Wirtschaft und Finanzen Bei der Geldanlage auf Profis setzen

Bank oder Vermögensverwalten? Anleger müssen sich entscheiden, wen sie mit dem Management ihres Vermögens beauftragen wollen.

 Thomas Lenerz, Direktor und Vermögensverwalter Independent Capital Management. FOTO: I.C.M.

Thomas Lenerz, Direktor und Vermögensverwalter Independent Capital Management. FOTO: I.C.M.

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Geldanlage ist heute mehr als je zuvor eine große Herausforderung. Niedrigzins, neue Anlageklassen, bislang unbekannte Märkte, große Ausschläge an den jeweiligen Kapitalmärkten nach oben und unten und, und, und: Die Anforderungen, die an strategische Investments gestellt werden, sind hoch – und gerade für den Privatanleger kaum allein darzustellen, will er wirklich langfristig Erfolg haben. Deshalb haben sich Spezialisten für die Geldanlage in Position gebracht. Diese sind sowohl in Banken als auch in unabhängigen Gesellschaften zu finden und treten an, Privatkunden beim Vermögensaufbau, Vermögenswachstum und Vermögenssicherung mit Rat und Tat zu begleiten.

Geldanlage ist Vertrauenssache

55 Prozent der Bevölkerung setzen großes Vertrauen in die Sparkasse, 44 Prozent in die Volks- und Raiffeisenbanken; internationale Großbanken und Direktbanken kommen auf wesentlich niedrigere Zustimmungsquoten, führt das „Vermögensbarometer 2015“ weiter aus. Diese Banken – ob große oder kleine, ob öffentliche oder private – verwalten den Großteil des Vermögens der Deutschen. Allein im sogenannten Private Banking, also dem Geschäft mit vermögenden Privatkunden, liegen in den Depots der Häuser insgesamt 460 Milliarden Euro, dazu kommen die Vermögen der Kunden im Retail-Bereich mit wenigen 1000 Euro bis zu mehreren 100 000 Euro. Banken bieten für zahlreiche Kundenwünsche Lösungen an, vom Aufbau der Altersvorsorge über Versicherungsprodukte über das Vermögenswachstum mit Hilfe von Investmentfonds oder auch eine individuelle Vermögensverwaltung und Anlageberatung für größere und große Vermögen. Und sie haben die Möglichkeit, Leistungen zu vernetzen und so auch, etwa bei einem Immobilieninvestment, die richtigen Produkte bereitzustellen.

Einen anderen Ansatz pflegen bankenunabhängige Vermögensverwalter. Sie werden rein als Vermögensmanager für ihre Kunden tätig, verkaufen keine Produkte und werden ausschließlich direkt vom Anleger mit einem festen Honorarsatz vergütet. Wie der Verband unabhängiger Vermögensverwalter Deutschlands (VuV) in seinem Ehrenkodex formuliert, sind die im VuV organisierten Mitglieder dazu verpflichtet, Finanzdienstleistungen frei von Vertriebsvorgaben und Weisungen Dritter zu erbringen – sie müssen beispielsweise nicht die Produkte in die Depots legen, die von höherer Stelle gewünscht sind. Die VuV-Mitglieder betreuen ein Gesamtvermögen von 70 Milliarden Euro.

„Die Kernleistung unabhängiger Vermögensverwalter richtet sich an vermögende Privatkunden in der Finanz-Portfolioverwaltung. Ausgehend von den individuellen Anforderungen der Anleger entwickeln sie Strategien, um das Vermögen zu sichern und auszubauen, und setzen dabei Aktien, Anleihen, Alternative Anlageklassen und andere Instrumente mehr ein – eben diejenigen, die den Kundenzielen am Besten entsprechen. Dafür ist jedoch eine gewisse Anlagesumme notwendig, um wirklich eine Diversifikation der Werte zu gewährleisten“, sagt Thomas Lenerz, Direktor und Vermögensverwalter bei I.C.M. Independent Capital Management. Die unabhängige Vermögensverwaltung führt Niederlassungen in Mannheim und Neuss/Düsseldorf und betreut vermögende Privatkunden, Institutionen, Stiftungen und Unternehmen in der individuellen und produktunabhängigen Vermögensverwaltung.

Unabhängige Vermögensverwalter zeichnen sich laut Thomas Lenerz vor allem dadurch aus, dass sie nur den Interessen ihrer Kunden verpflichtet sind. „Bei der individuellen Vermögensverwaltung legt der Vermögensverwalter die Gelder des Kunden gemäß der des Risikoprofils des Kunden und der hauseigenen Anlagerichtlinie an, überprüft das Portfolio dauerhaft und verschiebt Gelder zwischen verschiedenen Anlageklassen und Indizes hin und her, um immer das Optimum zu erreichen. Und das bedeutet: stabile Erträge auch in Zeiten wegfallender Zinsen“, sagt der Vermögensexperte. Dabei steht vor allem eines im Mittelpunkt: Anlageentscheidungen basieren allein auf der individuellen Vermögensverwaltungsstrategie des Anlegers – kann dieser mit einem Ansatz nicht gut schlafen, wird dieser nicht weiter verfolgt, selbst wenn er gewinnbringend sein kann. „Keine Anlagestrategie ist in Stein gemeißelt und somit jederzeit auf den Kunden und die Situation am Kapitalmarkt anpassbar“, sagt der Vermögensverwalter.

Etwas Risiko, etwas Sicherheit

I.C.M.-Vermögensverwalter Thilo Stadler rät aktuell zu einer erhöhten Aktienquote in den Depots bei einer gleichzeitigen Absicherung. „Aktien sind der Vermögensmehrer Nummer eins. Wer bereit ist, auch eine kurzfristige Schwankung zu verkraften und einige Jahre dabei bleibt, wird viel von seinem Geld haben. Dabei setzen wir auf ein dauerhaftes Risikomanagement, um die Kursschwankungen, vor denen sich viele Anleger fürchten, zu begrenzen. Dafür nutzen wir bestimmte Instrumente, die zwar enorme Gewinnsprünge in Spitzenphasen begrenzen, dafür jedoch das Portfolio nach unten abfedern und selbst bei Abstürzen in den Märkten noch immer gute Chancen wahren.“

Einen Einstieg in ihre Leistungen bieten einige Vermögensverwalter übrigens durch selbst gemanagte Fonds. Diese bilden die Strategie des Hauses ab und stehen auch Kleinanlegern offen, üblich ist eine Gebühr von einem Prozent der Anlagesumme. Es ist auch oft möglich, diesen Fonds für einen Sparvertrag zu nutzen.

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