"Mein Vater ist mein Vorbild" Meisterliche Verstärkung: Johanna Bünger im Team von Roland Müller

2013 ist ein Jubiläumsjahr im Hause Müller. 1958 gründeten Friedrich Müller und seine Frau Therese ihr Raumausstatter-Unternehmen in Heisterbacherrott.

 "Meisterliche Verstärkung": Johanna Bünger verstärkt das Team von Raumausstatter Roland Müller.

"Meisterliche Verstärkung": Johanna Bünger verstärkt das Team von Raumausstatter Roland Müller.

Foto: Roland Müller

Seitdem geht es dort bereits seit fast 55 Jahren um Wohnerlebnisse für die Sinne. Als der Vater des jetzigen Firmenchefs Roland Müller seinen Meistertitel erlangte, hieß die Sparte dieses Handwerks noch Polsterer und Dekorateur. Längst wurde daraus der Begriff „Raumausstatter“.

Und nun reihte sich mit Johanna Bünger, Tochter von Roland Müller und seiner Frau Anna Maria, die als Betriebswirtin des Handwerks überwiegend in der Beratung und der Verwaltung arbeitet, auch die dritte Generation in die Meisterriege ein.

Nach drei Gesellenjahren erhielt Johanna Bünger nun diesen „Ritterschlag“ eines jeden Handwerkers. Sie absolvierte ihre Meisterprüfung mit der Note „sehr gut“. „Mein Vater ist mein Vorbild. Es ist mein Anspruch, das Können und Wissen eines Meisters an unsere Kunden weiterzugeben.“

Die junge Meisterin liebt ihren abwechslungsreichen Beruf. „Bei jedem Auftrag erwartet mich etwas ganz Neues, je nach Kundenwunsch. Das ist das Spannende.“ Der „Kunde“ für ihr Meisterstück war in diesem Falle ihr eigener Mann, Andreas Bünger. Mit ihm stand sie gewissermaßen im Wettbewerb. Auch er machte jetzt seinen Elektromeister und erhält in der Firma seines Vaters ein neues Büro. Und Johanna Bünger gestaltete für diesen Raum eine Entspannungsecke zum Zurückziehen.

Zunächst erstellte sie ein Kundenprofil und wählte hierzu die passenden Stoffe, Tapeten und Bodenbeläge aus. „Ich fand Stoffe schon immer faszinierend.“ Herauskam ein bis aufs I-Tüpfelchen abgestimmter Raum. „Form und Farbenharmonie ist ein ganz wichtiges Element der Gestaltung“, sagt Johanna Bünger.

Da sind zum Beispiel Ellipsenmuster im Dekorationsstoff, die sich in der Lampenform wiederfinden. Feine Intarsien sind in den Teppichboden eingesetzt. Die Farben der Wandbespannungen aus Seide und der Textiltapete harmonieren ebenso exzellent mit dem Stoff des Bürosessels, den Johanna Bünger selbst designt hat.

Es ist ein Schaukelsessel, der auf seinen Armlehnen schaukelt. Aber nicht nur optisch ist dieses Sitzmöbel sehr ansprechend, sondern die Meisterin hat den Sessel mit der klassischen Polsterung versehen. Das ist ein zeitaufwendiges Verfahren. Aber dafür hält dieses solide Stück auch 50 Jahre.

Jedem Prüfling stand eine Koje zur Verfügung. Sechs Tage Zeit hatten die angehenden Meister für die Gestaltung dieses Raumes. Herausgekommen ist ein Schmuckstück, in dem sich auch die Philosophie des Hauses Müller widerspiegelt: Jedem Kunden einen Wohnraum mit individuellen Charakter zu entwerfen und mit ausgereifter Handwerkstechnik zu vollenden.

Raumausstattermeister und Feng-Shui-Consultant RolandMüller, der mit seiner Ehefrau das Geschäft 1989 von seinem Vater übernahm, gab seither sein Wissen bereits an acht Lehrlinge weiter. Darunter eben auch an seine Tochter, die nun mit ihrem Meistertitel ihren Ausbildungsweg krönte und auch weiterhin eine große Stütze im Familienbetrieb sein wird, in dem ohnehin die stetige Weiterbildung seiner Mitarbeiter obligatorisch ist.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Lauterbachs Gesetz führt zu Chaos
Kommentar zu den Folgen der Cannabis-Legalisierung Lauterbachs Gesetz führt zu Chaos
Zum Thema
Aus dem Ressort