Bundesanwaltschaft und BKA veröffentlichen neues Videomaterial 50.000 Euro Belohnung für Hinweise auf Bombenleger

Nach der Auswertung des umfangreichen Videomaterials intensivieren Bundesanwaltschaft und Bundeskriminalamt ihre Fahndung nach den Tätern, die am 10. Dezember einen Sprengsatz an Gleis 1 am Bonner Hauptbahnhof deponiert haben: Am Mittwoch veröffentlichten die Behörden Fahndungsfotos und weitere Videos eines mutmaßlichen Täters, den verschiedene Kameras im Hauptbahnhof aufzeichneten.

Kameras hatten den Mann an jenem Dezembermontag um 12.49 Uhr in der McDonald's-Filiale im Hauptbahnhof dabei gefilmt, wie er mit einer blauen Nylontasche mit Reißverschluss das Schnellrestaurant betrat.

Neu veröffentlichtes Material - mutmaßlich aufgezeichnet von Kameras der Stadtwerke - belegt, dass der gleiche Mann, bekleidet mit einer beigefarbenen Jacke, einem dunklen Kapuzenpullover und einer dunklen Hose mit zwei hellen Streifen, zuvor die Zwischenebene im Bonner Loch passiert hatte: Demnach könnte er über die große Freitreppe des Bonner Lochs zur Ladenzeile gelangt sein, von wo aus die Fahrgäste der Stadtwerke auch zum U-Bahnsteig kommen.

Der mutmaßliche Bombenleger, auf den die Behörden einer Sprecherin des Generalbundesanwalts zufolge nun den Fokus legen, muss dann durch die Unterführung zur Rolltreppe gegangen sein, die hoch zu Gleis 1 führt. Denn nur eine Minute später, so belegen die Videoaufzeichnungen, betrat er die McDonald's-Filiale.

Die Deutsche Bahn hat eine Belohnung von 50.000 Euro für Hinweise ausgelobt, die zur Ergreifung des Täters oder der Täter des versuchten Bombenanschlags führen. Mit diesem Schritt wendet sich die Bahn gemeinsam mit der Bundesanwaltschaft und dem Bundeskriminalamt an die Öffentlichkeit, sagte ein Konzernsprecher. "Die Sicherheit in Zügen und auf Bahnhöfen hat für die Deutsche Bahn absolute Priorität.

[kein Linktext vorhanden] Deshalb haben wir uns mit den Ermittlungsbehörden dazu entschlossen, die Belohnung auszuloben." Diese ungewöhnlich hohe Summe solle Zeugen einen finanziellen Anreiz bieten, sich mit wichtigen Informationen zur Tat, bei der ein radikal-islamistischer Hintergrund angenommen wird, an die Ermittlungsbehörden zu wenden.

Wer sachdienliche Informationen machen kann zu dem bärtigen Mann, der beschrieben wird als 20 bis 40 Jahre alt und 1,67 bis 1,72 Meter groß, zu der Tasche und den Vorgängen am Hauptbahnhof, kann sich an das BKA wenden unter der kostenlosen Rufnummer 0800-0130110 oder an jede andere Polizeidienststelle.

Weiterhin gefahndet wird auch nach dem dunkelhäutigen Mann, der von zwei Schülern auf Bahnsteig 1 dabei beobachtet worden war, wie er die Tasche abstellte. Eine Phantomzeichnung des Mannes hat bisher noch nicht zu dessen Identifizierung geführt.

Am Mittwochnachmittag wurden die Fahndungsplakate in Bonn an öffentlichen Gebäuden angebracht, am Montag wird die Polizei entsprechende Handzettel im und um den Bonner Hauptbahnhof herum verteilen. Da die blaue Tasche mit der Bombe ebenfalls an einem Montag deponiert wurde, hoffen die Ermittler zu diesem Zeitpunkt vor allem auch Zeugen zu erreichen, die regelmäßig montags am Tatort oder in Tatortnähe unterwegs sind.

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