Subaru Forester: Komfort auf allen Vieren

Der neue Subaru Forester macht eine gute Figur, verbraucht im Test aber zu viel Kraftstoff

 Die neu gestalteten Scheinwerfer sind größer und wirken massiger. FOTOS: HERSTELLER

Die neu gestalteten Scheinwerfer sind größer und wirken massiger. FOTOS: HERSTELLER

Allradspezialist Subaru hat seinem Kompakt-SUV Forester eine Frischzellenkur verpasst. Ab dem 23. März rollt die vierte Generation zu den Händlern. Zu Preisen ab 28 900 Euro soll der Japaner den Mitbewerbern wie dem VW Tiguan Marktanteile abjagen. Markentypisch stehen drei Vierzylinder-Boxermotoren zur Auswahl: Zum Einstiegspreis gibt es einen 2,0-Liter-Benziner mit 110 kW/150 PS, kombiniert mit einem neu entwickelten Sechsgang-Schaltgetriebe.

Wer einen Diesel bevorzugt, kann ab 31 200 Euro den 2.0D mit 108 kW/147 PS ordern. Das Topmodell bildet der 2.0XT mit einem 177 kW/240 PS starken Benzinmotor mit Turboaufladung und Direkteinspritzung zu Preisen ab 39 900 Euro. Wir haben den Saug-Benziner mit dem stufenlosen Automatikgetriebe unter die Lupe genommen.

Gegenüber dem Vorgängermodell ist der neue Forester um 35 Millimeter in der Länge auf 4,59 Meter und in der Breite um 15 Millimeter auf 1,79 Meter gewachsen. Das Karosserie-Design hat eine leichte Auffrischung erfahren. Die Scheinwerfer wirken jetzt etwas massiger und größer, der zweigeteilte Kühlergrill weist das Fahrzeug aber noch immer als Forester aus, auch wenn der neue Frontstoßfänger den Neuen optisch wuchtiger daher kommen lässt. Am Heck heben sich die schmalen, nach vorn gezogenen Rückleuchten angenehm von dem breit bauenden Einheitsbrei der Wettbewerber ab.

Der Innenraum des SUV gewährt der ohnehin schon üppigen Beinfreiheit der Rückbänkler nochmals 23 Millimeter mehr Raum. Aber angesichts der hohen Sitzposition wird es für Fondpassagiere über 1,90 Meter im Bereich des Kopfes eng. Der Gepäckraum ist um 55 Liter auf 505 Liter gewachsen. Und unter dem Kofferraumboden findet sich ein weiteres Fach, das Werkzeug und Kleinutensilien aufnimmt. Praktisch: Die Heckklappe lässt sich ab der Variante "Premium" per Knopfdruck oder mittels Fernbedienung elektrisch öffnen und schließen.

Die Versionen mit stufenlosem Automatikgetriebe verfügen nun über das Fahrassistenzsystem "X-Mode", das das Drehmoment für optimale Traktion variabel auf die vier Räder verteilt. Zudem ist nun eine Bergabfahrhilfe für steile Offroad-Passagen sowie eine Berganfahrhilfe inklusive. Neu ist außerdem ein Anhänger-ESP.

Den Innenraum prägen Kunststoffe verschiedenster Ausprägungen und Härtegrade, eine etwas sorgsamere Auswahl der Materialien hätte dem Ambiente sicherlich gut getan. Die Passagiere sind komfortabel untergebracht, die Sitze können auf Wunsch mit Leder bezogen und elektrisch verstellt werden. Bei sportlichen Fahreinlagen würden sich die Frontpassagiere jedoch einen etwas besseren Seitenhalt wünschen.

Alle Bedienelemente sind gut zu erreichen, könnten aber etwas hochwertiger ausgeführt sein. Ein Multifunktionsdisplay vermittelt dem Fahrer Infos über den Allradantrieb. Ein Econometer, das den aktuellen Verbrauch anzeigt, soll dem Fahrer helfen, eine Sprit sparende Fahrweise einzuschlagen. Nichts zu mäkeln gibt es an der Rundumsicht vom hohen Fahrerplatz aus.

Mit einem Druck auf den Startknopf erwacht der Vierzylinder-Boxer zum Leben und glänzt mit Laufruhe im unteren und mittleren Drehzahlbereich. Bei höheren Drehzahlen klingt der Motor allerdings etwas gequält. Wer Kraft und Durchzug wünscht, sollte definitiv zu einem anderen Triebwerk greifen.

Der Zweiliter-Sauger ist in Kombination mit der Automatik alles andere als ein Dynamikbündel. Wer auf langen Strecken unaufgeregt, ruhig und ohne sportliche Attribute von A nach B kommen möchte, ist mit dem 2.0X indes ordentlich bedient.

"Komfort" ist generell beim neuen Forester angesagt. Das Fahrwerk steckt auch derbe Schläge - egal ob on- oder offroad - stoisch weg. Bei schnell gefahrenen Kurven mit langen Bodenwellen neigt der Japaner minimal zum "Rühren". Nach der Testfahrt gilt ein Blick dem Verbrauch. Den weist der Bordcomputer mit 9,5 Litern Super pro 100 Kilometer (225 g CO2/km) bei moderat dynamischer Landstraßenfahrt aus - trotz des permanenten Allradantriebs im Hinblick auf die mäßige Fahrdynamik ist das zu viel.

Wer sich für den neuen Forester entscheidet, hat die Wahl aus vier Ausstattungslinien. Bereits im Basismodell wachen ESP und ein Bremsassistent über die Fahrstabilität, ein Start-Stopp-System zähmt den Verbrauch bei Stadtfahrten. Das Topmodell Platinum wartet unter anderem mit einem feinen Harman-Kardon-Audiosystem auf und verfügt über eine Rückfahrkamera sowie Navigation, Xenon-Scheinwerfer und einen Tempomaten.

Obendrein gewährt Subaru fünf Jahre Garantie auf alle Modelle. Und wer auf Sicherheit großen Wert legt: Der Japaner heimste im Euro-NCAP Crashtest die Höchstwertung von fünf Sternen ein. mid

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