Bombe am Hauptbahnhof Bonn Wolfgang Bosbach vermutet Terrorismus

BONN · Der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, Wolfgang Bosbach (CDU), hat mit Unverständnis auf die Einschätzung der Bundesanwaltschaft zum Fund eines Sprengsatzes im Bonner Hauptbahnhof reagiert.

Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen bis Donnerstagabend nicht an sich gezogen, weil sie nach eigenen Angaben keine ausreichenden Anhaltspunkte für einen terroristischen Hintergrund sieht.

Bosbach verwies in einem Gespräch mit dem General-Anzeiger auf die hohe Gefährlichkeit des Sprengsatzes in Bonn und fragte: "Welches andere Motiv kann es denn gewesen sein, als durch einen terroristischen Anschlag das Land in Angst und Schrecken zu versetzen?" Er habe diese Frage allen beteiligten Behörden gestellt und kein anderes Szenario genannt bekommen, sagte der CDU-Politiker dem GA.

[kein Linktext vorhanden]Es gebe keine Hinweise auf eine besondere Terrorgefahr etwa auf Weihnachtsmärkten, betonte das Innenministerium. Die beiden Verdächtigen aus dem Bonner Hauptbahnhof waren auch am Donnerstag noch nicht gefasst. Die Ermittler gehen von einem versuchten Anschlag aus - ob aber Terroristen dahinterstecken, wissen sie noch nicht.

Der Bonner Oberstaatsanwalt Robin Faßbender sagte dem GA, er habe keine neuen Erkenntnisse über den Täter. Bisher gingen laut Einsatzleiter Norbert Wagner mehr als 60 Hinweise bei der Polizei ein, eine heiße Spur sei aber nicht dabei. Darüber hinaus sucht die Polizei nach einem etwa 40-jährigen Zeugen, der die herrenlose Tasche gemeldet hatte.

[kein Linktext vorhanden]Der Fraktionsvize der CDU/CSU im Bundestag, Günter Krings, forderte: "Wir brauchen einen konsequenteren Einsatz von Videokameras auf Bahnhöfen. Es ist nicht nachvollziehbar, dass auf einem Hauptbahnhof einer Großstadt wie Bonn die Polizei auf Videosequenzen von McDonald's zurückgreifen muss, um eine Aufnahme des Täters zu erhalten."

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