Toyota Auris: Völlig neues Erscheinungsbild

Der neue Toyota Auris ist auch als Hybrid-Modell zu haben. Die Preise beginnen bei 15 950 Euro. Mit dem neuen Auris hat sich Toyota hohe Ziele gesetzt. Rund 15 000 Fahrzeuge des kompakten Viertürers wollen die Japaner jährlich in Deutschland verkaufen.

 Eine neue Front mit trapezförmigem Kühlergrill und neu gestalteten Scheinwerfern sowie ein markantes Heck geben dem Auris ein völlig neues Erscheinungsbild. FOTO: HERSTELLER

Eine neue Front mit trapezförmigem Kühlergrill und neu gestalteten Scheinwerfern sowie ein markantes Heck geben dem Auris ein völlig neues Erscheinungsbild. FOTO: HERSTELLER

Mit seiner neuen europäisch und modern wirkenden Optik stehen fünf Motoren von 66 kW/90 PS bis zum Hybridsystem mit einer Systemleistung von 100 kW/136 PS bereit. Neben dem Doppelmotorantrieb bieten die Japaner jeweils zwei Benzin- und Dieseltriebwerke an. Dem Hybrid-Modell wird ein Verkaufsanteil von rund 33 Prozent eingeräumt, und die Benziner-Versionen sollen auf rund 56 Prozent Marktanteil kommen.

Grund genug für uns, den Toyota Auris mit dem 1,6-Liter-Valvematic-Vierzylindern und der Leistung von 97 kW/132 PS unter die Lupe zu nehmen. Der Dieselmarkt wird für Toyota mit dem Auris erst interessant, wenn im Sommer die Kombi-Variante auf den Markt kommt.

Optisch hat sich der neue Toyota Auris deutlich verändert. Eine neue Front mit trapezförmigem Kühlergrill und neu gestalteten Scheinwerfern sowie ein markantes Heck, das allerdings ein wenig an alte Alfa Romeo-Modelle erinnert, geben dem Kompaktwagen ein völlig neues Erscheinungsbild. Dabei ist die Karosserie einerseits um 30 Millimeter auf gut 4,27 Meter in der Länge gewachsen, während gleichzeitig die Höhe des Viertürers um 55 Millimeter auf 1,46 Meter verringert wurde.

Im Innenraum haben die Sitze eine längere Auflagefläche für die Beine und einen besseren Seitenhalt sowie eine gelungene Polsterung erhalten, die für mehr Komfort sorgen. Neue edle und gut verarbeitete Materialien untermauern den Komforteindruck ebenso wie das völlig neu gestaltete Armaturenbrett. Im Blickpunkt des Fahrers liegen klar gegliederte und gut ablesbare Rundinstrumente. Und der bei unserem Fahrzeug installierte Touchscreen-Bildschirm lässt sich ebenso leicht bedienen wie ablesen.

Das Platzangebot ist auf den beiden vorderen Sitzen großzügig. Und auch die Mitfahrer auf der Rückbank müssen sich kaum über ein mangelndes Platzangebot beschweren. Für Gepäck bietet der Kofferraum des Japaners ein Ladevolumen von 360 Liter an.

Die nur 1265 Kilogramm schwere Limousine soll durch ihre steifere Karosserie für mehr Fahrstabilität sorgen. Mit einer Leistung von 97 kW/132 PS aus den 1,6 Litern Hubraum des Vierzylinders ist der Auris auch ausreichend motorisiert. Im Fahrbetrieb erweist sich der Vierzylinder aber nicht unbedingt als Temperamentsbündel. Toyota verspricht zwar eine Beschleunigung von Null auf 100 km/h in 10,0 Sekunden zu absolvieren und ein Spitzentempo von 200 km/h für die Version mit manuellem Sechsganggetriebe. Doch viel Schaltarbeit ist hier angesagt, um das Triebwerk bei Laune zu halten.

Doch der Komfortgedanke des überarbeiteten Fahrwerks findet nicht uneingeschränkt Zustimmung. Speziell die Hinterachse gibt kurze, knackige Unebenheiten der Fahrbahn deutlich spürbar in den Innenraum weiter. Auf kurvenreichen Strecken lenkt der Japaner zwar willig und direkt ein, die elektrische Servolenkung vermittelt aber einfach zu wenig Gefühl für die Straße. Viel besser präsentiert sich dagegen das manuelle Getriebe. Knackig und exakt lassen sich die Gänge wechseln.

Dank Valvematic, einer Weiterentwicklung der variablen Ventilsteuerung, die neben den Ein- und Auslass-Steuerzeiten auch den Ventilhub der Einlassventile regelt, soll der 1,6-Liter-Benziner mit 5,9 Litern Super pro 100 Kilometer auskommen. Bei unserer ersten Testfahrt attestierte der Bordcomputer dem Japaner aber einen Verbrauch von rund sieben Liter je 100 Kilometer, was keinesfalls herausragend ist.

Der Basispreis des Auris liegt bei 15 950 Euro, dann fehlen aber unter anderem Radio und Klimaanlage.Toyota bietet insgesamt fünf Ausstattungsvarianten und diverse Ausstattungspakete an. Den von uns gefahrenen Benziner gibt es erst in der dritten Ausstattungsstufe (19 950 Euro). Auch das Hybridmodell gibt es erst in dieser Variante. Mit 22 950 Euro ist aber erstmals ein Hybrid billiger als ein vergleichbarer 2,0-Liter Diesel mit 91 kW/124 PS.

Den Mut, auch für den Hybrid die günstige Einstiegsausstattung anzubieten und damit den Preis noch einmal deutlich zu drücken, haben die Japaner zur Zeit leider noch nicht, zumal sich die Basisausstattung nicht verstecken muss. Sie beinhaltet Berganfahrassistent, elektrische Fensterheber vorne, Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung, elektrisch einstellbare und beheizbare Außenspiegel, LED-Tagfahrlicht und vieles mehr.

Mit dem neuen Auris hat Toyota mit Sicherheit ein komfortables, schickes, gut verarbeitetes und effizientes Fahrzeug auf die Räder gestellt. Die Trauben hängen in dieser Klasse jedoch hoch. Die angestrebten 15 000 verkauften Einheiten pro Jahr in Deutschland sind daher wahrlich eine sportliche Aufgabe für die Japaner. mid

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