Ärger oder Angst am Steuer sind riskant

Lüneburg · Wer verärgert ist, überschätzt sich oft hinterm Steuer. Eine neue Studie, bei der Probanden im Fahrsimulator saßen, zeigt außerdem: Wer Angst hat, fährt ebenfalls keineswegs langsamer.

 Bloß nicht ausrasten: Wer seinen Emotionen hinterm Steuer freien Lauf lässt, riskiert gefährliche Situationen. Foto: Jens Büttner

Bloß nicht ausrasten: Wer seinen Emotionen hinterm Steuer freien Lauf lässt, riskiert gefährliche Situationen. Foto: Jens Büttner

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Ängstliche und verärgerte Autofahrer fahren oft zu schnell. Laut einer Studie der Leuphana Universität Lüneburg zum Einfluss von Emotionen auf das Fahrverhalten neigen Autofahrer nach einem Beinahe-Unfall dazu, unaufmerksamer und dadurch riskanter zu fahren. "Sie bleiben mit dem Gedanken bei der Gefahrensituation und reagieren nicht mehr adäquat auf das, was im Moment auf der Straße passiert", vermutet Studienleiter Ernst Roidl. Angst führe demnach nicht dazu, langsamer zu fahren, sondern nach einigen Kilometern zu beschleunigen.

Bei Ärger, zum Beispiel beim Fahren hinter einem sehr langsamen Auto, hätten sich die Studienteilnehmer oft überschätzt und seien risikobereiter gefahren. Roidl rät verärgerten Autofahrern, sich lieber in den Trödler hineinzuversetzen statt Gas zu geben oder zu hupen. In der Studie haben 79 Probanden einen Testparcours in einem Fahrsimulator bewältigt und sind anschließend nach ihren Emotionen gefragt worden.

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