Nach der Wahl Ein Sieg mit Herz und Currywurst

BERLIN · Die "denkbare Kanzlerkandidatin" strahlt. Wahlsiege tun gut. Erst recht solche. Hannelore Kraft winkt ins Foyer und in Richtung der oberen Stockwerke, wo Mitarbeiter und Besucher des Willy-Brandt-Hauses sie beklatschen. SPD-Chef Sigmar Gabriel betont gleich drei Mal Krafts Erfolgsrezept: "Leidenschaft und Herz".

Damit habe die NRW-Ministerpräsidentin die Menschen erreicht. Und: Kraft habe gezeigt, wozu die SPD fähig sei, wenn sie deren Lebensgefühl widerspiegele - "bis hin zur Currywurst". Noch am Abend zuvor hatte er Kraft zur "denkbaren Kanzlerkandidatin" ausgerufen. Und diese Aussage gleich wieder kassiert. Ohne Risiko und Nebenwirkungen. Denn: Kraft habe es ja selbst ausgeschlossen. Ihr Platz sei in NRW.

"Mächtig stolz" sei sie auf den Erfolg, sagt Kraft am Tag danach und betont den "Mannschaftserfolg", der - Dank muss sein - auch durch die Unterstützung der Bundes-SPD möglich geworden sei. Gabriel nickt. Dieser Sieg werde die SPD weiter tragen, "bis nach Niedersachsen und bis zur Bundestagswahl", sagt Kraft. Am Rande steht Stephan Weil, der im Januar 2013 Niedersachsen für die SPD zurückerobern will.

Kraft fliegt zurück nach Düsseldorf, während sich die Troika aus Gabriel, Steinmeier und Steinbrück sortiert: für ihren gemeinsamen Auftritt heute in Berlin. Offiziell geht es um die Euro-Krise. Doch dahinter ist mehr: Drei Kandidaten für einen freien Platz. Vorerst ohne Kraft.

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