Eine Gastherme auf Mietbasis

Bonn · Viele alte Heizkessel stehen vor dem Aus. Die Stadtwerke Bonn (SWB) bieten ein so genanntes Wärme-Contracting-Modell an, dass sich „BonnPlus Wärme“ nennt.

Bernd Schöllgen, stellvertretender Obermeister der SHK-Innung Bonn/Rhein-Sieg, zeigt das Innenleben einer modernen Gasbrennwerttherme.

Bernd Schöllgen, stellvertretender Obermeister der SHK-Innung Bonn/Rhein-Sieg, zeigt das Innenleben einer modernen Gasbrennwerttherme.

Foto: Axel Vogel

Für manchen Hausbesitzer könnte eine teure Investition anstehen, denn Ende des Jahres stehen viele alte Heizkessel vor dem Aus. „Die Austauschpflicht ist in der Energieeinsparverordnung (EnEV) geregelt“, lässt sich auf dem Portal www.effizienzhaus-online.de/diese-heizungen-muessen-raus nachlesen. Und zwar ist dann ein Austausch zwingend, „wenn der Heizkessel älter als 30 Jahre ist“. Schnell kann dann für die Anschaffung und den Einbau eines modernen Systems ein Betrag im fünfstelligen Bereich fällig werden.

Doch es gibt eine Alternative, und zwar, vereinfacht ausgedrückt, das Mieten einer neuen Heizung: Die Stadtwerke Bonn (SWB) bieten ein so genanntes Wärme-Contracting-Modell an, dass sich „BonnPlus Wärme“ nennt. Unterstützt wird die Aktion auch von der Innung Sanitär-Heizung-Klima Bonn/Rhein-Sieg.

Das Ganze funktioniert so: Beim Energieliefer-Contracting übernimmt das Energiedienstleistungsunternehmen (Contractor) die Energieversorgung des Kunden (Contractingnehmer). Der Contractor ist wirtschaftlicher Eigentümer der Anlage, will heißen der Contractor plant, finanziert und baut die Heizung, wartet diese und repariert sie im Fall der Fälle auch. Diese zusätzlichen Dienstleistungen des Contractors zahlt der Kunde in der Regel über den Grund- und Arbeitspreis für den Energieverbrauch.

So funktioniert auch das neue Angebot der Stadtwerke, wie SWB-Mitarbeiter Markus Dosch erklärt: „Wir übernehmen sowohl die Finanzierung der Heizung als auch die Installation und die Wartung.“ Im Gegenzug entrichtet der Kunde eine monatliche Rate, „die überschaubar und vor allem kalkulierbar ist“.

Diese Rate setzt sich aus zwei Bestandteilen zusammen, zum einen einer festen Monatspauschale. „Diese ist abhängig von der Höhe der Anschaffungskosten, welche die Stadtwerke übernehmen“, führt SWB-Fachmann Dosch aus. Dabei lautet die Gleichung wie folgt: „Pro 1000 Euro Investition in eine neue Heizung, beträgt die Monatspauschale 15,76 Euro, und zwar für eine Laufzeit von zehn Jahren. Auch eine Laufzeit über 15 Jahre können wir anbieten.“

Die Stadtwerke machen ein Rechenbeispiel auf: Unterbreitet der Heizungsfachmann dem Hausbesitzer ein Angebot für eine neue Gasheizung über rund 6000 Euro Brutto, ergibt sich für die Laufzeit von zehn Jahren eine Monatspauschale von 94,56 Euro. Daneben zahlt der Kunde nur noch die individuellen monatlichen Kosten für die verbrauchte Wärme. Grundlage ist dabei der aktuelle Energiepreis, betonen die Stadtwerke. Dafür bekommt der Verbraucher laut Guido Odenthal, Obermeister der Innung Sanitär-Heizung-Klima Bonn/Rhein-Sieg, aber auch Gestaltungsmöglichkeiten bei der Konzeption der Heizung: „Es gibt viele Freiheiten bei der Auswahl und Planung der Anlage“. ⋌voa

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