Eurovision Song Contest Dänemark triumphiert - Deutschland patzt beim Grand Prix

Malmö · Barfuß und mit dem Charme der kleinen Meerjungfrau zum Favoriten-Sieg: Die 20 Jahre alte dänische Sängerin Emmelie de Forest hat erwartungsgemäß den Eurovision Song Contest 2013 gewonnen. Damit gewann Dänemark nach 1963 und 2000 zum dritten Mal den Song-Wettbewerb.

Deutschland landete mit dem Disco-Lied "Glorious" von Cascada-Sängerin Natalie Horler abgeschlagen auf Rang 21 - das schlechteste Abschneiden seit den No Angels im Jahr 2008, die auf Platz 23 gekommen waren. Gemutmaßt wird, die Schlappe hänge auch mit der Sparpolitik der deutschen Regierung in der Euro-Krise zusammen.

Für Deutschland geht die Gruppe Cascada mit der Sängerin Natalie Horler ins Rennen. dpa begleitet das bunte Spektakel im Live-Ticker:

(00:12) +++ Lena Meyer-Landrut, Grand-Prix-Siegerin 2010, verkündet die deutsche Punktwertung: Zwölf Punkte gibt es für Ungarn. Die weiteren Zähler: Dänemark (10), Island (8), Norwegen (7), Griechenland (6), Malta (5), Aserbaidschan (4), Schweden (3), Russland (2) und Finnland (1).

(23: 29) +++ Die Stimmung im Malmöer Pressezentrum nach dem Durchlauf aller 26 Finalteilnehmer: Ungeteilte Begeisterung für Anouk aus den Niederlanden, Anerkennung für die klare Favoritenstellung der Dänin Emmelie de Forest. Cascada und die Finnin Krista Siegfrids mögen alle, weil die Post abging. Viel Sympathie für die Norwegerin Margaret Berger. Und dann der Graf Dracula aus Rumänien...

(23: 12) +++ Die Abstimmungsphase beginnt: Jetzt können Zuschauer in 39 Ländern per Telefon, SMS und erstmals auch per Smartphone-App über ihre Favoriten abstimmen. Allerdings kann man nicht für das eigene Land stimmen. Die App gibt es hier: http://dpaq.de/YYxUn - aber Achtung: Einmal abstimmen per App kostet genauso viel wie per SMS, nämlich 20 Cent; ein Anruf aus dem Festnetz für den eigenen Favoriten kosten 14 Cent, ein Handy-Anruf ist teurer.

(23: 11) +++ Die Moderatorin Petra Mede trägt übrigens ein pinkes Abendkleid von Jean-Paul Gaultier, wie sie gerade der Welt erzählt. Und der Star-Designer winkt dazu freundlich aus der Fan-Menge in der Halle. Sachen gibt's...

(23:05) +++ Es ist geschafft: Ryan Dolan darf mit Leder-Outfit, Gel-Haaren und tätowierten Muskelmännern nochmal Jungs wie Mädels den Kopf verdrehen. Sein Song verdreht aber höchstens die Gehörgänge - da waren die hyperaktiven Jedward-Zwillinge auf jeden Fall besser.

(23:04) +++ Boah, ist das langweilig. Kommt einem zumindest nach der Hammer-Nummer der Norwegerin so vor. Sophie und Nodi aus Georgien schmachten sich an. Die Halle nickt weg, da hilft auch kein Funkenregen von der Decke.

(22:55) +++ Der brave Zopf (der ist angeblich echt!) passt so überhaupt nicht zum wilden Synthie-Gewummer und dem hautengen Schlitzkleid. Doch die Norwegerin Margaret Berger bleibt mit ihrer aggressiven Nummer und dem Drummer aus der "Muppet Show" als Drittletzte im 26er Feld im Gedächtnis.

(22:50) +++ Marco Mengoni ist so gar nicht Eros Ramazzotti - dennoch hat er was. Schmachtblick, Pizzeria-Ballade, schmissiges Finale. Italo-Pop rules.

(22:47) +++ Ein bisschen wie die Venus steht sie da im Nebel, diese Slata Ognewitsch. Ansonsten bleiben viele Fragen: Was soll der Riese, was soll der Song, was soll das alles?

