GA-Torfieber 2015 Torfieber packt Spieler, Trainer und Fans

BONN · Wenn die besten E- Jugend- und F-Jugend-Nachwuchsfußballer - insgesamt 96 Teams - aus der gesamten Region im Sportpark Pennenfeld in Bad Godesberg um Punkte kämpfen und Trainer, Betreuer sowie Hunderte Eltern, Geschwister, Opas, Omas und sonstiger familiärer Anhang leidenschaftlich mitfiebern, dann ist wieder die viertägige GA-Torfieberzeit ausgebrochen.

Hochmotivierte Nachwuchsspieler, packende Torszenen, engagierte Trainer, die gleich zur Stelle sind, wenn mal einem Akteur geholfen werden muss, eine Menge Zuschauer und der obligatorische Torjubel: Beim GA-Torfieber wird alles geboten.

Hochmotivierte Nachwuchsspieler, packende Torszenen, engagierte Trainer, die gleich zur Stelle sind, wenn mal einem Akteur geholfen werden muss, eine Menge Zuschauer und der obligatorische Torjubel: Beim GA-Torfieber wird alles geboten.

Foto: Nicolas Ottersbach

Am Donnerstag startete morgens die siebte Auflage des beliebten und größten Jugendfußballturniers in der Region mit der Qualifikationsrunde der E-Jugendlichen für die Jahrgänge 2004/05. Am heutigen Samstag stehen die 48 F-Jugend-Teams im Fokus, die im Pennenfeld auf zwei Natur- und zwei Kunstrasenplätzen um 16 Endrundentickets für die große Finalrunde am Sonntag (ab 10 Uhr) kämpfen. Die Endspiele finden ab 15.45 Uhr statt.

Doch zurück zu den E-Jugendlichen, die am Donnerstag bei Kaiserwetter das traditionelle Fußballspektakel des General-Anzeigers in vollen Zügen genossen. Motiviert und etwas nervös waren unter den 48 anwesenden Teams auch die Nachwuchskicker des 1. FC Spich gestartet - allesamt aus dem jungen Jahrgang 2005. Sie alle waren beeindruckt von der unglaublichen Kulisse im weiträumigen Sportpark mit einer professionellen Moderation von Christoph Lüttgen (des ehemaligen Stadionsprechers des Bonner SC), von vielen fußballerischen Attraktionen neben den Plätzen und natürlich den zahlreichen Zuschauern.

Rund 600 E-Junioren waren an Tag eins zugegen, dazu 100 Trainer und Betreuer und mehr als 1300 Familienangehörige, die ihren Mannschaften die Daumen drückten, eines der 16 begehrten Zwischen- und Endrundentickets für den Finaltag am Sonntag zu erkämpfen. Eingeteilt waren die Teams in acht Sechsergruppen. Jede Mannschaft hatte also fünf Gruppenspiel à 13 Minuten zu bestreiten, wobei die beiden Erstplatzierten jeder Gruppe die Endrunde erreichten.

Im ersten Spiel lief es für die Spicher Mannschaft von Trainer Björn Dierke überhaupt nicht rund. Die junge Truppe verlor gegen den FV Rheinbrohl mit 0:2. Anschließend produzierten die Gelb-Schwarzen aber überraschend vier Siege in Folge und ließen somit auch Mannschaften mit älteren Spielern hinter sich. Die Freude der mitfiebernden Eltern kannte bei so vielen Erfolgserlebnissen kaum Grenzen. Der Lohn in der Gruppe F waren die Tabellenführung und ein Endrundenticket für Sonntag.

Dierke zeigte sich angetan: " Das ist ein großartiges Turnier mit einer tollen Organisation. Wir sind das zweite Mal hier, und das Turniererlebnis ist für die Kinder mit Abstand das Beste, was ich kenne. Wir freuen uns auf Sonntag und wollen dann ebenfalls einen guten Eindruck hinterlassen."

Einen guten Eindruck hinterließen im dritten Spiel auch die Kicker des VfR Hangelar. Um kurz vor drei am Nachmittag war der Bann nach zwei Niederlagen endlich gebrochen: Nach toller Vorarbeit von Max May bugsierte Jacques Haupt das Leder zur zwischenzeitlichen 1:0-Führung ins Tornetz und produzierte ebenfalls Jubelstürme bei den Hangelarer Spielereltern. Am Ende gewann der VfR sogar mit 3:0 gegen den SSV Bornheim.

Spätestens ab diesem Zeitpunkt hatte die Blau-Weißen samt Elternschar das Torfieber ebenfalls vollends gepackt, das kollektiv im Sportpark Pennenfeld grassierte.

Immer im Fokus blieb dabei die große Finalrunde am Sonntag, bei der es eine Menge Pokale und attraktive Preise abzuräumen gibt. Ein Publikumsmagnet waren auch die großen Flatscreen-Monitore, auf denen ständig die Ergebnisse und Tabellen der einzelnen Gruppen aktualisiert wurden. Hier loteten Kinder ebenso wie Trainer und Eltern immer wieder die Finalrundenchancen aus.

Zum Finaltag reichte es beim VfR Hangelar trotz des Erfolgserlebnisses gegen den SSV Bornheim und vieler Blicke auf die Tabelle der Gruppe C allerdings nicht mehr. Die Jungs von Trainer Alexander Schell strahlten nach 17 Uhr trotzdem bis über beide Ohren. Denn alle ausgeschiedenen Teams wurden auf der GA-Bühne mit T-Shirts und Medaillen ausgestattet und vom Profi-Fotografen abgelichtet. Klar, dass sich da alle als Sieger fühlen durften.

