Flusskreuzfahrten: Acht Tage sind künftig sieben Nächte

Köln · Wo acht Tage drauf steht, müssen auch acht Tage drin sein. Das sehen die Veranstalter von Flusskreuzfahrten ein, auch wenn sie es bislang anders handhabten. Sie geloben Besserung - haben aber noch ein teures Problem: Die Kataloge sind schon gedruckt.

 Schiff auf der Elbe vor dem sächsischen Lilienstein: Flusskreuzfahrten sollen spätestens in den Katalogen für 2014 verständlichere Angaben bekommen. Foto: Matthias Hiekel

Schiff auf der Elbe vor dem sächsischen Lilienstein: Flusskreuzfahrten sollen spätestens in den Katalogen für 2014 verständlichere Angaben bekommen. Foto: Matthias Hiekel

Foto: DPA

Flusskreuzfahrten sollen spätestens in den Katalogen für das Jahr 2014 verständlichere Angaben bekommen. Bislang war es bei einem Großteil der Anbieter gängige Praxis, eine Reise, die beispielsweise sieben Nächte dauert, als Acht-Tage-Reise auszuschreiben - auch wenn die Fahrt am ersten Tag erst abends beginnt und am letzten schon vormittags aufhört, erklärt Guido Laukamp hin. Er ist Geschäftsführer bei Viking Flusskreuzfahrten in Köln und im Schifffahrtsausschuss des Deutschen Reiseverbandes (DRV) für Flusskreuzfahrten zuständig. Mehrere Anbieter wollten die Bezeichnung aber ändern.

Auch Christine Cubasch, Sprecherin von A-Rosa Flusskreuzfahrten in Rostock, gibt an: "Das war gängige Praxis, damit wollten wir aber niemanden in die Irre führen." Im Dezember hatte die Wettbewerbszentrale in Bad Homburg Viking und A-Rosa sowie Nicko Tours und Plantours abgemahnt. Nach Ansicht des Vereins führt die Bezeichnung Acht-Tage-Reise den Verbraucher in die Irre, weil der Trip erst am Abend des ersten Tages beginnt und schon nach dem Frühstück des letzten Tages endet, diese beiden Tage also nicht voll zur Reise dazugerechnet werden dürften.

Viking, A-Rosa und Plantours kündigten jetzt an, ihre Trips umzubenennen. Nicko Tours äußert sich wegen der laufenden Gespräche mit der Wettbewerbszentrale vorerst nicht zum Thema.

Nach Einschätzung von Laukamp ziehen auch alle anderen Anbieter der Branche spätestens 2014 nach - also erst mit dem Druck der neuen Kataloge. "Natürlich werden die sich auch danach richten, sie müssten ja sonst mit einer Abmahnung rechnen", sagt Laukamp. Das Problem der Namensänderungen sind die gerade erst erschienenen Kataloge für 2013. Müssten alle Anbieter jetzt neue Kataloge drucken, kämen hohe Kosten auf sie zu, sagt Cubasch. A-Rosa überlege jetzt, die Kataloge für 2013 mit Aufklebern zu versehen. Viking hatte ohnehin eine zweite Auflage geplant. Darin heißen die Acht-Tage-Reisen dann Sieben-Nächte-Reisen.

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