ADAC: Gute Noten für Deutschlands Taxis

München · Umwege, unvollständige Quittungen und manchmal sogar mit Vollgas über rote Ampeln - Taxifahren kann ein Abenteuer sein. Der ADAC stellt nun aber in einem neuen Test fest: Drei Viertel der Fahrten sind gut.

 Nach 160 Testfahrten mit dem Taxi resümiert der ADAC: Ein Viertel war sehr gut, mehr als die Hälfte gut. Foto: Martin Schutt

Nach 160 Testfahrten mit dem Taxi resümiert der ADAC: Ein Viertel war sehr gut, mehr als die Hälfte gut. Foto: Martin Schutt

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Taxikunden können in deutschen Städten in den allermeisten Fällen beruhigt einsteigen: Sie bekommen meist guten Service. Der ADAC schickte für eine Stichprobe seine Tester in acht deutschen Städten auf die Straße und stellte nach 160 Fahrten fest: In der Gesamtbewertung waren ein Viertel aller Fahrten sehr gut, mehr als die Hälfte gut. 17 Mal gab es ausreichend, 21 Fahrten fielen mit mangelhaft und sehr mangelhaft durch.

Am meisten haperte es bei den Quittungen. Fast 90 Prozent der Belege waren unvollständig ausgefüllt. Die häufigsten Mängel waren ferner fehlende Hinweise auf Tarife und Anschnallpflicht. Bei 16 Fahrten registrierten die Tester unnötige Umwege. Bei 17 Prozent aller Fahrten hielten sich die Fahrer nicht an die Verkehrsregeln.

Extrembeispiel: Bei einer Fahrt in Frankfurt am Main kannte sich der Fahrer nicht aus, sprach schlecht deutsch, machte einen großen Umweg, überfuhr rote Ampeln und gab zu guter Letzt auch noch zu wenig Wechselgeld zurück. Ebenso fehlten Hinweise auf Fahrerlaubnis und Tarifübersicht. Der ADAC empfahl nach der Auswertung der Stichprobe eine Vereinheitlichung der Taxiordnungen und transparente Tarifsysteme.

Der ADAC beurteilte Fahrer, Fahrzeug und Routenwahl. Getestet wurde in Berlin, Dresden, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, Köln, München und Stuttgart auf jeweils fünf definierten Routen innerhalb der Stadt. Jede der Routen wurde von zwei Testern einmal nachts und einmal tagsüber befahren. Es gab also 20 Fahrten pro Stadt.

Taxi-Quittung gleich prüfenWer Taxifahrten steuerlich absetzen will, muss auf eine vollständige Quittung achten. Damit das Finanzamt die Belege anerkennt, müssen Start- und Zielort, das Beförderungsentgelt, die Ordnungsnummer, Name und Anschrift des Unternehmens, der Steuersatz und das Datum vermerkt sein, erklärt Andrea Piechotta vom ADAC. Außerdem darf die Unterschrift des Fahrers nicht fehlen. Fahrgäste kontrollieren die Quittung am besten noch im Auto.

Genau sollten sie auch beim Wechselgeld hinsehen, empfiehlt der Automobilclub. Wer zu wenig zurückbekommt, hat später mit Nachforderungen schlechte Karten: Reklamationen sind hier zwecklos.

Wie viel Wechselgeld ein Taxifahrer bereithalten muss, ist teils in den lokalen oder regionalen Taxiordnungen geregelt. Dort kann vorgesehen sein, dass er mindestens auf 50-Euro-Scheine oder sogar auf 100-Euro-Noten herausgeben muss - mehr aber auch nicht. Will ein Kunde mit einem 200- oder 500-Euro-Schein bezahlen, sollte er das beim Einsteigen abklären. Das gilt auch für Kartenzahlungen.

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