Trotz Halterung: Tippen auf dem Handy kann Bußgeld kosten

Stuttgart · Das Smartphone darf im Auto bedient werden - sofern es fest in einer Halterung steckt. Doch zu viel sollten Autofahrer auf dem Display nicht herumtippen.

 Wer viel tippt, ist abgelenkt: Unter Umständen drohen trotz erlaubter Halterung Bußgelder und ein Punkt in der Verkehrssünderdatei. Foto: Bodo Marks

Wer viel tippt, ist abgelenkt: Unter Umständen drohen trotz erlaubter Halterung Bußgelder und ein Punkt in der Verkehrssünderdatei. Foto: Bodo Marks

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"Einen Anruf entgegenzunehmen, ist unproblematisch. Aber wer eine SMS schreibt, muss mit Konsequenzen rechnen", sagt Hannes Krämer, Rechtsexperte beim Auto-Club Europa (ACE).

Zwar verbietet die Straßenverkehrsordnung in Paragraf 23 die Benutzung des Handys nur dann, wenn es "aufgenommen oder gehalten werden muss". Aber laut Krämer will der Gesetzesgeber mit der Regel sicherstellen, dass Autofahrer grundsätzlich beide Hände am Steuer haben. Wer permanent auf dem Handy tippt - auch mit Halterung - erfülle den Tatbestand der rechtswidrigen Nutzung, so Krämer. Autofahrer müssen dann mit einem Bußgeld in Höhe von 60 Euro und mit einem Punkt in der Flensburger Verkehrssünderdatei rechnen.

Wenn es zu einem schwerwiegenden Unfall kommt und nachgewiesen wird, dass der Fahrer durch das Tippen abgelenkt war, kann der Betroffene außerdem wegen fahrlässiger Tötung oder fahrlässiger Körperverletzung zur Rechenschaft gezogen werden. Dem Fahrer drohen bis zu drei Jahre beziehungsweise bis zu fünf Jahre Haft oder eine Geldstrafe.

Der IT-Verband Bitkom empfiehlt, Smartphones mit Sprachsteuerung zu nutzen. Der Vorteil: Autofahrer können das Telefon freihändig nutzen und über Sprachbefehle Anrufe entgegennehmen, SMS, E-Mails und Messenger-Nachrichten diktieren und sich eingehende Nachrichten vorlesen lassen. Damit das Smartphone bei Bremsmanövern nicht gegen die Armaturen prallt, sollten Autofahrer das Handy nicht einfach in den Wagen legen, sondern es mit einer Halterung montieren.

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