Das Haus in Lohmar "Stimmungsvoll und zum Nachdenken anregend"

Lohmar · Über ein seit 14 Jahren unbewohntes Haus in einem Ortsteil von Lohmar berichtete der General-Anzeiger am vergangenen Montag auf einer Doppelseite. Darauf haben zahlreiche Leser positiv reagiert.

Das Haus in Lohmar: "Stimmungsvoll und zum Nachdenken anregend"
Foto: Volker Lannert

Ihr Beitrag "Das Haus" von Volker Lannert (Fotos) und Jörg Manhold (Text) hat mich sehr berührt. Schon allein die Fotos sprechen eine eigene und sehr ausdrucksvolle Sprache. Der Text ist zurückhaltend, aber trotzdem eindringlich. Niemand wird angeklagt, doch es bleibt die Frage im Raum, wie ein solches Schicksal in unserer heutigen Zeit möglich ist.

Der Schluss des Artikels stimmt nachdenklich: Hubertine P. "hatte keine andere Wahl". Hatte sie das wirklich nicht? Die Tendenz des Artikels auf derselben Seite: "Die langen Schatten der Demografie" ist zwar etwas positiver, doch wird das Problem "Einsamkeit im Alter" nicht von heute auf morgen verschwinden.

Vielen Dank für Ihren ungewöhnlichen und guten Beitrag , der hoffentlich viele erreicht und zum Nachdenken anregt.

Gerda Stommel, Siegburg

Gratulation an Herrn Manhold über diesen stimmungsvollen und zum Nachdenken anregenden Essay über das Leben der Henriette P. Auch die Bilder, vor allem "Das Hochzeitsbild inmitten eines Schmetterling-Friedhofs", ist von Herrn Lannert toll eingefangen. Beide haben die Aura des Hauses so gut beschrieben, als wäre man selbst vor Ort. Ich bin wirklich begeistert, so etwas im Lokalteil zu finden. Gerne mehr.

Jürgen Schwadorf, Bornheim

Danke Herr Manhold für Ihren einfühlsamen Bericht über den Lebensabend von Frauen. Fast scheint man beim Lesen und Betrachten der Bilder die Frauen zu kennen. Zumindest aber kennt jeder solche Frauen, die bescheiden im Verborgenen leben.

Alleinstehende ältere Frauen waren immer die letzten, die bedacht wurden. Das fängt beim Abendmahl an und hört bei den Sozialgesetzen auf: 76,10 Mark Witwenrente (1966). Schaut frau in die Rentenstatistik erfährt sie, dass sich so viel daran nicht geändert hat: Heute haben die Frauen ein Alterseinkommen von weit weniger als die Hälfte der Männer. Oder anders gesagt: Fast alle (90 Prozent) eigenständige Frauenrenten liegen unter der Armutsgrenze von 900 Euro.

Diese Armut ist auch heute noch versteckt, wird verschämt verborgen und die meisten dieser Frauen bescheiden sich noch heute. Mit unserer Forderung nach gleicher Anerkennung von Erziehungszeiten für alle Mütter wollen wir hier etwas Verbesserung schaffen.

Hoffentlich weckt Ihr Bericht das Gewissen der Politiker und nicht nur Vandalen, die über das "vergessene" Häuschen zum Plündern herfallen.

Ulrike Adler, Aktionsgruppe "Mütter für Rentengerechtigkeit, Garmisch-Partenkirchen

Ihren Bericht "Das Haus" empfinden wir als sehr berührend, und man kann sich durch Ihre Gedanken und Wortwahl sehr gut in das alte Haus und seine Bewohner versetzen. Herr Manhold und Herr Lannert haben da wunderbar harmonisch zusammen gearbeitet.

Udo Terreping, Königswinter

Was für eine Geschichte! Ich bin begeistert! Bitte mehr davon. Ein ganz herzliches Dankeschön an Ihren Redakteur Jörg Manhold für diese tolle Reportage und an den Fotografen für die Bilder, jedes für sich ein Stillleben aus einer vergangenen Zeit. Die Geschichte des Hauses, vor allem der Menschen, die so karg und anspruchslos darin lebten, hat einen tiefen Eindruck hinterlassen und wird noch lange nachhallen.

Marlies Urhausen, Meckenheim

Ein ganz großes Kompliment für diesen wundervollen und sehr einfühlsamen Bericht.

Hélène Brinckmann-Louge, Sankt Augustin

Vielen Dank Herr Manhold für den sehr schönen Artikel zum Haus in Lohmar. Der Artikel ist Ihnen sehr gut gelungen. Sie haben die Dinge sehr gut beschrieben, und es hat mir außerordentlich gefallen, wie Sie die Gegebenheiten überdacht haben. Ob die medizinischer Jägermeisterflasche oder der Palmzweig vom Palmsonntag. Sie haben den Kern erkannt und scheinen damit die Dame sehr gut gekannt zu haben.

Danke Ihnen für einen Artikel, der endlich mal das zeigt, was eindeutig ist und das Gute herauszieht und nicht auf eigenen möglichen falschen Interpretationen beruht. Danke und weiter so.

Cornelius Rothweiler, Bonn

Vielen Dank für die wunderbare, nahezu literarische Betrachtung "Das Haus". Autor Jörg Manhold und Fotograf Volker Lannert herzlichen Glückwunsch zu diesem gelungenen Kleinod der so ganz anderen Berichterstattung in Zeiten von inhaltslosen Kurzmitteilungen, Facebook und Twitter. Der liebevolle, reflektierte Blick fürs Detail, das geduldige Recherchieren und Hervorholen von Vergessenem und Vergessenen - eine Doppelseite reiner Lesegenuss!

Lothar Schwarz und Ingeborg Schwarz-Schlüter, Bonn

Das kleine Fachwerkhaus wurde Mitte der 1960er Jahre von einem Studenten der Zahnmedizin aus Oldenburg bewohnt. Er war berühmt für seine Feten, bei denen es vorzugsweise Ananas-Bowle gab. Das Motto der Partys stand meist in einem Zusammenhang mit einer sogenannten "Renovierungsmaßnahme", zum Beispiel Wasserklo statt Plumpsklo. Nach Examen des Bewohners fiel das Häuschen wohl in einen Dornröschenschlaf.

Christian Kornmesser, Bonn

Heute Morgen haben Sie mir eine große Freude bereitet. Als ich das Foto des Hauses sah, ist mir fast die Kaffeetasse aus der Hand gefallen.

Es muss um 1977 gewesen sein, ich war in der vierten Klasse (Jahrgang 66), meine Eltern sind mit mir von Köln nach Hammerschbüchel gezogen, was für mich damals schon eine arge Umgewöhnung bedeutete. Wir wohnten in dem Einfamilienhaus oberhalb des auf dem Foto zu sehenden Hauses, damit stieg die Einwohnerzahl des kleinen Dorfes von acht auf elf an.

Als Kind bin ich immer mit dem Ketcar den Berg runter, habe die Bremsen meines "Weihnachtsrennrades" an genau diesem Berg als erstes getestet, immer an den beiden alten Damen vorbei und immer Richtung Stall, damals noch mit einigen Kühen. Oft habe ich beim Viehtrieb geholfen.

Der ganze Hof war voller Katzen, es war damals ein Paradies für einen 11-jährigen Jungen.

In dem Haus der alten Damen war ich nur ein einziges Mal, damals war es aber so, dass eine Dame sehr nett war und die andere eben nicht, wie die Rollen namentlich verteilt waren, kann ich leider nicht mehr sagen.Vielen Dank für diese unverhofft schöne Reise in meine Kindheit.

Lars Tausendfreund, Bonn

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