Deutsche Post Marathon 2013 Flair lockt viele Läufer zum Bonner "Qualitätsmarathon".

Bonn · "Wer will hier Bestzeit laufen?" Streckenmoderator Ferdi Linzenich heizte am Sonntagmorgen den Tausenden Teilnehmern beim Start des Halbmarathons und Marathons mächtig ein. Natürlich schnellten etliche Hände in die Höhe.

Ansichten einer Stadt: Auf dem Weg nach Beuel auf der Kennedybrücke.

Ansichten einer Stadt: Auf dem Weg nach Beuel auf der Kennedybrücke.

Foto: Horst Müller

Und natürlich gab es im Zielbereich vor dem Bonner Rathaus etliche Läuferinnen und Läufer, die ihre Hände zu Fäusten ballten und neuen Bestzeiten bejubelten. Doch dem Gros der Läufer war auch die Freude trotz verpasster Ziele deutlich anzusehen.

"Der Marathon in Bonn bietet alles, was das Läuferherz begehrt", erklärte der Marathon-erfahrene Düsseldorfer Gregor Paß, der die 21,0975 Kilometer des Halbmarathons in 1:46:12 Stunden absolvierte und im Gesamtklassement auf Rang 1287 landete. Er lief in der "Stoßzeit" ein, und fand dennoch keine Warteschlangen an den Verpflegungsstellen im Zielbereich vor.

[kein Linktext vorhanden] Der umfassende Service kommt bei den Teilnehmern gut an. Über die Jahre hat das erfahrene Veranstalterteam die Kinderkrankheiten einer solch logistisch anspruchsvollen Großveranstaltung sukzessive beseitigt. Neben einer umfassenden Verpflegung und einer professionellen Streckenführung ist es das Flair der Veranstaltung, das viele Sportlerinnen und Sportler nach Bonn lockt. Nicht durch Zufall hat sich der Halbmarathon-Wettbewerb zur viertgrößten Laufveranstaltung Deutschlands über diese Distanz gemausert.

Früh morgens war es allerdings in puncto Zuschaueraufkommen noch etwas mau. Doch spätestens, als die Sonne herauskam, füllten sich die Knotenpunkte. "An der Fanmeile der Deutschen Post ging so richtig die Post ab", lobte der Bonner Stadtmeister Torsten Schneider.

Badminton-Europameister Marc Zwiebler vom BC Beuel, der im Zielbereich als Interviewgast geladen war, verglich den Bonn-Marathon sogar mit dem Marathon in London bei den Olympischen Spielen: "Ich habe in London als Zuschauer den Marathon bei Olympia erlebt. Und dort war im Endeffekt auf und neben der Strecke kaum so eine ausgelassene Stimmung zu spüren, wie hier beim Bonn-Marathon."

[kein Linktext vorhanden]Auch wenn Zwieblers Urteil vielleicht ein wenig von der Brille des Lokalpatrioten gefärbt war - Gänsehautstimmung verspürten viele Teilnehmer, als sie mittags beim Marathon in die Sternstraße einbogen und von Hunderten Zuschauern angefeuert ins Ziel liefen. Da störte es auch niemanden, dass der Bonn-Marathon vom spitzensportlichen Aspekt her - was die Siegerzeiten im Marathon und Halbmarathon angeht - nicht im Konzert der Großen mitspielt.

Die Teilnehmer genossen trotz steigender Temperaturen die Strecke, die aufmerksame Betreuung im Zielbereich und waren sichtlich stolz auf ihre Finishermedaillen. Veranstalter Michael Mronz meinte: "Der Bonn-Marathon ist ein Qualitätsmarathon, bei dem sich jeder wohlfühlen soll. Bei diesem Format steht jeder einzelne Athlet im Mittelpunkt. Wir streben hier nicht nach absoluten Topzeiten, sondern wollen den Marathon in jedem Jahr für jeden Teilnehmer ein Stück besser machen."

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