Maxima Mehr als die Frau an seiner Seite

AMSTERDAM · "Sie heißt Maxima, ist Argentinierin und lebt in New York. Vertrau mir und frag nicht weiter." Mit diesen Worten machte der damalige Prinz der Niederlande, Willem-Alexander, seiner königlichen Mutter Beatrix 1999 klar, dass es ernst war. Da ahnten unsere Nachbarn noch nicht, dass die junge Frau einmal das beliebteste Mitglied der Königsfamilie werden würde.

 Prinzessin Perfekt: Maxima ist bei Niederländern beliebt.

Prinzessin Perfekt: Maxima ist bei Niederländern beliebt.

Foto: dpa

Und dass 14 Jahre später vor ihrer Inthronisierung an der Seite ihres Mannes Biografen die inzwischen 41-Jährige in den höchsten Tönen loben werden: "Die wohl einzige Prinzessin Europas, die weder magersüchtig, noch depressiv, noch neurotisch geworden ist", heißt es in einer gerade erschienen Lebensgeschichte Maximas.

Die neue Königin wird am 17. Mai 1971 in Buenos Aires geboren - als Tochter von Jorge Horacio Zorreguieta und seiner Frau Maria del Carmen Cerruti de Zorreguieta. Dass ihr Vater damals noch mit einer anderen Frau verheiratet war, erfuhr die Öffentlichkeit erst viel später.

Aber dass er als stellvertretender Staatssekretär sowie als verantwortlicher Staatssekretär im Landwirtschaftsministerium in den Diensten der argentinischen Militärdiktatur stand, sprach sich schnell herum. Im Den Haager Parlament gab es heftige Diskussionen, bis der damalige Ministerpräsident Wim Kok ein Machtwort sprach und damit die Erlaubnis zu Verlobung und Heirat mit dem Kronprinzen gab. Dass sie seinen Avancen zunächst distanziert gegenüberstand, hatte im Übrigen einen Grund: Der hieß "Dieter" und musste erst einmal "abgewickelt" werden. Sie verließ ihn für ihren Traumprinzen.

An seiner Seite blieb Maxima, was sie immer war: ein lebenslustiges Kind, eine quirlige junge Frau, eine engagierte Bankerin, die übrigens nicht nur in New York, sondern auch in Brüssel gelebt hat. Und sie wurde zu einer Prinzessin, die mit ihrem Temperament und ihrer Unbekümmertheit die kühlen Niederlande auftaute. Während eines fünftägigen Brasilienbesuches im November besichtigte sie nicht nur Handelsmissionen und schüttelte brav prominente Hände. Bei der Vorführung einer Samba-Gruppe hielt es sie nicht mehr auf dem Stuhl: Sie tanzte mit.

Nun folgt ihre größte und wichtigste Rolle, auf die sie sich schon eingestimmt hat. Als das Königspaar vor wenigen Tagen zum TV-Interview antrat, erlebten die Niederlande ihre künftige Herrscherin völlig neu: Zurückhaltend überließ sie ihrem Mann das Wort. "Sie hat die Rolle neben ihm, aber auch auf eine gewisse Weise unter ihm akzeptiert", heißt es in Den Haag. Das werde dem Erscheinungsbild als Paar durchaus gut tun. Nur ab und zu entzieht sie sich dem höfischen Zeremoniell für einen Moment: Dann nämlich steht ihre Majestät irgendwo in einem verschwiegenen Winkel, um eine Zigarette zu rauchen. Auch so ein Geheimnis, das erst jetzt an die Öffentlichkeit kam.

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