Inselfest zu Rhein in Flammen Gute Erfahrungen mit Glasverbot

BAD HONNEF · Bereits am Tag nach dem Inselfest zu Rhein in Flammen sah die große Festwiese auf Grafenwerth so aus, als habe dort gar nichts stattgefunden.

 Das Inselfest auf Grafenwerth: Erstmals fand es drei Tage statt. Ein Glasverbot gab es bereits im vergangenen Jahr.

Das Inselfest auf Grafenwerth: Erstmals fand es drei Tage statt. Ein Glasverbot gab es bereits im vergangenen Jahr.

Foto: Frank Homann

Dennoch wirkt das Fest nach: Hinter den Kulissen wird über das generelle Glasverbot auf der zentralen Veranstaltungsfläche diskutiert. Und das auch mit Blick auf die Veranstaltung im kommenden Jahr.

Wie berichtet, hatte Hauptorganisatorin Helga Ebel-Gerlach, wie schon 2014, auf ein Glasverbot bestanden. Dies galt für die große Festwiese - und nur dort, nicht auf der Insel generell. Die Stadt als Ordnungsbehörde kam dem nach. Hinweisschilder machten die Besucher an vielen Stellen darauf aufmerksam. Im Gegensatz übrigens zu Bonn.

In Bonn lehnt man ein Glasverbot bislang ab

Jürgen Harder, Veranstalter von Rhein in Flammen in der Bonner Rheinaue, hatte sich nach dem Fest an die Stadt Bonn gewandt mit dem Ziel, künftig ein Glasverbot umzusetzen. Die aber lehnte das Ansinnen ab.

Eine Sprecherin der Stadt erklärte dazu, ein Glasverbot sei nur möglich, wenn "eine Notwendigkeit aus Sicherheitsgründen gesehen wird". Fünf von 149 Behandlungen beim zurückliegenden Fest seien Schnittwunden gewesen, das rechtfertige eine solche Maßnahme nicht. Die Kontrolle eines Glasverbotes sei bei einer offenen Veranstaltung zudem nur schwer möglich.

Aspekte wie Schnittverletzungen durch Scherben wurden auch in Bad Honnef von Veranstaltern und Stadt ins Feld geführt. Glasbruch hatte immer wieder für Ärger gesorgt, nicht zuletzt bei der Reinigung der Veranstaltungsfläche, bei der sich in den Vorjahren auch ehrenamtliche Standbetreiber wie der Stadtjugendring ins Zeug gelegt hatten: keine angenehme Aufgabe.

"Wir brauchen das Glasverbot, sonst ist das nicht zu finanzieren"

Mit einem generellen Mitbringverbot für Getränke ist das Glasverbot übrigens nicht gleichzusetzen: Pet-Flaschen oder Pittermännchen sind erlaubt.

[kein Linktext vorhanden]Organisatorin Ebel-Gerlach hatte vor dem Fest gleichwohl keinen Hehl daraus gemacht, dass sich die Veranstaltung vor allem über die Umsätze an den Ständen finanzieren müsse. "Ich bleibe dabei: So etwas muss sich auch rechnen. Wir brauchen das Glasverbot, sonst ist das nicht zu finanzieren", betonte Ebel-Gerlach gestern erneut.

Für die Sicherheit auf der Insel war eine private Sicherheitsfirma zuständig. Das Ordnungsamt der Stadt sei lediglich "unterstützend tätig" gewesen, hieß es aus dem Rathaus. Die Rückmeldungen zum Sicherheitsdienst seien "zu 99,9 Prozent positiv" gewesen, so Ebel-Gerlach. Nur in einem Fall sei es ihres Wissens zu "Irritationen" gekommen, die sich um das Glasverbot drehten.

Die Reaktionen der Besucher waren positiv

Es habe "Missverständnisse" gegeben, ob es doch auf alle Getränke auszudehnen sei. Für das Glasverbot gelte aber: Das Gros der Besucher habe es begrüßt. Schwieriger gewesen sei ein Vorfall im Sicherheitsbereich des Feuerwerks: Viele Besucher hielten sich dort auf.

Ebel-Gerlach: "Dabei sind wir für diesen Teil der Veranstaltung gar nicht zuständig." Ausrichter des Feuerwerks sei der Rhein-in-Flammen-Gesamtveranstalter, die Tourismus- & Congress GmbH Bonn. Gleichwohl sei der private Sicherheitsdienst eingesprungen. Um die Sicherheitszone zu räumen, habe die Polizei hinzugezogen werden müssen.

[kein Linktext vorhanden]"Die Beamten sind unterstützend tätig geworden", so eine Sprecherin der Polizei auf GA-Anfrage. Insgesamt sei das Inselfest aus Polizeisicht ruhig verlaufen. "Keine besonderen Vorkommnisse", so lautete das knappe Fazit gestern.

Auch 2016 soll es ein Inselfest geben, so Ebel-Gerlach. Gelegenheit zur Manöverkritik gebe es bei einem Nachlese-Termin mit der Stadtverwaltung.

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