Lachen, reden, Hilfe finden Bonner Frühstückstreff für Menschen mit HIV

Die Deutsche AIDS-Stiftung unterstützt aus den Mitteln der Operngala Bonn den Frühstückstreff der AIDS-Hilfe Bonn. Dafür kauft Wolfgang, einer der ehrenamtlichen Vorstände der AIDS-Hilfe Bonn, jeden zweiten Freitag bereits früh am Morgen ein. Ab 10 Uhr kommen HIV-positive Menschen aus Bonn, aber auch aus der Umgebung, in die AIDS-Hilfe, um gemeinsam zu frühstücken.

 Forscht nach einem Impfstoff gegen das HI-Virus: Prof. Hendrik Streeck. FOTO: WILLIAM WAYBOURN

Forscht nach einem Impfstoff gegen das HI-Virus: Prof. Hendrik Streeck. FOTO: WILLIAM WAYBOURN

Foto: William Waybourn

Das Gespräch dreht sich nicht immer nur um HIV und AIDS, eher um die kleinen Sorgen oder Freuden des Alltags. Auch die große Politik ist in diesen Tagen ein Thema. Denn sie kann Auswirkungen auf das Leben mit HIV und AIDS haben. An diesem Freitag sind acht Menschen mit HIV dabei, sieben Männer und eine Frau. Die meisten kennen sich seit langem. Positiv auf HIV getestet wurden sie vor 20 oder sogar vor 25 Jahren. Themen wie die Suche nach einem kompetenten Arzt oder einer möglichst nebenwirkungsfreien Therapie haben Sie bereits für sich geklärt. Fast alle sind seit Jahren berentet, weil die gesundheitlichen Einschränkungen der Infektion zu stark sind.

„Gerade um die Sorgen und Nöte dieser Menschen, kümmert sich die Deutsche AIDS-Stiftung. Sie haben in unserer Gesellschaft oft keine Lobby“, sagt Elisabeth Pott. Die Frau in der Runde berichtet, dass sie gerade bei der Deutschen AIDS-Stiftung einen Zuschuss zur Anschaffung einer kleinen Spülmaschine gestellt habe. Eine neurologische Störung in den Händen führt dazu, dass sie nicht mehr sicher greifen kann. Beim Spülen per Hand zerbricht ihr immer öfter das Geschirr. Das kostet Geld und die Verletzungsgefahr ist hoch.

Inzwischen ist Wolfgang wieder in die etwa zwölf Quadratmeter große Küche geeilt. Der Kaffee ist ausgegangen und muss nachgekocht werden. „Die Kücheneinrichtung hatten wir uns gebraucht gekauft. Die Spüle und der Kühlschrank waren nicht mehr hygienisch einwandfrei, der Schrank für die Lebensmittel fiel fast auseinander“, erzählt er. Aus den Erlösen der Bonner Operngala 2015 hat die AIDS-Hilfe eine neue Küchenzeile erhalten. Das Kochen und die Frühstückszubereitung sind nun einfacher und auch hygienischer. An einem anderen Tag stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AIDS-Hilfe nicht in der Küche, sondern in der Bonner Fußgängerzone. Sie bieten den Passanten das Gespräch über HIV und AIDS an. „Gerade Jugendliche trauen sich oft nicht, uns direkt anzusprechen. Da ist die Frage nach einem Kondom oder die Aufforderung, an einem Spiel teilzunehmen, ein guter Einstieg in das Gespräch“, berichtet Thorben Elfenthal, Sozialarbeiter der AIDS-Hilfe Bonn, von seinen Erfahrungen.

Aus den Gesprächen ergibt sich dann manchmal auch der Ratschlag, einen HIV-Test machen zu lassen. Bei einem positiven Testergebnis, berät die AIDS-Hilfe auch zu den weiteren Schritten, hin zur Therapie. „Dass Menschen mit HIV und AIDS niedrigschwellige Aufklärungs- und Beratungsangebote erhalten, ist der Deutschen AIDS-Stiftung ein großes Anliegen. Wir stellen gerne aus den Erlösen der Bonner Operngala hierfür Mittel bereit“, freut sich Elisabeth Pott über den zusätzlichen Service der Bonner AIDS-Hilfe. (vm)

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