Interview mit Guido Westerwelle "Ich freue mich von Herzen"

Auf die Werte- und Interessengemeinschaft USA/Europa verweist Bundesaußenminister Guido Westerwelle aus Anlass der US-Wahl in dem Interview des General-Anzeigers.

 Der Bundesaußenminister, der schon jetzt nach drei Jahren Amtszeit zu den Vielfliegern gehört, hat früh eine herzliche Beziehung zu den USA aufgebaut. Der Kunstliebhaber besucht, wann immer es der enge Fahrplan des Protokolls es zulässt, im Ausland regelmäßig Galerien und Buchläden. Der 50-jährige leitet das Außenministerium seit drei Jahren. Nach seinem Rückzug vom Amt des FDP-Chefs im vergangenen Jahr beschloss er, sich aus der innenpolitischen Auseinandersetzung herauszuhalten. Seinem Ruf als Außenminister tat dies ausgesprochen gut. Er ist seit über 30 Jahren in der FDP. Er war zwischen 2006 und 2009 Bundestags-Fraktionsvorsitzender.

Der Bundesaußenminister, der schon jetzt nach drei Jahren Amtszeit zu den Vielfliegern gehört, hat früh eine herzliche Beziehung zu den USA aufgebaut. Der Kunstliebhaber besucht, wann immer es der enge Fahrplan des Protokolls es zulässt, im Ausland regelmäßig Galerien und Buchläden. Der 50-jährige leitet das Außenministerium seit drei Jahren. Nach seinem Rückzug vom Amt des FDP-Chefs im vergangenen Jahr beschloss er, sich aus der innenpolitischen Auseinandersetzung herauszuhalten. Seinem Ruf als Außenminister tat dies ausgesprochen gut. Er ist seit über 30 Jahren in der FDP. Er war zwischen 2006 und 2009 Bundestags-Fraktionsvorsitzender.

Foto: dpa

Wie würden Sie das deutsch-amerikanische Verhältnis unter Merkel und Obama charakterisieren?
Guido Westerwelle: Deutschland und die USA haben während der ersten Amtszeit von Barack Obama in außenpolitischen Fragen sehr gut zusammengearbeitet, zum Beispiel zur Nichtverbreitung von Nuklearwaffen oder für ein Ende der Gewalt in Syrien. Daran werden wir anknüpfen, und ich wünsche mir neue Impulse etwa bei der Abrüstung oder dem Eintreten für Freihandel.

Verlieren die USA Europa aus ihrem Blickfeld?
Westewelle: Auf beiden Seiten des Atlantiks wissen wir, dass wir füreinander die engsten Werte- und Interessenpartner sind. Das transatlantische Verhältnis ist und bleibt unvergleichlich eng. Natürlich schauen auch die USA stärker auf die aufstrebenden Kraftzentren der Welt in Asien und anderswo. Aber das ist völlig normal, denn das tun wir ja auch.

Es gibt Sorgen über neues strategisches Interesse Washingtons im asiatischen Raum. Wächst die Konfrontationsgefahr beispielsweise mit China?
Westerwelle: Ich setze darauf, dass alle im asiatischen Raum nach Lösungen suchen. Anfang der Woche war ich in Laos beim Gipfel der südostasiatischen Staaten. Dort sieht man, welche Sorge die Spannungen im ost- und südchinesischen Meer auslösen. Wir drängen alle Seiten, Konfrontation zu vermeiden.

Erwarten Sie Änderungen in der amerikanischen Iran-Politik?
Westerwelle: Gemeinsam mit den Amerikanern verfolgen wir in Bezug auf das iranische Atomprogramm eine doppelte Strategie. Dialogbereitschaft und Druck durch Sanktionen, weil Iran sich bisher weigert, die begründeten Zweifel an den Absichten seines Atomprogramms auszuräumen. Dieser Ansatz bleibt richtig, denn die Sanktionen wirken, eine diplomatische Lösung ist möglich.

Hätten auch Sie für Obama gestimmt?
Westerwelle: Ich gratuliere dem alten neuen Präsidenten von Herzen und freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit seiner Regierung. Aber klar ist auch, dass Deutschland mit jedem Präsidenten, den das amerikanische Volk wählt, gut zusammen gearbeitet hätte.

Kann man von den USA international eine größere Bereitschaft erwarten, eine internationale Führungsrolle zu übernehmen?
Westerwelle: Die USA haben eine internationale Führungsrolle, und es liegt in unserem Interesse, dass die größte Volkswirtschaft diese Führungsrolle auch wahrnimmt. Aber auch wir Europäer müssen uns in einer Welt des Wandels geschlossener und stärker einbringen. Gerade jetzt, wo neue Kraftzentren die Weltbühne betreten, ist ein aktives Agieren unserer transatlantischen Wertegemeinschaft gefragt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Realpolitik siegt
Kommentar zum Treffen von Scholz und Xi Realpolitik siegt
Aus dem Ressort