Opel Insignia: 2700 Änderungen

Mehr als nur ein Facelift verpasste Opel seinem Flaggschiff Insignia für den Start in den zweiten Frühling. Das seit 2008 von den Bändern laufende Modell erhielt nicht nur optische Retuschen an Front und Heck und verbesserte Motoren. Insgesamt flossen 2700 Änderungen, auch am Fahrwerk, in die Überarbeitung ein.

 Der Opel Insignia erhält nach rund fünfjähriger Bauzeit eine umfangreiche Modellpflege.

Der Opel Insignia erhält nach rund fünfjähriger Bauzeit eine umfangreiche Modellpflege.

Foto: Hersteller

Zu den drei Karosserie-Varianten Stufenheck, Fließheck und Kombi, die bisher insgesamt 580 000 Käufer fanden, kommt im Herbst überdies ein Country Tourer mit Allradantrieb.

Erkennbar ist die neue Insignia-Generation am verbreiterten Kühlergrill und der nach unten gerutschten Chromleiste mit dem Blitz, die seitlich in markante "Winglets" à la Airbus ausläuft. Große Linsen in den Scheinwerfern für die Halogen- oder Xenonlinsen ergeben ebenfalls eine veränderte Optik. Am Heck lassen sich nun Stufen- und Fließheckversion dank unterschiedlich langer Kofferraumdeckel leichter unterscheiden, und gegenüber dem bisherigen Insignia reicht die Heckschürze um ein paar Zentimeter weiter nach unten.

Im Innenraum wirkt das Armaturenbrett nun aufgeräumter, denn die bisherige Schalter-Ansammlung präsentiert sich gründlich durchforstet. Ein Teil der Bedienungselemente wanderte in die Mittelkonsole. Das serienmäßige Display mit 4,2 Zoll Bilddiagonale im Zentrum der Armaturen zwischen Tourenzähler und Tacho lässt sich weiterhin über Lenkradtasten steuern, während der von sieben auf acht Zoll gewachsene Touchscreen des optionalen neuen Infotainment-und Navigationssystems für 1200 Euro Aufpreis mehrere Möglichkeiten anbietet.

Ob Fingerdruck auf den Bildschirm, Wischbewegungen wie beim Smartphone, herkömmliche Drehknopfsteuerung, Touchpad-Eingabe von der Mittelkonsole aus oder Sprachsteuerung - alles ist möglich. Dadurch erfolgt die Steuerung von Navigation, Auswahl von Radiosendern oder Musiktiteln vom USB-Stick sowie Smartphone-Verbindungen und die Übernahme von entsprechenden Speicherinhalten.

Die Touch-Felder für Klimaanlage und Sitzheizung verblieben in der Mitte des Armaturenbretts, erhielten allerdings separate Positionen und sind getrennt von den übrigen Bedienelementen. Insgesamt ist im neuen Insignia die Kombination aus einfacher Bedienung für jede Benutzergeneration mit Infotainment-Elementen aus dem Oberklassen-Angebot gut gelungen.

Das vergrößerte Motorenprogramm bietet nun mit den drei Antriebsalternativen Benzin, Diesel und Autogas eine Leistungsspanne von 81 kW/110 PS bis 239 kW/325 PS. Besonders stolz sind die Rüsselsheimer auf den neuen Insignia 2.0 CDTI, dessen Zweiliter-Turbodiesel in den Leistungsstufen mit 88 kW/120 PS und 103 kW/140 PS mit Bestleistungen in der Mittelklasse aufwartet und den Insignia in die Effizienzklasse A+ bringt. Er emittiert in Verbindung mit Sechsgang-Schaltgetriebe und Start-Stopp-Automatik nur 99 Gramm CO2 pro Kilometer bei einem Durchschnittsverbrauch von 3,7 Litern auf 100 Kilometer. Zugleich fehlt es den beiden Triebwerken mit 320 Newtonmetern Drehmoment nicht an Durchzugsstärke. Paradepferd in dieser Disziplin ist unverändert der 143 kW/195 PS starke 2.0 BiTurbo CDTi, der es mit der Kraft der zwei Turbos auf 400 Newtonmeter bringt.

Neuzugänge bei den drei Benzinmotoren sind die beiden SIDI-Versionen (SIDI = Spark Ignition Direct Injection). Dank Turbolader und Direkteinspritzung bringt es der 1.6 SIDI auf 125 kW/170 PS, während der 2.0 SIDI 184 kW/250 PS leistet. Basistriebwerk ist unverändert der 1,4 Turbo mit 103 kW/140 PS, der auch den Autogas-Insignia antreibt und in beiden Ausführungen - wie auch die SIDI-Triebwerke - die künftige Euro-6-Norm erfüllt. Die EcoFlex-Versionen - sie machen rund 50 Prozent am Insignia-Verkauf aus - erhielten elektrisch gesteuerte Kühlerlamellen, einen aerodynamisch besseren Unterboden, Leichtlaufreifen und spezielle Radlager.

In die Überarbeitung des Insignia-Fahrwerks flossen an Vorder- und Hinterachse mehrere Modifikationen von Federbeinen und Stabilisatoren ein, die den Komfort verbessern sollen. Verbesserungen gibt es auch bei den elektronischen Helfern. So bietet das für relativ günstige 490 Euro angebotene Rückfahrkamera-Paket nicht nur Orientierung beim Rückwärts-Einparken, sondern wirkt auch im Zusammenspiel von Kamera und Radarsensoren als Totwinkel- und Spurwechsel-Assistent beim Fahren und warnt überdies beim Rückwärts-Ausparken vor querenden Fußgängern. Die Preisliste für den neuen Insignia, der sein Debüt im September auf der IAA feiern wird, beginnt bei 24 325 Euro für die 1,4-Liter-Benzinversion. mit Start-Stopp-Automatik inklusive Klimaanlage, Lederlenkrad, 4,2-Zoll-Farbdisplay sowie USB- und Bluetooth-Schnittstelle. Noch unbekannt sind die Preise für den Country Tourer. mid

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