Motorradfahrer müssen sich in der Winterpause fit halten

Bonn · Monatelang steht das Motorrad in der Garage - da können Fahrer leicht aus der Übung kommen. Umso größer die Gefahr, bei den ersten Ausfahrten im nächsten Jahr einen Fehler zu machen. Deshalb sollten sie in der kalten Jahreszeit trainieren.

 Motorradfahrer sollten in der Winterpause ihre Unterarme, Handgelenke und Finger trainieren. Dann sind sie zum Saisonstart fit. Foto: Andrea Warnecke

Motorradfahrer sollten in der Winterpause ihre Unterarme, Handgelenke und Finger trainieren. Dann sind sie zum Saisonstart fit. Foto: Andrea Warnecke

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Motorradfahrer halten sich während der Fahrpause im Spätherbst und Winter über besser fit. So lässt die Kondition und das Reaktionsvermögen bis zur nächsten Saison nicht nach. Die allgemeine Fitness kann zum Beispiel durch Joggen, die Beweglichkeit der Unterarme, Handgelenke und Finger durch Kneten eines Tennisballs trainiert werden. Ohne solches Training besteht am Anfang der nächsten Saison die Gefahr, sich zu überfordern. "Der Drang ist da", erklärt Sven Rademacher vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR). Wenn der Winter vorbei ist, wollen die Zweiradler durchstarten.

Was sie aber beachten müssen: "Mit der Kraft schwindet auch die Konzentration." Das kann leicht zu Fehlern führen. Laut dem Statistischen Bundesamt stieg die Zahl der getöteten Motorradfahrer in den ersten fünf Monaten dieses Jahres um fast 40 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Das liege natürlich vor allem daran, dass die Saison früh gestartet sei und deshalb viele Motorradfahrer unterwegs waren, sagt Rademacher. Gleichzeitig sei es aber wichtig, auf den Saisonstart gut vorbereitet zu sein. "Das gilt für Mensch und Maschine." Den Winter über in Bewegung zu bleiben, ist eine Maßnahme. Vor Saisonbeginn sollten Motorradfahrer außerdem über ein Sicherheitstraining nachdenken, um wieder ein gutes Gefühl fürs Fahren zu bekommen.

Am Anfang sind die Ausflüge dann besser kürzer. Die Fahrer sollten vorher wissen: "Auf der Rückfahrt fühle ich mich noch fit und konzentriert", rät Rademacher. Besondere Aufmerksamkeit sei in dieser Zeit auch deshalb wichtig, weil sich Autofahrer auch erst wieder an die Motorräder gewöhnen müssen.

Ähnliches gelte übrigens für Radfahrer, sagt Rademacher. Auch bei ihnen stieg die Zahl der tödlich Verunglückten in den ersten fünf Monaten des Jahres um rund 37 Prozent. Damit sie den Winter über nicht aus der Übung kommen, empfiehlt Rademacher, auch in der kalten Jahreszeit aufs Rad zu steigen - "wenn nicht gerade Schnee- und Eisbedingungen vorherrschen".

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