Bei einem guten Punktwert (Score) bekommt der Vertragspartner bei der Sparkassen Direktversicherung (S-Direkt) einen Rabatt von fünf Prozent auf den Beitrag. Über diesen Telematik-Test mit 1000 Kunden hat Vorstandsmitglied Jürgen Cramer auf einem MCC-Fachforum in Köln berichtet. Kooperationspartner ist Telefonica Deutschland. Die Bewertung durch die Teilnehmer an dem Test sei ganz überwiegend positiv. Die Versicherungswirtschaft sei aber nicht sicher, ob man solche Tarife profitabel handhaben könne, meinte Cramer.

Zunächst fallen Kosten für die Box, den Einbau, den Betrieb und die Auswertung der Daten an. Diese Kosten gibt S-Direkt nur teilweise an die Versicherten weiter. Der Schadenaufwand könnte, so wird vermutet, um fünf bis zehn Prozent sinken, wenn die Kandidaten ihre Fahrweise verbessern und vorsichtiger fahren. Im Telematik-Tarif von S-Direkt gelten als Risikofaktoren: Starkes Beschleunigen, scharfes Bremsen, Missachtung vorgeschriebener Höchstgeschwindigkeiten sowie Fahrten in der Nacht und in der Stadt.

Der Kunde zahlt für die Box 71,40 Euro jährlich, jedoch nur 18,95, wenn sein Kfz-Versicherungsbeitrag über 600 Euro hinausgeht. Der Preis enthält ein Service-Paket. Bei schweren Unfällen wird sofort ein Not-Signal abgesetzt, und ein gestohlenes Fahrzeug sei durch die von der Box gesendeten Signale leicht aufzufinden, heißt es.

Im Ausland sind Telematik-Tarife verbreitet. Haben sie in Deutschland schon bald eine Chance? Die R+V Versicherung ist nach einem Pilot-Versuch mit 1500 Fahrzeugen skeptisch. Sie meint, mit den Boxen könnten Fahrverhalten und Risiken nicht eindeutig genug analysiert werden.