Bonner Wirtschaftstalk: Bonn2020 – Infrastruktur im Wandel
Bonn hat viel zu bieten und ist eine wirtschaftlich prosperierende Stadt. Darin waren sich die vier Diskussionsteilnehmer beim Bonner Wirtschaftstalk am Mittwochabend, 12. November, im neuen Sparkassengebäude am Bonner Friedensplatz einig. Bonn, eine schöne Stadt mit einer attraktiven Innenstadt, mit florierendem Gewerbe und Handel. Nur - eine Reihe von Projekten wartet seit Jahren auf die Realisierung.
Woran hakt es? Das fragte Moderatorin Dr. Angela Maas den NRW-Landesminister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr, Michael Groschek, Wolfgang Grießl, Präsident der Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg (IHK), Dr. Joachim Schmalzl, Vorstandsmitglied der Sparkasse Köln/Bonn, und Peter Weckenbrock, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stadtwerke Bonn.
Die Kantine im neuen Sparkassengebäude am Friedensplatz war kurzerhand in ein professionelles Fernsehstudio umgebaut worden. Mit Dr. Schmalzl freut sich die Sparkasse über die positiven Effekte des neuen Gebäudes samt neuem Einzelhandelsangebot auf dem Friedensplatz. „Wir wollen Dienstleistung im Zentrum ansiedeln, uns liegt an Nahversorgung, aber wir bieten auch Kompetenz in der Fläche“, betonte Dr. Schmalzl. „Und selbstverständlich profitieren auch wir von den zusätzlichen Besucherströmen hier auf dem Friedensplatz.“ Das neue Sparkassengebäude mitten in Bonn, ein gelungenes Beispiel für urbane Modernisierung.
Viele Projekte, wie der Umbau des Zentralen Omnibusbahnhofs, Südüberbauung oder Viktoriakarree, lassen aber dagegen zu lange auf sich warten, kritisierte IHK-Präsident Grießl, der zügigeres Handeln und Umsetzen in der Stadt einforderte. „Wir brauchen mehr Mut, um Projekte auch durchzusetzen, vor allem ein Verkehrskonzept für die City“, so Grießl.
Stadtwerke-Geschäftsführer Peter Weckenbrock verwies auf das hohe Niveau der Dienstleistungen der Daseinsvorsorge in Bonn. „Wir als Infrastrukturdienstleister liefern zuverlässig Strom, Gas, Wasser, Fernwärme – wer würde nicht merken, wenn dort etwas fehlt oder nicht funktioniert“, betonte Weckenbrock. „Die Ansprüche haben sich aber gewandelt und sind höher geworden, aber ein Mehr an Leistung muss nicht zwingend ein Mehr an Umfang darstellen. Strukturen müssen intelligent weiterentwickelt werden.“
Landesminister Michael Groschek, der auch einen internationalen und europäischen Blickwinkel in die Diskussion einbrachte, ermunterte die Bonner, gemeinsam mit den regionalen Partnern nach Lösungen insbesondere der schwierigen Verkehrssituation zu suchen. „Wir brauchen Infrastrukturprogramme für diese wirtschaftlich sehr erfolgreiche Region“, sagte Groschek.
„Die Region muss erfolgreich bleiben. Dann müssen wir uns aber entscheiden, welche Perspektive wir wollen: entweder Ruhe oder gute Arbeitsplätze und Wohlstand“, so Groschek. „Nur mit Nein werden wir das nicht hinbekommen, sondern nur mit einer größer geführten gesellschaftlichen Diskussion.“
Die ganze Diskussion wird ausgestrahlt auf CenterTV am Freitag, 21. November, um 20 Uhr.
Der Bonner Wirtschaftstalk ist eine Veranstaltungsreihe, die von SWB Energie und Wasser, Sparkasse Köln/Bonn sowie der Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg getragen wird. Beim Bonner Wirtschaftstalk diskutieren Vertreter der lokalen Wirtschaft, aber auch externe Experten und Politiker Fragestellungen und Themen, die mittelständische Bonner Unternehmen betreffen. Die Veranstaltung findet im Turnus von acht Wochen statt.
Mehr Hintergründe und eine Fotogalerie finden Sie auf www.bonner-wirtschaftstalk.com.
