Grundtypen von Quereinsteigern definieren, die sich zum Teil natürlich überschneiden“, so der Geschäftsführer, der das Unternehmen gemeinsam mit seinen Kompagnons Eckard Seeger und Gerald Meschkat führt.

„Keinen blassen Schimmer“

Der erste Typ seien Hochschulabsolventen wie Marlo Kleine-Kleffmann: Der 37-jährige hat Wirtschaftsinformatik studiert, aber nach seinem Abschluss gemäß eigenem Bekunden „keinen blassen Schimmer von SAP“ gehabt. Dennoch sei er bereits kurz nach der Gründungsphase ein wertvoller Mitarbeiter gewesen, erinnert sich Friedrich. „Man braucht ein solides Grundverständnis und den unbedingten Willen, sich ein Themenfeld zu erschließen“, meint er. Bei dem SAP-Dienstleister legt man großen Wert auf Nachwuchsförderung und bietet Absolventen daher die Möglichkeit, sich zu SAP-Spezialisten weiter zu qualifizieren. Die Fachleute unterstützen Unternehmen aus der Stahl- und Aluminiumbranche sowie Automobil- und Maschinenbauer durch speziell angepasste SAP-Lösungen in zahlreichen Prozessen.

Friedrich selbst sieht sich als Teil der zweiten Gruppe: „Das sind Menschen, die den Berufseinstieg nach einem Studium suchen, das mit IT wenig und mit SAP überhaupt nichts zu tun hatte. „Ich habe während meiner Promotion nebenbei als SAP-Berater gejobbt und schnell die Möglichkeiten entdeckt, die damit verbunden waren“, so der Manager, der auch als Dozent für Wirtschaftsinformatik an der Fachhochschule Bonn/Rhein-Sieg tätig ist. Wer über ein wissenschaftliches Studium verfüge, könne ja ohnehin mit ein wenig Flexibilität schnell in ein neues Fachgebiet einsteigen. Eine gute Ausbildung, eine gute Persönlichkeitsstruktur, selbstständiges Arbeiten, die Motivation, zusammen mit dem Team etwas Besonderes zu erreichen – das alles sei letzten Endes wichtiger als bereits vorhandene praktische Erfahrung mit den SAP-Logistikmodulen, so Friedrich. Sprachkenntnisse in Deutsch und Englisch seien aber im internationalen Umfeld seines Unternehmens, das Projekte in ganz Europa und den Vereinigten Staaten durchführt, unabdingbar.

Unbedingter Einsatz

Flexibilität und unbedingter Einsatz seien die beiden wichtigsten Voraussetzungen, die Quereinsteiger mitbringen müssten, so Friedrich. Jeder, der die SAP-Software wenig oder gar nicht beherrsche, aber andere fundierte Berufserfahrungen mitbringe, mit denen er an die Beratung oder Entwicklung anknüpfen könne, sei in der Branche grundsätzlich willkommen. „Wer als Nischenunternehmen erfolgreich sein will, muss sich etwas einfallen lassen, um gute Kräfte an Bord zu holen“, erläutert Gerald Meschkat. Eine teambildende Atmosphäre und gute Verdienstmöglichkeiten müssten Hand in Hand gehen: So hat das kleine Unternehmen einen eigenen Kraftraum, ein „Musikzimmer“ mit Schlagzeug und fast jeder Mitarbeiter hat einen Firmenwagen. „Dennoch ist der Wettbewerb um die besten Fachkräfte so groß, dass wir einfach auch auf gute Quereinsteiger angewiesen sind“, so Meschkat.

Und von denen gebe es auch noch einen dritten Typ: Nach einem erfolgreichen beruflichen Vorleben, das aber nichts mit der SAP-Szene zu tun hatte, wollen die Vertreter dieses Typs etwas Neues machen: „Ich bin solchen Menschen, die meist eine sehr interessante Geschichte zu erzählen haben, zwar schon mehrmals im Rahmen von Projekten bei Kunden begegnet, aber zu uns ist noch nie jemand mit einem solchen Background gestoßen“, bedauert Friedrich. Aber das kann ja noch kommen. (kbl)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort