Evolution des Badezimmers: Wohlfühl-Oasen

Das häusliche Badezimmer entwickelt sich in großen Schritten weiter.

 Moderne Design-Badearchitektur von Duravit lädt zum Entspannen ein.

Moderne Design-Badearchitektur von Duravit lädt zum Entspannen ein.

Ein beliebiger Raum mit Dusche, WC und Waschbecken, den man abschließen kann? Nicht nur! Auffassung und Definition, welche Funktionen das Bad erfüllen muss, befinden sich derzeit im stetigen Wandel und im Wachstum. Das Badezimmer wird beispielsweise zum Wellnessbereich und zum Ort der Entspannung. Auf der Inneneinrichtungsmesse imm cologne zeigten die Sanitärunternehmen Grohe und Kaldewei Mitte Januar auf einem gemeinsamen Stand „Home Spa –Aqua Zones“, wie sie das Badezimmer künftig interpretieren wollen.

Mit funktionalen und ästhetischen Produkten soll sich da das Bad zum privaten Spa und zur Wohlfühl-Oase verwandeln. Dabei steht das Zusammenspiel aus Funktionalität und Technologie, Ästhetik und Gestaltung im Mittelpunkt. Eine Mischung aus Designstilen und frei kombinierbaren modularen Systemen soll es möglich machen. Diese innovativen Bad-Ideen sollen einen Ausblick auf kommende Einrichtungsmöglichkeiten geben.

Dabei steht auch eine funktionale Gliederung des Badezimmers im Fokus. Das Badezimmer kann laut Paul Flowers, Senior Vice President Design bei Grohe, in unterschiedliche Zonen eingeteilt werden: „Wir definieren vier verschiedene Zonen, die jeweils einen anderen Zweck erfüllen: Das Waschbecken steht für die klassische Reinigung beziehungsweise Vorbereitung, bevor man das Haus verlässt. Die Dusche wiederum dient der Erfrischung und Regeneration und in der Badewanne wird einfach vollkommen entspannt.

In einem zusätzlichen Relax-Bereich kann man losgelöst vom Alltag die Seele baumeln lassen.“ Kollegin Nicole Roesler von Kaldewei ergänzt: „Das Bad in seiner Ganzheit zu erfassen und jeden Bereich nach seinem persönlichen Geschmack einzurichten, kann sehr inspirierend sein.“ Moderne Badarchitektur werde von zurückhaltenden Designs bestimmt. So bleibt Raum für Individualität.

Wasser – Ursprung des Lebens

Die Natur schwebte augenscheinlich vielen Designern für die kommende Badezimmergeneration vor. Ganz besonders sticht das Element Wasser als Inspirationsquelle hervor. Wasser als Ursprung des Lebens fließt in die Interpretation des Bades als Ort der Revitalisierung ein. Die Designer der Firma Laufen sagen beispielsweise über ihre vielfach ausgezeichnete Kollektion Palomba: „Das Design erinnert an kleine Buchten oder Kiesel, die vom ewigen Spiel des Meeres geformt und von Meisterhand in Keramik verwandelt wurden. Alle Objekte harmonieren miteinander.“

Das Element Wasser steht auch bei Carlo Colomo im Mittelpunkt. Der Designer entwickelte für die Firma Teuco die Kollektion Outline. Mit dem Mittel der Asymmetrie unterstreicht dieser Entwurf die Unregelmäßigkeit des Wassers. Fließende Linien erinnern an Wellen.

Auch die Popularität der Farben Blau und Weiß erinnern den Bad-Gänger weiterhin an das Wasser in seinen unterschiedlichen Aggregatzuständen. Die beiden Klassikerfarben für das Badezimmer bleiben fester Bestandteil der aktuellen Kollektionen.

Einen privaten Wasserfall verspricht die Firma Grohe. Das Thermostat Grotherm 2000 sei ein besonderer Blickfang für die Badewanne, sagt der Hersteller. Ein breiter Auslauf entspringt dabei im fließenden Übergang der Wannenbatterie und ermöglicht einen weiten, flächigen Wasserfluss in einer natürlichen Form.

Ganze Wasserchoreographien versprechen die Entwickler von Dornbracht mit ihrer Ambiance Tuning Technique. Diese Technologie ermöglicht es, das Wasser technologisch zu beherrschen und sich seine Wirkweise für die Schaffung einzigartiger Choreographien zunutze zu machen.

Dabei kombinieren vorprogrammierte Choreographien Wassertemperatur und -menge verschiedener Auslassstellen und bereichern so die individuellen Badrituale. Wasser ist jedoch nicht nur ein Thema für die Sinne, sondern auch als Ressource, mit der Verbraucher schonend umgehen sollten. Nachhaltigkeit im Bad wird künftig groß geschrieben.

Dabei werden beispielsweise innovative Wasserspartechniken dafür sorgen, diese wichtige Ressource auch für künftige Generationen zu bewahren. Wannen und Whirlpools Für viele Menschen ist die Wanne das wichtigste Einrichtungselement

im Badezimmer. Und auch wenn das Objekt Badewanne schon seit der Antike existiert, so gibt es selbst heute noch neue, frische, überraschende und innovative Designs, die sich von anderen unterscheiden.

Zu den heißesten Modellen für dieses Jahr zählt mit Sicherheit die Unique No. 2 von Repabad. Der Reiz dieser Wanne entspringt der Spannung zwischen der geometrischen Strenge des Rechteckes als Grundform und organisch gerundeten Innenflächen.

So als hätte auf die Dauerhaftigkeit des Mineralwerkstoffs die fließende Kraft des Wassers gewirkt. Mit ruhigen, aber kraftvollen Formen wird die Unique zum ästhetischen Zentrum des Baderaums, ohne die anderen Raumelemente zu verschlucken.

