Epidemie Ebola-Patient in Hamburg eingetroffen

Hamburg · Erstmals seit dem Ebola-Ausbruch in Westafrika soll ein infizierter Patient in Deutschland behandelt werden. Der erkrankte Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist am Vormittag in Hamburg eingetroffen.

 Isolierbereich des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE) in Hamburg. Foto: Marcus Brandt

Isolierbereich des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE) in Hamburg. Foto: Marcus Brandt

Foto: DPA

Er landete auf dem Flughafen Hamburg-Fuhlsbüttel. Ein Konvoi aus Feuerwehr- und Polizeifahrzeugen fuhr an den Jet heran. Der erkrankte Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation ist soll am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf behandelt werden.

Die Feuerwehr will ihn mit einem Isolierrettungswagen in das Behandlungszentrum für hoch ansteckende Erkrankungen am UKE bringen.

Zuvor hatte die "Bild" über den Fall berichtet. Nach Informationen der Zeitung wurde der Mann bisher in Sierra Leone behandelt.

Das Ebola-Virus gehört zu den gefährlichsten Krankheitserregern der Welt. Es kann unter anderem zu Fieber und schweren Blutungen führen. Behördensprecher Schmidt betonte, für die Menschen in Hamburg gebe es keine Gefahr. Eine Ansteckung sei nur im direkten Kontakt mit einem Patienten möglich - etwa durch Körperflüssigkeiten.

Das UKE und das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin haben bei der Therapie von hoch ansteckenden Erkrankungen einen hervorragenden Ruf. In dem speziellen Behandlungszentrum des UKE werden Patienten versorgt, die sich mit lebensbedrohlichen Erregern infiziert haben.

Die Weltgesundheitsorganisation habe beim UKE angefragt, ob der Mitarbeiter in Hamburg behandelt werden könnte, erklärte Schmidt. In Abstimmung mit der Gesundheitsbehörde sei dann die Entscheidung gefallen, dass der Patient in die Hansestadt kommen kann.

Bereits Ende Juli hatte die WHO beim UKE angefragt, ob ein Mitarbeiter einer Gesundheitsorganisation dort versorgt werden könnte. Der Arzt war aber gestorben, bevor er zur Behandlung nach Deutschland gebracht werden konnte. Bereits damals hatte das UKE betont, die Sicherheitsvorkehrungen seien so hoch, dass es für Mitarbeiter und Öffentlichkeit keinen Grund zur Sorge gebe.

Bei der Ebola-Epidemie in Westafrika haben sich medizinische Helfer in beispiellosem Ausmaß mit dem Virus infiziert. Bislang haben sich laut WHO mehr als 240 Ärzte, Pfleger und andere Helfer angesteckt, von denen über 120 gestorben sind.

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