Bombenfund in Bonn Fahrdienstleiter der Deutschen Bahn durch Evakuierung beeinträchtigt
BONN · Nach der stundenlangen Sperrung des Bonner Hauptbahnhofs am Montag klagen Fahrgäste über fehlende Informationen. Sie fragen sich zum Beispiel, warum der Bahnhof für Reisende gesperrt war, nicht aber für durchfahrende Güterzüge.
Am Duisdorfer Bahnhof hätten Fahrgäste gewartet und lediglich die Information "Zug fällt aus" bekommen. Außerdem gab es Widersprüche zwischen der Fahrplanauskunft der Bahn im Internet und der tatsächlichen Situation am Bahnhof.
Für die Mitarbeiter der Bahn war der mutmaßliche Bombenfund eine Ausnahmesituation. Probleme bei der Fahrgastinformation seien deshalb auch "der Situation geschuldet", so ein Sprecher der Deutschen Bahn. Zwischenzeitlich durfte nämlich auch der Fahrdienstleiter des Bonner Hauptbahnhofs, der sich direkt auf die Anzeigetafeln der umliegenden Bahnhöfe schalten kann, nicht an seinem Arbeitsplatz sein, da dieser evakuiert worden war.
Die Mitarbeiter DB Station und Service haben ihre Arbeitsplätze im Bahnhofsgebäude. "Eine Information der Reisenden war gar nicht möglich", so der Sprecher. Die Betriebszentrale in Düsseldorf regelte den überregionalen Bahnverkehr. Doch auch sie musste sich immer wieder auf den Stand der Ermittlungen einstellen. "Es war ein Hin und Her", so der Sprecher.
[kein Linktext vorhanden]Die Bonner Stadtwerke musste auch am Dienstag von ihrem gewohnten Takt abweichen. Wegen eines Fehlalarms auf dem Konrad-Adenauer-Platz und eines Unfalls am Morgen auf der Prinz-Albert-Straße wurden mehrere Straßenbahnlinien unterbrochen, Busse mussten Umwege fahren. Laut Stadtwerke-Sprecherin Veronika John fuhren die Bahnen am Mittag wieder im Takt.
Am Montag waren etwa 130 Fahrten von Bahnen und Bussen von den Sperrungen rund um den Hauptbahnhof betroffen. Laut John konnten die Fahrer lediglich die Fahrgäste informieren, dass es einen Polizeieinsatz gebe, nicht aber über dessen Art und Dauer. Die Regie hatten letztlich die Ermittler.