Richtiges Wohlfühlen in der Badewanne verspricht das Design Outline von Teuco Guzzini, denn diese rechteckige Wanne ist gleichzeitig ein Whirlpool. Dank einem Verfahren, das der Hersteller als „erste unsichtbare Hydromassage“ bezeichnet. Eine Hinterleuchtung sorgt zudem durch ihre Farbeffekte für zusätzliche Entspannung.

Der Hersteller Kaldewei verspricht seinen Kunden gleich die Möglichkeit, sich ein ganzes Wohlfühlprogramm zusammenstellen zu können. „Massagestrahlen aus Luft und Wasser sorgen beim Whirlen für eine Erholung von Körper und Seele, denn diese besondere Massageform entspannt und kurbelt gleichzeitig den Kreislauf an“, verspricht der Hersteller in seinem Programm. Die Designlinien Ambiente und Avantgarde kommen mit insgesamt sieben Whirlsystemen daher.

Reine Luft- oder Wassersysteme sind ebenso vertreten wie Mischsysteme. Größen sind variabel. Wer zu zweit whirlen möchte, wird das richtige Paket finden. Unterwasserscheinwerfer und Spektrallicht oder beleuchtete Düsen können auf Wunsch das Erlebnis noch weiter intensivieren.

Ein Bad für alle Generationen

Die Themen Bad für Familien und Generationen-übergreifende Badezimmerarchitektur rücken immer mehr in den Mittelpunkt der Überlegungen vieler Designer. Demografie erfordert multifunktionale Gestaltungen und barrierefreie Zugänge. Die kommenden Renten-Generationen werden älter, wohlhabender und möchten mehr Komfort haben.

Eine innovative Badezimmer-Systemlösung für Generationen haben beispielsweise die Baddesigner von Phoenix abgeliefert. Hergestellt wird die Badszenerie mit dem Titel „Comfort bis Care“ von Hewi. Aufgrund der durchdachten Gestaltung verbindet

das Konzept Komfort und Barrierefreiheit mit einer erfrischenden Selbstverständlichkeit. Die Gestaltung wurde mehrfach von der Fachwelt prämiert – unter anderem mit dem Interior Innovation Award.

Auch die Duschwanne Xetis von Kaldewei lässt die Fachwelt jubeln. Preise unter anderem für generationengerechtes Baddesign heimste der Sanitärhersteller dafür ein. Das Besondere an Xetis ist der bodengleiche Duschbereich mit emaillierter Fäche. Die Firma Grohe stellt auch Überlegungen zu Wassertemperatur und Wasserdruck an. Denn im Alter wird die Haut dünner und das Verbrennungsrisiko steigt. Brausenthermostate sollen daher für die richtige und altersgerechte Beschaffenheit des Wassers sorgen.

Digitale Revolution im Badezimmer

Die digitale und multimediale Welt hält immer mehr Einzug in die Badezimmer. Die Artiqua-Designer überzeugen beispielsweise mit ihremBadezimmerdesign A115. Das Entscheidende an diesem Bad ist der richtige Sound: Für ihre Waschplatzlösung mit integriertem Bose Soundsystem bekamen die Badentwickler den Interior Innovations Award. Mit dem fetten Sound wird jetzt jeder Duschgang zum multimedialen Erlebnis.

Auch die Firma Repabad hat einige Multimedia-Spielereien für das Bad im Sortiment. Der Water-Screen ist ein Fernseher mit flachem LCD-Display und beheizter Glasfront, der eigens für die Montage in Badezimmerwänden entwickelt wurde. Auch eine MP3-Dockingstation inklusvie Soundsystem bieten die Bad-Designer an.

Die digitale Technik hält auch Einzug in die Duschbrausen. Einige Neuerungen sind durchaus vielversprechend. Angenommen, man steht unter der Dusche und das Wasser hat die perfekte Temperatur und den perfekten Strahldruck – wäre es nicht schön, wenn man diese Einstellungen einfach abspeichern könnte? Die digitale Revolution im Badezimmer wird solche Duschvorgänge künftig zu einer Selbstverständlichkeit machen.

Mit seinen digitalen Produkten zählt Grohe zu den Pionieren der digitalen Sanitärtechnik. Das Unternehmen verspricht mit seiner Technolgie Ondus eben diese Erlebnisse – inklusive besagter Memory-Funktion. „Damit lässt sich Ihr perfektes Wassererlebnis unbegrenzt oft wiederholen: dieselbe Temperatur, dieselbe Wassermenge – Wasser à la carte“, verspricht der Hersteller. Digitale Displays am Waschtisch, an der Wanne und in der Dusche laden stets zur Interaktion ein. Im Mittelpunkt dieser digitalen Kollektion stehen die beiden Bedienelemente mit verständlichen Piktogrammen.

Die Power-Taste des digitalen Controllers startet den Wasserfluss, mit plus und minus lässt sich durch leichtes Antippen mit dem Finger die Wassertemperatur verändern. Visuelle Rückmeldung zur eingestellten Temperatur gibt ein illuminierter LED-Ring. Mit dem äußeren Drehring des Controllers wird die Wassermenge reguliert. Dank seiner Oberflächenstruktur lassen sich die Einstellungen auch mit nassen und seifigen Händen leicht vornehmen. Die EcoJoy- Funktion hilft zusätzlich beim Wasser

sparen und stoppt den Wasserfluss beispielsweise beim Einseifen. Auch die Umstellung zwischen Kopf-, Hand-d Seitenbrause beziehungsweise Wannenauslauf erfolgt jetzt digital.

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