Schneller oder stressfreier? - Tipps fürs Stauwochenende

Stuttgart · Am Wochenende wird es voll auf den Autobahnen: Die letzten Bundesländer starten in die Sommerferien. Um Staus zu entgehen, stehen Urlauber besser früh auf - oder bleiben länger liegen als die anderen.

 Wer im Stau steckt, sollte geduldig sein. Abfahren und Spurwechsel lohnen nicht. Foto: Tobias Hase

Wer im Stau steckt, sollte geduldig sein. Abfahren und Spurwechsel lohnen nicht. Foto: Tobias Hase

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Den drohenden Staus am Wochenende (1. bis 3. August) können Autofahrer eventuell mit einigen Tricks entgehen. "Geschickt ist es, sich antizyklisch zu verhalten", rät Rainer Hillgärtner vom Auto Club Europa (ACE). Das bedeute, entweder so früh zu starten, dass die Urlauber vor dem Stau herfahren - also sehr früh morgens oder noch in der Nacht. Oder sie fahren erst los, wenn der Stau sich aufgelöst hat, also am Nachmittag.

Ob Urlauber die staureichen Strecken direkt großräumig umfahren sollten, komme darauf an, ob sie lieber schneller ankommen oder weniger Stress haben wollen, sagt Hillgärtner. Beim Ausweichen benötige man mehr Zeit, hat aber weniger Stress. Wer schnell vorankommen will, sollte Strecken nicht umfahren - auch wenn sie stauanfällig sind. Verkehrswissenschaftler hätten ausgerechnet, dass Fahrer so trotzdem schneller ankommen, als wenn sie auf Land- oder Bundesstraßen ausweichen.

Wer im Stau steckt, bei dem lohnt sich das Abfahren also auch nicht mehr, um Zeit zu sparen. "Es bringt auch nichts, von einem Fahrtstreifen zum anderen zu wechseln." Das Wichtigste sei, von vornherein ein Zeitpolster einzukalkulieren: So geraten Urlauber nicht in allzu viel Stress, wenn es stockt.

Überholen auf dem SeitenstreifenWer beim Stau aus der Spur ausschert und auf dem Seitenstreifen weiterfährt, riskiert hohe Kosten. Beschädigen Übereilige dabei liegengebliebene Autos oder Fahrzeuge der Straßenmeisterei, müssen sie in der Regel für den gesamten Schaden aufkommen, warnt der Rechtsanwalt Jörg Elstner aus Hagen. Das gilt auch für Unfälle an Ausfahrten, erläutert der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht beim Deutschen Anwaltsverein (DAV).

Ist ein Autofahrer auf dem Seitenstreifen unterwegs und rammt ein Auto, das sich ebenfalls unberechtigt auf den Seitenstreifen begibt, müssten beide Fahrer sich den Schaden teilen. Doch auch bei unfallfreier Fahrt kann das Rasen auf dem Standstreifen teuer werden. Nach dem Bußgeldtatbestand "Seitenstreifen zum schnelleren Vorwärtskommen benutzen" kostet das den Fahrer 75 Euro und einen Punkt in Flensburg, erklärt Elstner.

Das Befahren des Seitenstreifens ist nur erlaubt, wenn die Polizei dazu auffordert oder ein Straßenschild dies ausdrücklich erlaubt, bekräftigt der TÜV Süd.

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