Kias Shuma: große Hoffnung

Trotz der Turbulenzen um den Kia-Konzern in Südkorea ist der deutsche Importeur derzeit recht optimistisch. In diesem Jahr will er hierzulande 19 000 Autos verkaufen. Dabei helfen soll der neu vorgestellte Mittelklassewagen Shuma.

Der Shuma zielt in die heiß umkämpfte Mittelklasse. Auf Kundenfang geht er vor allem mit einem sehr günstigen Preis-/Leistungsverhältnis. Ab Mitte Mai steht die 4,48 Meter lange Fließheckversion zu Preisen ab 23 990 Mark bei den 450 Kia-Händlern. Vor allem im Osten Deutschlands hat sich Kia mit 1,3 (Westen: 0,26) Prozent Marktanteil schon einen Namen gemacht.

Kia offeriert den Shuma in Deutschland in zwei Motorisierungs- und drei Ausstattungsstufen (RS, LS und GS). Basismotor ist der von Mazda stammende 1,5-Liter-Sechzehnventiler mit 65 kW/88 PS. Er entpuppt sich nicht gerade als durchzugsstark, wird aber vom Hersteller immerhin mit 180 km/h Spitze angegeben. Doch hohe Umdrehungen liebt er nicht sonderlich - schon ab 3 500 Touren wird er brummig. Hätten die Koreaner etwas mehr für die Geräuschdämmung getan, wäre das der passende Motor. Im Normalbetrieb begnügt er sich mit 7,9 (Automatik: 9,0) l/100 km Normalbenzin.

Wer es etwas kultivierter liebt, sollte zur 1,8-l-Version greifen; ein spürbar großer Leistungsunterschied besteht nicht. Am meisten profitiert der 1.8 von seiner größeren Elastizität, hier fallen zum Beispiel die Drehzahlsprünge beim Schalten vom ersten in den zweiten Gang nicht so deutlich aus. Beschleunigung und Spitze sind naturgemäß besser, der Verbrauch liegt bei 9,1 Liter (Automatik: 9,5 Liter) auf 100 Kilometer.

Im Alltag ist der Shuma ein praktisches Auto mit großer, allerdings etwas schwergängiger Heckklappe. In den Gepäckraum passen je nach Position der geteilten Rücksitzbank 440 bis 780 Liter Volumen. Die Insassen sitzen vorn recht tief mit viel Kopffreiheit, hinten haben großgewachsene Personen so ihre Schwierigkeiten. Die Ausstattung umfaßt bereits in der Basis alles Wesentliche - ABS-Bremsen, zwei Airbags und so fort. Die drehzahlabhängige Servolenkung reagiert um die Mittellage ein bißchen gefühllos.

Deutschland als wichtigster Absatzmarkt

Zum Komfortstandard zählen Heckscheibenwischer und Radiovorbereitung, in der LS- und GS-Version zusätzlich elektrische Fensterheber, Zentralverriegelung, höhenverstellbares Lenkrad, getönte Scheiben und elektrisch einstellbare Außenspiegel. In der Aufpreisliste stehen nur wenige Positionen wie die Klimaanlage (2007 Mark), das elektrische Glasschiebedach (1200 Mark im LS und GS) und die Getriebeautomatik (2007 Mark).

Neben den günstigen Preisen betonen die Koreaner die von ihnen angestrebte "Zuverlässigkeit und hohe Qualität". Gleichzeitig ist Deutschland für sie der größte Absatzmarkt und deshalb besonders wichtig.

Geschäftsführer Jörg Tilmes will den Shuma - der Name bedeutet soviel wie "Glaubwürdigkeit" - auch in TV-Spots bekanntmachen. Nicht zuletzt hat Kia seine Europa-Zentrale in Bremen angesiedelt. Tolmes meint, daß "Modelle, die bei der kritischen und sachkundigen deutschen Kundschaft ankommen, auch anderswo in der Welt konkurrenzfähig sind".

Der Shuma soll neben dem kompakten Sephia zum volumenstärksten Kia-Modell in Europa aufsteigen. In der überschaubaren Modellpalette haben die Koreaner den Neuen zwischen dem Sephia und dem größeren Clarus angesiedelt. Weitere Modellvarianten folgen: Der Shuma ist bis Ende des Jahres nur mit Fließheck erhältlich, danach gibt es ihn auch mit Stufenheck. Vom Clarus wird dieses Jahr eine Kombi-Version kommen. In Planung ist außerdem eine Großraum-Limousine; über den Import eines kleinen Roadsters wird nachgedacht.

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