Wahlkreis 26 Wie die Direktkandidaten den Sonntag verbringen

SIEBENGEBIRGE · Erst spazieren gehen und dann an die Urne oder umgekehrt? Oder zunächst gemütlich zu Mittag essen und hoffen, dass es nachmittags ruhig ist im Wahllokal? Die Gestaltung des Sonntags beschäftigt jeden Wahlberechtigten zumindest ein bisschen - und diejenigen, die gewählt werden wollen, besonders.

 Zeit zum Wählen: Die Wahllokale sind von 8 bis 18 Uhr offen.

Zeit zum Wählen: Die Wahllokale sind von 8 bis 18 Uhr offen.

Foto: dpa

Andrea Milz (CDU): Dass sie sportlich ist, ist bekannt - nicht zuletzt wegen der Kurse etwa in dem modernen Fitness-Tanz "Zumba", die sie gibt. Deshalb wird die christdemokratische Landtagskandidatin und bisherige Trägerin des Direktmandats im Wahlkreis 26 auch an diesem Sonntag nicht auf Fitness verzichten und erst einmal die Sportstätten des Turnvereins Eiche in Bad Honnef aufsuchen.

Danach will die 49-jährige Dollendorferin wählen gehen und anschließend mit der Familie den 78. Geburtstag ihrer Mutter feiern. Ab 18 Uhr wird Andrea Milz dann dort anzutreffen sein, wo sich am Wahltag viele Kandidaten aufhalten, sich über die neuesten Trends und Ergebnisse informieren, gemeinsam zittern und je nachdem getrennt feiern: im Kreishaus des Rhein-Sieg-Kreises in Siegburg.

Denis Waldästl (SPD): Der sozialdemokratische Herausforderer aus Sankt Augustin will am heutigen Samstag bis zur letzten Minute Wahlkampf machen. Am Sonntag will er dann erst einmal gemütlich frühstücken und mittags im Wahllokal Kindergarten Waldstraße auf dem Niederberg wählen. Gegen 17.30 Uhr macht sich der 24-Jährige auf den Weg ins Kreishaus, aber auch bei der Wahlparty der Sankt Augustiner SPD im "Honny" in Niederpleis will er vorbeischauen.

Joachim Langbein (Grüne): Der Direktkandidat der Grünen wird im Wahllokal am Bad Honnefer Frankenweg wählen, wo er wohnt. Der 42-Jährige will den Sonntag bis 18 Uhr mit seiner Familie verbringen und sich zu Hause auch die ersten Hochrechnungen ansehen. Danach will er zur Wahlparty ins Kreishaus fahren, wo sich so einige Kandidaten begegnen werden. "Gegebenenfalls muss ich aber wieder weg nach Düsseldorf", sagt er.

Gerhard Papke (FDP): Im Kreis der Familie will der Liberale einen ruhigen Vormittag verbringen. Mittags hat er dann vor, in seinem Stammwahllokal in der Königswinterer Johann-Lemmerz-Schule seine Stimme abzugeben. Nachmittags geht es dann in die Landeshauptstadt, wo den Vorsitzenden der Landtagsfraktion ein anstrengender Abend erwartet. "Es wird sicher eine lange Nacht in Düsseldorf, so dass ich erst am frühen Morgen nach Königswinter zurückkehren werde", so Papke. Nach den jüngsten Meinungsumfragen freut sich 50-Jährige auf den Wahltag. Drei Tage später hat er Geburtstag.

Sebastian Glahn (Piraten): Der Kandidat der Piraten aus Troisdorf will es am Sonntag erst einmal "sehr ruhig angehen lassen". Ab 14 Uhr hilft er dann beim Aufbau für die Wahlparty der Rhein-Sieg-Piraten in der Troisdorfer Gaststätte "Zur Küz" mit. Ein Wahllokal wird der 28-Jährige nicht aufsuchen, der Informatiker hat sich für den bequemen Weg der Briefwahl entschieden.

Andreas Danne (Linke): Der Kandidat der Linken aus Heisterbacherrott geht am Vormittag das erste Mal mit seinem Sohn wählen, der 18 Jahre alt ist, erzählt er. Und verrät: "Der wählt ganz anders, eher konservativ, mit Sicherheit nicht die Linke." Dem Familienfrieden tut dies offenbar keinen Abbruch: Danne will die folgenden Stunden mit seinen Lieben zu Hause verbringen. "Meine Frau ist Sizilianerin, da hat Familie einen hohen Stellenwert." Nachmittags dann wird sich der 50-Jährige auf den Weg ins Linke-Kreisbüro nach Siegburg machen und auch mal bei der Wahlparty im Kreishaus vorbeischauen.

Manfred Rauw (FWG): "Ich gehe am Sonntag erst einmal wählen", erzählt der Kandidat der Freien Wählergemeinschaft. "Ich bin froh, dass der Wahlkampf dann vorbei ist." Am Nachmittag will der 72-jährige Honnefer "in aller Ruhe Golf spielen". Auf den Abend freut er sich auch schon, den will er gemeinsam mit seinen Wahlkampfhelfern verbringen.

Wolfgang Diron: Nachdem der unabhängige Kandidat in den vergangenen Wochen ständig unterwegs war, will er mit seiner Frau, die ihn im Wahlkampf unterstützt hat, entspannt in den Wahltag starten.

Dann gibt er in der Turnhalle Rottbitze seine Stimme ab. Nach dem Mittagessen auswärts erwartet der 73-Jährige mit seiner Frau im eigenen Heim die drei erwachsenen Söhne und sechs Enkel. Danach geht's ins Kreishaus. "Dann werde ich mir mal anschauen, was aus meiner Kandidatur geworden ist und ob ich die 0,3 Prozent der Landtagswahl 2010 überbieten kann", sagt Diron.

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