Fahrbericht Mazda 6 Kombi: Attraktiver Lademeister

Der Mazda 6 Kombi überzeugt mit dynamischem Design, viel Raum und einem laufruhigen Dieselmotor.

 Komfortables Langstrecken-Gefährt mit üppigem Raumangebot: der Mazda 6 Kombi mit dem 150-PS-Dieselmotor.

Komfortables Langstrecken-Gefährt mit üppigem Raumangebot: der Mazda 6 Kombi mit dem 150-PS-Dieselmotor.

Foto: Hersteller

Der Schatten, den der Großvater des Mazda 6 wirft, ist ein gewaltiger. Denn über etliche Jahre war der Mazda 626, der bis 2002 gebaut wurde, hierzulande das meist importierte Auto. Das hat sich stark gewandelt, denn wegen der Aufsplitterung in viele neue Fahrzeugkategorien, haben die klassischen Formen der Mittelklasse an Bedeutung verloren. Auch die japanischen Autobauer fokussierten sich mehr und mehr auf SUV und Co..

So gesehen hat es der Mazda 6 schwer, aus dem Schatten seines Ahnen zu treten. Aber er muss sich nicht verstecken: Optisch und technisch noch einmal aufgepeppt, steht das aktuelle Modell seit Frühjahr in den Schaufenstern der Händler. Wir fuhren die Kombi-Version mit dem 2,2-l-Basisdiesel, der es auf 110 kW/150 PS bringt. Ein feiner und bei steigenden Drehzahlen laufruhiger Motor, der dank seines üppigen Hubraums aus dem Vollen schöpfen kann.

Downsizing? Nicht beim Mazda

Im Gegensatz zu anderen Autobauern geht Mazda nicht den Weg des "Downsizings" mit verkleinertem Hubraum und mit Turbolader-Technik, sondern versucht, die Anforderungen an reduzierte Abgaswerte und Verbräuche mit Hilfe seiner speziellen Skyactive-Technik zu erfüllen.

Im EU-Zyklus kommt der Kombi mit dem Sechs-Gang-Schaltgetriebe mit 4,2 l Diesel/100 km aus. Im Quervergleich zur Konkurrenz ein guter Wert, wenngleich in der Praxis mehr in die Brennräume fließt. Wir erreichten im gemischten Betrieb mit etwas höherem Streckenanteil auf meist limitierten Autobahnen einen Schnitt von 6,2 l Diesel/100 km, womit wir immer noch eine Reichweite von über 800 Kilometern erreichten.

Wer nicht unbedingt ein Automatik-Fan ist, der wird am manuellen Schaltgetriebe des Mazda 6 seine Freude haben. Die Gänge sind am Schaltstock sauber geführt, und selbst schnelle Gangwechsel flutschen nur so durch. Auch das Fahrwerk überzeugt. Mit der Überarbeitung hat Mazda die Federungshärte des Vorgängers etwas reduziert und so die Stellschrauben mehr in Richtung Komfort gedreht.

Alle Insassen nehmen jetzt auf besser konturierten Sitzen Platz, die auch auf Langstrecken einen ordentlichen Eindruck hinterlassen. Zudem profitieren die Hinterbänkler von großzügiger Beinfreiheit, selbst große Mitfahrer fühlen sich nicht eingeengt. Insofern ist der Mazda 6 - gerade in der Kombiversion - eine geeignete Alternative für Familien.

Die von uns gefahrene Exclusive-Line liegt genau in der Mitte zwischen Prime- und Sports-Line. Sie ist bereits üppig ausgestattet, zudem ist die Liste der Aufpreis-pflichtigen Extras erfreulich kurz.

Unser Testwagen hatte obendrauf lediglich eine Metallic-Lackierung für 550 Euro und das bordeigene Navigationsgerät für 600 Euro, das über das zentrale Bediensystem auf der Mittekonsole - ähnlich dem i-Drive von BMW - sehr gut zu bedienen ist.

Gute Ausstattung im Mazda 6

Im Detail wirkt es allerdings manchmal nicht konsequent genug, denn das Vergrößern oder Verkleinern des Navi-Kartenausschnittes erschließt sich dem Fahrer nicht intuitiv. Ein Kritikpunkt ist auch, dass der Kunde in den unteren Ausstattungslinien Fahrerassistenzsysteme wie die adaptive Geschwindigkeitsregelung mit "Pre-Crash Safety"-System und den Spurhalte-Assistenten mit Lenkunterstützung weder für Geld noch für gute Worte zusätzlich bekommt. Sie sind nur bei der "Sports-Line" serienmäßig an Bord.

Gut dagegen: Die Ein- und Ausparkhilfe, der City-Notbremsassistent und der Totwinkelwarner gehören auch in der gefahrenen "Exclusive-Line" bereits zur Grundausstattung. So auch LED-Scheinwerfer mit dynamischem Kurvenlicht, das Mazda-Audiosystem mit Radio, CD-Player mit MP3-Funktion, eine Internetradio-Anwendung, einen Digitalradio-Tuner (DAB) sowie USB-Anschlüsse und Lenkradtasten-Bedienung für Komfort-Funktionen wie die Geschwindigkeits-Regelanlage.

Attraktives Angebot in seinem Segment

Rundum also ein reichhaltiges Paket, das den Mazda 6 Diesel in der Exclusive-Line ab 33 190 Euro zu einem attraktiven Angebot in seinem Segment macht. Der günstigste Vertreter der Baureihe ist der Einstiegsbenziner mit 107 kW/145 PS in der Basisaustattung "Prime Line" ab 25 290 Euro.

Wer sich diesen Wagen kauft, hat sich auch für ein attraktives Äußeres entschieden. Das bei Mazda durchgängige "KODO"-Design, das eine natürliche Bewegung von Menschen und Tieren widerspiegeln soll, gibt dem Mazda 6 eine leicht ansteigende Seitenlinie, die von den großzügigen Karosseriebögen über den Kotflügeln dominiert wird.

Für den Jahrgang 2015 ist auch das Mazda-Gesicht, das vom Kühlergrill und den Scheinwerferaugen bestimmt wird, noch einmal ein Stück markanter geworden. Unter diesem Aspekt ist der Mazda 6 bereits weit aus dem Schatten seines Großvaters heraus gefahren.

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