(22:45) +++ Yamas! "Alcohol is free" singen die Griechen - und toben in wilder Ska-Manier über die Bühne. Man könnte vermuten, der Alkohol war wirklich umsonst.

(22:38) +++ Gleich wird die Jungfrau in zwei Teile geschnitten... Nein, ist ja gar kein Zaubertrick, sondern der Auftritt von Farid Mamedow aus Aserbaidschan. Puh, damit bleibt der ESC-Gemeinde ein neuerlicher Trip nach Baku erspart.

(22:36) +++ Gandalf singt? Ach nein, das ist ja Hägar. Quatsch, natürlich schmachtet sich hier Eythór Ingi Gunlaugsson in die Herzen der ESC-Zuschauer. Ob Island damit etwas reißen kann?

(22:31) +++ DIE Favoritin von allen - Buchmacher, Experten und Fans setzen unisono auf die Dänin Emmelie de Forest. Wenn das mal gutgeht... Aber der Sterntaler-Auftritt mit dem Ohrwurm-Song "Only Teardrops" bleibt hängen. Dieses Mädchen muss man einfach mögen.

(22:27) +++ Ein "heißer Geheimtipp"? Meint zumindest Experte Peter Urban. Naja, von Anouk sind die Ungarn ByeAlex schon ein Stückchen entfernt. Den ruhigen Song "Kedvesem" würde man lieber in einer verrauchten Kneipe bei einem Bier hören - aber auf der ESC-Bühne?

(22:23) +++ Wir kennen Schweden-Krimis, Schweden-Happen, Schweden-Filme - und jetzt auch die Schweden-Tolle. Der "You-u-u-u" jaulende Robin Stjernberg beeindruckt vor allem mit seiner "crazy" Frisur. Ist ja nicht schlecht, aber für den Song Contest ein bisschen wenig.

(22:17) +++ Ach Bonnie Tyler, das hätte besser laufen können: So ein bekannter Name, so eine starke Stimme, so eine tolle Präsenz und dann so ein schwacher Song. Schade, das wird wieder nix mit einem Sieg für das Mutterland des Pop.

(22:13) +++ So würde wohl ein ESC in Transsilvanien aussehen: Der rumänische Tenor-Vampir ist mindestens genauso schräg wie die russischen Omas im vergangenen Jahr. Ein Auftritt, über den Fans noch in zehn Jahren reden werden - über das Lied aber eher nicht.

(22:10) +++ Im Laufe dieser ESC-Woche ist Anouk in der Gunst der Fans und Experten in Malmö immer weiter nach oben gestiegen - zu recht: Was für ein starker Auftritt! Mit ihrem mystisch-elegischen Song "Birds" hat sie eine Gänsehaut über die Friends Arena gelegt.

(22:02) +++ Und für Armenien auf der Bühne: Sandokan - so sieht der Sänger zumindest ein wenig aus. Netter Rocksong, Jeans-Look und Gitarren. Das wichtigste an diesem Auftritt: Armenien ist nach dem Aserbaidschan-Boykott 2013 wieder beim ESC dabei.

(22:01) +++ Ein deutscher ESC-Reporter dämpft aber die Euphorie: "Gewinnen kann sie bestimmt nicht. Das ist zu sehr betriebsfestmäßig..."

(22:00) +++ Auch im ESC-Pressezentrum Malmö geht beim Cascada-Auftritt die Post ab: Alle Journalisten und Fans klatschen und tanzen mit. Einhellige Meinung: Der bisher beste Beitrag!

(21:57) +++ "Und jetzt sind wir dran", sagt Moderator Peter Urban patriotisch: Cascada-Sängerin Natalie Horler glitzert passend zu ihrem Song "Glorious" auf einer gläsernen Freitreppe und nutzt die Satellite Stage voll aus. Starke Stimme, der Saal groovt mit. Ein bisschen wie beim Fußball: Die Deutschen machen die bislang beste Party - und das ohne sich verrenkende Ausdruckstänzer

(21:49) +++ Mann, kann der Junge lächeln: Gianluca Bezzina aus Malta freut sich beim beim Singen wie ein Kind unterm Weihnachtsbaum. Nett, niedlich, nichtssagend.

