Pro und Contra zu den Architektenentwürfen

Zu den Architektenentwürfen für das Beethoven-Festspielhaus in Bonn

Die Kosten des Gesamtprojektes scheinen bei der Entscheidung der Jury (mal wieder) keine Rolle zu spielen. Der Entwurf des Architekten Schommer benötigt das Grundstück des Studentenheims gar nicht. Allein letzteres würde eine Einsparung in Millionenhöhe mit sich bringen.

Last but not least halte ich diesen Entwurf mindestens ebenso für architektonisch und gestalterisch anspruchsvoll, wie die nun in die Endrunde gelangten Entwürfe. Eine Einsparungsmöglichkeit von mehreren Millionen scheint wohl in keiner Weise in die Entscheidung der Jury eingeflossen zu sein - und dies obwohl man die Millionen ja noch nicht einmal zusammen hat.

Thomas Reinecke, Bonn

Auch aus den abgebildeten drei Modellen ist zu entnehmen, dass die heutige Architektengeneration sich mit der Entwicklung der Gesellschaft nicht gründlich auseinandergesetzt hat.

Die massiven Treppenlandschaften um die Gebäude werden den zunehmenden Teil der Kunstfreunde, der Barrierefreiheit benötigt, abschrecken und auf den häuslichen Videobetrieb zurückwerfen. Das wiederum kann die Frage der Auslastung aufwerfen und das gesamte Projekt scheitern lassen.

Jörg A. Bahnemann, Oberwinter

David Chipperfield hatte genau den Entwurf geliefert, den wir gebraucht hätten, eine Einbindung des neuen Festspielhauses mit der denkmalgeschützten Beethovenhalle, das wäre es gewesen. Nun ein neuer Vorschlag. Nehmt ihn an, er kennt sich aus. Ich fände es jammerschade, wenn er nicht den Zuschlag bekäme. Andere Städte reißen sich um ihn.

Monika Weber, Bonn

In den Berichten zu den Architektur-Entwürfen kann sich der Leser kaum ein klares Bild davon machen, wie sich denn die drei ausgewählten Entwürfe zum Ensemble von Beethovenhalle und umgebender Parkanlage verhalten, insbesondere was die Zielvorstellung der Stadt mit Blick auf die denkmalpflegerischen Belange angeht. Auf der Homepage der Stadt konnte man lesen, dass der "Neubau (...) mit der Beethovenhalle städtebaulich-gestalterisch korrespondieren" solle.

Die vom GA präsentierten Fotos informieren in dieser Sache nur unzureichend, ebenso der Text. Ich frage mich auch, wie verlässlich Presseinformationen sind, die bezüglich der Akustik in höchsten Tönen einen Konzertsaal loben, der noch gar nicht gebaut (geschweige denn finanziert) ist?

Werner Alfter, Bonn

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