Alexander Schell war daher trotz der verpassten Endrunden-Qualifikation durchaus zufrieden. "Es war eine schöne Erfahrung, hier teilnehmen zu dürfen. Das Turnier des GA ist wirklich unschlagbar. Es ist auch mal schön, gegen Mannschaften aus anderen Fußballkreisen spielen zu können", sagte Schell und ergänzte: "Was den Kindern hier geboten wird, ist Extraklasse. Mal sehen, was unsere F-Jugend am Samstag ausrichtet. Für sie dürfte der Einzug in die Endrunde möglich sein."

Ergebnisse der E-Junioren-Vorrunde sowie Spielpläne für die Zwischenrunde (Sonntag, ab 10 Uhr, Sportpark Pennenfeld): ga.de/torfieber

Wer hat den härtesten Schuss?

Auf den Fußballplätzen ging am Donnerstag im Torfieber-Wettbewerb der E-Jugend die Post ab. Und wenn mal eine Mannschaft nicht ran musste, boten sich den Spielern reichhaltige Möglichkeiten der Unterhaltung.

Das Team um Organisationschef Klaus Gering hatte einen abwechslungsreichen Fußballparcours errichtet, den die Auszubildenden des General-Anzeigers betreuten. Wer dort beim Torwandschießen gut drauf war, durfte sich über Fanartikel des 1. FC Köln freuen. Stolz präsentierte ein Trainer seinen "erschossenen" Wimpel mit dem Geißbock darauf.

Sechs Treffer blieben aber am ersten Turniertag an der Torwand aus. Zudem gab es Fußballkegeln, eine Dribblingstation und die heiß begehrte Schussmessung. Dort wurde die Geschwindigkeit des Schusses auf ein großes Tor ermittelt. Die Fußballer standen Schlange. Den Weltrekord für den härtesten Schuss hielt lange der nur 1,68 Meter große Brasilianer Roberto Carlos da Silva mit 202 Stundenkilometern.

In der Saison 2006/07 schaffte der Brasilianer Ronny angeblich 212 Stundenkilometer. Die Korrektheit der Messung bei Ronnys Schuss wird allerdings in Zweifel gezogen. Beim großen GA-Torfieberspektakel schafften die E-Jugendlichen so um die 60 km/h, einige Trainer brachten den Ball auf 110 km/h. Man darf gespannt sein, wer bis zum Sonntagabend den härtesten Schuss abfeuern kann.

Viel Spaß hatten die Parcoursteilnehmer mit ihrer individuellen GA-Seite nach dem Vorbild der WM-Titelseite mit ihrem eigenen Porträt. Große Freude herrschte auch bei den Torhütern der 16 E-Jugend-Teams, die es in die Zwischenrunde geschafft haben. Sie haben den ersten Schritt getan, um einen Platz im Trainingscamp der Torwartschule Rhein-Sieg zu ergattern. Wer am Sonntag ins Viertelfinale kommt, ist definitiv dabei.

Alle 48 Torhüter konnten aber nicht verhindern, dass beim Wettbewerb der E-Jugend in den 120 Gruppenspielen 273 Tore fielen - macht im Schnitt 2,275 Tore pro Spiel.

Torfieber am Rande

  • Akribisch: Mit besonderem Eifer bei der Sache waren zwei Spieler des SV Swisttal. In regelmäßigen Abständen tauchten sie am Stand der Turnierleitung auf, um vom Monitor die eingeblendeten Ergebnisse aller Gruppen penibelst abzuschreiben und in ihren Turnierplan einzutragen. Als in ihrer Bilanz nach dem Abschluss der Vorrunde dann doch noch ein paar Resultate fehlten, scheuten sie sich nicht, die "Schaltzentrale" des Turniers aufzusuchen, in der die Ergebnisse eingegeben werden. Sie wurden fündig, bekamen die Spieldaten nachgeliefert und konnten höchst zufrieden den Heimweg antreten.
  • "Wickel-Podium": Bei den ganz kleinen Torfieber-Fans ist es nun mal nicht zu vermeiden, dass ab und an eine Windel gewechselt werden muss. Was eignet sich dazu besser als das Podium für die Medaillenübergabe mit der GA-Fledermaus Gary im Hintergrund? Ein junger Vater, offenbar als Trainer oder Betreuer im Einsatz, nutzte die Möglichkeit und versorgte zwischen den Turnierspielen seinen Nachwuchs.
  • Indoor-Aktivitäten: Den ganzen Tag waren die Schmink-Experten in den Räumen des Jugendzentrums K 7 ziemlich ausgebucht. Zudem erfreute sich der Tischkicker großer Beliebtheit.
  • Outdoor-Aktivitäten: Die Kletterwand der Arena Vertikal Troisdorf/Spich war den ganzen Tag über ein Anziehungspunkt für den Nachwuchs - ebenso wie der Soccerkäfig, den die Sportmeile zur Verfügung gestellt hatte. Am Samstag und Sonntag wird die Arena Vertikal zusätzlich mit einem großen Kletterturm als neuer Attraktion vor Ort sein.
  • Andrang: Die Schiedsrichter hatten an ihrem Werbestand dank diverser interaktiver Spiele alle Hände voll zu tun. Wenn ein Teil der Interessenten sich zu einem Referee-Kurs anmelden würde, wäre dem Kreis Bonn geholfen.
  • Abkühlung: Die Wärme machte den E-Jugendlichen nicht viel aus. Schließlich waren an jedem Platz je vier Eimer mit kaltem Wasser zur Erfrischung aufgestellt, die bei Bedarf nachgefüllt wurden.
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