Honda Civic: Kleiner ist feiner

Honda bringt ab April den Civic mit einem auf 1,6 Liter Hubraum reduzierten Turbodieselmotor auf den Markt

Mit einem neuen Dieselmotor für den Civic zeigt Honda, dass Downsizing auch beim Selbstzünder Sinn macht. Der Civic 1.6 i-DTEC leistet 88 kW/120 PS, verfügt über 300 Newtonmeter Drehmoment und soll mit 3,6 Litern Diesel pro 100 Kilometer auskommen (96 g CO2/km). Verkaufsstart ist im April, der Preis beginnt bei knapp über 20 000 Euro.

Im Gegensatz zu den anderen Civic-Modellen verfügt der kleine Diesel-Civic über größere Front- und Heckspoiler. Dadurch soll die Aerodynamik verbessert werden. Zudem ist der Unterboden vollständig verkleidet. Diese ist ein zusätzlicher Baustein zur Reduzierung des Verbrauchs. Wichtigster Bestandteil zur Verbrauchs- und Emissionssenkung ist aber das neu entwickelte Vierzylinder-Turbotriebwerk.

Es ist 47 Kilogramm leichter als der bisher bekannte und weiter im Programm verbleibende 2.2 i-DTEC-Motor. Um die mechanische Reibung zu verbessern, wurden alle beweglichen Teile des Motors optimiert. Bei einer Drehzahl von 1500 Touren soll die Reibung rund 40 Prozent geringer ausfallen als beim großen Bruder.

Im Fahrbetrieb erweist sich das Ansprechverhalten des Triebwerks als ausgesprochen agil. Da kann der 2.2-Liter-Motor nicht mithalten. Der Turbolader aktiviert seinen maximalen Ladedruck von 1,5 bar schon bei niedrigen Drehzahlen und sorgt in allen Fahrsituationen für guten Durchzug. Der Civic erreicht ein Tempo von 203 km/h, und den Sprint von Null auf 100 km/h soll der Japaner in 10,5 Sekunden erledigen.

Seine Kraft gibt der Vierzylinder an die Vorderräder über ein neu entwickeltes, leichtes und kompakt bauendes Getriebe weiter. Die Schaltung funktioniert - wie von Honda gewohnt - exakt und leichtgängig. Ein leicht modifiziertes Fahrwerk und eine veränderte Lenkübersetzung sorgen dafür, dass sich der kleine Diesel-Civic sowohl auf kurvigem Geläuf, als auch auf schlechten Wegen gut präsentiert. Im Klartext: Der nötige Komfort ist vorhanden, und Richtungswechsel machen auch bei forcierter Gangart durchaus Spaß.

An Agilität sollte nicht zu viel erwartet werden, dafür ist der Civic 1.6 i-DTEC auch nicht gedacht. Vielmehr soll er an der Tankstelle seine Sparsamkeit unter Beweis stellen. Der Verbrauch soll pro 100 Kilometer 3,6 Liter Diesel betragen, in der Praxis sind etwa fünf Liter Diesel aber wesentlich realistischer. Um möglichst wenig zu verbrauchen, ändert sich die Tacho-Beleuchtung je nach Fahrstil. Im Leerlauf leuchtet die Hintergundbeleuchtung Blau auf, bei optimal sparsamer Fahrweise Grün.

Im Innenraum gibt es keine Veränderungen. Das Cockpit ist quasi um den Fahrer herumgebaut. Alle Bedienelemente sind übersichtlich und leicht erreichbar positioniert, obwohl die Anzeigen tief im Armaturenbrett versenkt sind. Kleine Fahrer haben da manchmal Probleme, die gerade gefahrene Geschwindigkeit zu erkennen. Die Sitze sind etwas kurz geraten, bieten aber genug Seitenhalt und haben eine angenehme Härte. Um den Komfort für die Insassen zu steigern, haben die Honda-Ingenieure eine aktive Geräuschminimierung entwickelt.

Über das Lautsprechersystem der Musikanlage werden über die Hochtöner niederfrequente Töne ausgeglichen. Im Fahrbetrieb erweist sich der Innenraum als gut gedämmt, wobei aber unklar bleibt, ob dies mit der neuen Technik in Verbindung zu bringen ist oder ob der Civic einfach nur gut isoliert ist.

Ab April 2013 soll der sparsame Diesel-Civic die Kunden erfreuen. Zu einem Preis ab knapp über 20 000 Euro ist er nicht unbedingt ein Schnäppchen. Der 2,2-Liter-Diesel-Motor kostet rund 1500 Euro mehr. Aber in den modernen Zeiten des Downsizing wird der Honda Civic 1.6 i-DTEC sicherlich genügend Zuspruch bei den Kunden finden. mid

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