Gemeinsam zum Mars?

Wie könnte eine künftige Welt aussehen, wenn Kinder mit und ohne Behinderung von Anfang an miteinander aufwachsen? Dann wäre Vieles möglich, wie der aktuelle Kampagnenfilm der Aktion Mensch "Mission Zukunft" zeigt.

Leopold (links) und Thibaud haben sich beim Dreh kennengelernt und sind seitdem beste Freunde.

Leopold (links) und Thibaud haben sich beim Dreh kennengelernt und sind seitdem beste Freunde.

Foto: Christian Schuller

Wenn sie sich schon im Kindergarten begegnen, in der Schule gemeinsam lernen und die Freizeit zusammen verbringen? Wenn Kinder von klein auf erfahren, dass Vielfalt normal ist? Dann wäre Inklusion auch im weiteren Leben ganz selbstverständlich.

Diese Welt lässt die Aktion Mensch in ihrem aktuellen Kampagnenfilm "Mission Zukunft" lebendig werden. Kinder mit und ohne Behinderung schlüpfen in die Rollen der Erwachsenen und teilen den Alltag in Freizeit und Beruf - als Astronautin, Taxifahrer, Büroangestellte, Bauarbeiter oder Kellnerin. Gemeinsam fiebern die Junior-Darsteller auf die Landung eines inklusiven Teams auf dem Mars hin.

Die Botschaft: Wenn alle möglichen Talente und Ideen zusammenkommen, dann geht eben mehr und wir erleben ein Miteinander wie nie zuvor.

Damit das gelingt, ist es wichtig, Berührungsängste gar nicht erst entstehen zu lassen. Die Aktion Mensch hat daher 2018 die Kampagne "Inklusion von Anfang an" gestartet und setzt sich mit Projekten und Initiativen für einen gemeinsamen Alltag von Kindern mit und ohne Behinderung ein. Dazu tragen auch neue Förderprogramme, Formate für Fachleute und natürlich Angebote für Kinder und Jugendliche selbst bei.

Gemeinsam zum Mars?
9 Bilder

Gemeinsam zum Mars?

9 Bilder

Inklusion ist ein Menschenrecht. Aber um eine gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit und ohne Behinderung in unserer Gesellschaft zu erreichen, muss noch viel passieren. Der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember bringt die Belange von rund 7,8 Millionen Menschen allein in Deutschland ins öffentliche Bewusstsein - und erinnert daran, dass trotz UN-Behindertenrechtskonvention und vieler nationaler Gesetze und Bemühungen in vielen Bereichen Handlungsbedarf besteht.

Wichtige Schwerpunkte sind zum Beispiel Bildung und Persönlichkeitsstärkung, ein Bereich, dem sich die Aktion Mensch bis 2020 verstärkt widmen wird.

Wie selbstverständlich Inklusion bei Kindern funktioniert, zeigt auch die Freundschaft der beiden Junior-Darsteller Thibaud, der das Down-Syndrom hat, und Leopold: Im Film "Mission Zukunft" spielen sie einen Radio-Moderator und einen Tontechniker. Die Jungs haben sich beim Filmdreh kennengelernt und sich gleich gut verstanden.

Sie hatten riesigen Spaß bei den gemeinsamen Szenen, aber auch in der Freizeit nach den Dreharbeiten. Die Freunde verbindet - neben gemeinsamen Hobbys wie der Schauspielerei und dem Sport - , dass sie einen ähnlichen Humor haben. "Ich spiele und lache gerne mit Leopold. Ich finde es super, dass er mein Freund ist", sagt Thibaud.

Der Abschied nach dem Dreh fiel beiden schwer. "Ich freue mich, dass wir uns jetzt auch in Berlin regelmäßig sehen", findet Leopold. "Es ist toll, dass wir uns kennengelernt haben." Er mag an Thibaud, dass er sich nicht verstellt, sondern direkt sagt, was er denkt und fühlt. Egal ob mit oder ohne Behinderung: Die Berliner Jungs haben richtig viel Spaß - egal, ob beim gemeinsamen Burger essen oder beim Toben auf dem Spielplatz.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort