Weihnachtskrippen in Bad Honnef Gottessohn „Owi“ lacht in Rommersdorf

So viel Heimlichkeit in der Weihnachtszeit: Vom Schnitzaltar der fast 150 Jahre alten Anna-Kapelle in Rommersdorf ist derzeit fast nichts zu sehen. Das Krippenteam des Bürgervereins hat im Chorraum seine berühmte Wurzelkrippe aufgebaut und dabei fünf Tonnen Eichenwurzeln verarbeitet. Am ersten Weihnachtsfeiertag wird der Rektor der Anna-Kapelle, Herbert Breuer, dieses Schmuckstück einer Krippe segnen.

 Nur wer der Altarkrippe in der Pfarrkirche Sankt Johann Baptist ganz nahe kommt, kann all ihre wunderschönen Details entdecken. FOTO: PETER FUCHS

Nur wer der Altarkrippe in der Pfarrkirche Sankt Johann Baptist ganz nahe kommt, kann all ihre wunderschönen Details entdecken. FOTO: PETER FUCHS

Foto: Peter Fuchs

Für viele gehört ein Besuch des Anna-Doms in der Weihnachtszeit dazu. Und besonders Kinder können sich kaum sattsehen an den Figuren. Am Tag der Heiligen Drei Könige kommt dann mit den Weisen aus dem Morgenland auch noch das 60 Kilogramm schwere Kamel „Heijo“ – von den Pänz sehnsüchtig erwartet. Maria und Josef mit dem Jesuskind, die Schafe, Ochs und Esel haben natürlich am Tag eins bereits ihren großen Auftritt. Die Feuerstelle, der Bach in der Landschaft, der den Schafen als Tränke dient, die winzigen Handwerksgeräte – all diese „Zutaten“ machen diese Krippe so besonders.

Der Hintergrund ist orientalisch gehalten. Und irgendwo haben die Krippenbauer auch „Owi“ versteckt. So viele Kinder haben beim Lied „Gottes Sohn! O! Wie lacht!“ irrtümlich, aber wunderschön „Gottessohn Owi lacht“ herausgehört. In Rommersdorf gibt es ihn. Wer ihn nicht findet: Einfach die Krippenwache fragen.

Auch in den großen Kirchen in Bad Honnef-Mitte, in Rhöndorf und in Aegidienberg sind schöne Krippen zu bewundern. Selhof muss in diesem Jahr wegen der Brandfolgen pausieren. Rhöndorf bietet darüber hinaus die berühmte Krippe Konrad Adenauers. In seiner Weihnachtsansprache 1951 erzählte der Bundeskanzler den Hörern am Radio die Geschichte seiner eigenen Krippe, die er 1906 bei einem Althändler erworben hatte. Die Barockfiguren: Schnitzarbeiten von bäuerlicher Hand in der Rhön. Noch heute wird sie im Wohnhaus aufgebaut und ist während der Führungen der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus zu besichtigen.

Eine Besonderheit ist auch die Altarkrippe in der Pfarrkirche Sankt Johann Baptist am Markt. Keine Scheu: Es ist gewünscht, dass Besucher sich direkt davor stellen und die Details betrachten. Die Tannen duften; zwei Tage lang brauchten die Helfer allein, um die Krippe zu begrünen, ehe die beweglichen Gliederfiguren ihre Plätze bekamen. Zusatzszenen mit vielen Tieren gibt es in Augenhöhe von Kindern, die hier wirklich eine Menge zu entdecken haben. Ein Trick: Am Dreikönigstag werden die Hirten zu Königen. (oro)

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