(21:46) +++ Ein Gutes hat der Auftritt von Aljona Lanskaja: Es wird nächstes Jahr keinen Song Contest in der Diktatur Weißrussland geben - denn sie wird trotz viel nackter Haut, Lamettakleid, Discokugel und Folkloreklängen heute Abend mit Sicherheit nicht gewinnen.

(21:45) +++ Und ab in die Zeitmaschine: Die Schmacht-Ballade der schwangeren Estin Birgit Õigemeel ("Et uus saaks alguse") im züchtigen Umstandskleid könnte auch eine Aufzeichnung von einem Grand Prix in den 60ern sein. Allerdings war Estland da noch hinter dem Eisernen Vorhang.

(21:41) +++ ARD-Moderator Peter Urban ist gut drauf. Er kalauert mit Blick auf Roberto Bellarosa: "Belgien ist berühmt für sein Bier. Dieser junge Mann können mit seinen Augen brauen..."

(21:40) +++ Huch, Konfirmation beim ESC? Nein, der Belgier Roberto Bellarosa - eine Jugend-Ausgabe von Chris de Burgh - sieht mit seinen 19 Jahren eben aus wie ein Backfisch. Der Song geht aber ins Ohr, wenn nur nicht diese pantomime-artigen Tänzerinnen wären...

(21:37) +++ Barfuß ist in: Nach der 2012-Siegerin Loreen zeigt sich die spanische Sängerin auch ohne Schuhe auf die Bühne, später singt noch die Dänin Emmelie de Forest nackten Fußes - hoffentlich besser als die kanariengelbe Spanierin.

(21:35) +++ Comedian und Grand-Prix-Fan Thomas Hermanns hat sich warm getwittert: Er schreibt "schreiendes Streichholz" oder "was hat die arme Frau?" - wunderbar! Zu lesen hier: https://twitter.com/ThomasHermanns

(21:25) +++ Schöner Name, wunderschön beleuchtetes Kleid, schrägste Frisur: Aliona Moon aus Moldau herzergreifend - komisch nur dieser Ausdruckstanz der drei männlichen Hupfdohlen hinter ihr.

(21:23) +++ Lonely Lederjacken-Litauer Andrius Pojavis klingt schief, trifft kaum einen Ton und zeigt beim Händehochreißen seinen Bauch. Ob das diesem geklaut klingenden Song hilft?

(21:19) +++ Verrucht, rauchig und in einem aufregenden Fransenkleid erinnert die Französin Amandine Bourgeois ein wenig an Courtney Love - und an die junge Tina Turner. Kein schlechter Start für einen Grand Prix. Ach ja: Der Song "L'Enfer Et Moi" ist auch richtig gut.

(21:15) +++ Moderatorin Petra Mede steht völlig allein auf der Bühne, macht in knallpinker Abendrobe eine Bella Figura. Erstmals kann auch per App abgestimmt werden. Um 21.13 Uhr sagt Mede: "May the best song win, let the show begin".

(21:04) +++ Ein sehr psychedelischer Vorspann zum Spektakel: Eine gescheckte Raupe aus Kasachstan reist in dem Filmchen per Ballon, Auto und Boot nach Malmö. In der Arena dann ein Chor, viel blaues Licht, Einzug der Teilnehmer mit Flaggen über eine Brücke. Hat was von Olympischen Spielen.

20:50) +++ Kurzes Innehalten beim "Wort zum Sonntag". Der Hl. Geist hat 12 Punkte.

(20:45) +++ Deutschlands Grand-Prix-Prinzessin Lena Meyer-Landrut ist auch diesmal wieder dabei: Auf der Bühne der verregneten Eurovisions-Party in Hamburg und als deutsche Jury-Präsidentin. Dabei glänzt sie mit einem besonderen Ohrring: Eine Kette, die wie eine glitzernde Hängematte über ihr linkes Ohr hängt. Lenas Ohrschmuck - twelve points!

(20:30) +++ Natalie Horler gibt sich kurz vor dem Start des Eurovision Song Contest locker und aufgekratzt. Bei der letzten Probe ihres Songs "Glorious" habe es eine kleine Panne gegeben und das sei gut so, dann klappe es beim Wettbewerb umso besser.

(20:25) +++ Warming-Up mit Grand-Prix-Siegerin Lena auf dem Spielbudenplatz in Hamburg. Gleich geht's los in Malmö.

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