Das richtige Bett Ab ins Bett!

Ab ins Bett! Aber welches Bett ist eigentlich das richtige für die schönen Stunden? Eine Matratze für alle wie im Internet propagiert wird? Oder doch lieber die angepasste aus dem Fachgeschäft? 100 Nächte Probeschlafen und dann doch wieder zurückschicken, oder stundenlange Beratungen in verschiedenen Fachgeschäften, die sich auch nicht immer einig sind.

 Unterschiedliche Körperformen brauchen unterschiedliche Matratzen. FOTOS: ORTHO CONCEPT

Unterschiedliche Körperformen brauchen unterschiedliche Matratzen. FOTOS: ORTHO CONCEPT

Wie muss eine Matratze beschaffen sein, damit sie dem Körper optimal dient und ihn morgens erholt aufwachen lässt? Die Medizin spricht viel über die Regenerationsphasen im Schlaf. Das sind die Tiefschlaf- und die REM-Phasen. Da die Matratze vorrangig zuständig ist für die Lagerung der Wirbelsäule, geht es um die Regeneration der Bandscheiben. Bekannt ist, dass wir morgens circa zwei Zentimeter größer sind als abends, weil die Bandscheiben nachts dicker werden.

Bandscheiben benötigen Nährstoffe durch Diffusion

Weniger bekannt ist, dass Bandscheiben aus knorpelartigem Gewebe bestehen und nicht durch Durchblutung mit Nährstoffen versorgt werden. Die Ernährung und Regeneration von Bandscheiben geschieht über das Prinzip der Diffusion. Der Körper baut rund um die Bandscheiben eine unterschiedliche Konzentration von Teilchen auf, die ähnlich einer Überdruck/ Unterdrucksituation immer wieder ausgeglichen werden wollen und sich damit austauschen. So werden Stoffwechselabfälle aus den Bandscheiben abtransportiert und neue Nährstoffe angeliefert.

Wird die Teilchenkonzentration durch einseitigen Druck auf die Bandscheiben gestört, zum Beispiel, weil die Wirbelsäule auf einer Matratze durchhängt, findet der Nährstoffaustausch nicht oder nur unzureichend statt. Regenerative Matratzen sollten also die Wirbelsäule so lagern können, dass die Bandscheiben nicht einseitig gedrückt werden. Das erklärt, warum man immer wieder liest, dass die Wirbelsäule, wenn der Mensch auf der Seite liegt, waagerecht liegen soll, denn dann findet die Diffusion ungehindert statt.

Unterschiedliche Körper verlangen unterschiedliche Matratzen

Die Anforderungen des Körpers an eine richtige Matratze lassen sich gut bildlich verdeutlichen. Stellen wir uns einen Mann mit einer typischen männlichen Statur vor (weißes Bild). Die Bauweise seines Körpers sieht man im aufrechten Bild (oben, Mitte). Legt sich dieser Mensch auf den Rücken, ergibt sich ein sehr spezifisches Einsink- und Stützprofil, was seine Matratze haben sollte. Auch kann man an dem waagerechten Bild ablesen, welches Einsink- oder Stützprofil diese männliche Statur in der Seitenlage haben sollte.

Beratung und Probeliegen im Fachgeschäft

Unser Beispiel für eine typisch weibliche Statur (links) zeigt ein von dem Mann abweichendes Stützprofil, was bedingt durch unterschiedliche Körperlängen auch noch an anderer Stelle des Bettes berücksichtigt sein sollte.

Nimmt man diese medizinischen Fakten ernst, ist eine Matratze, die verspricht, für alle Menschen gleichermaßen gut geeignet zu sein, vorsichtig ausgedrückt kritisch zu betrachten. Für denjenigen, der also wirklich einen ebenso erholsamen wie gesunden Schlaf finden möchte, führt am Beratungsgespräch im serösen Matratzen- oder Bettenfachhandel kein Weg vorbei. ⋌rps

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