Wolfsburgs Auswärtsmisere hält auch in Augsburg an

Augsburg · Die rätselhafte Auswärtsschwäche des VfL Wolfsburg setzte sich auch beim in dieser Saison heimschwachen FC Augsburg fort - aber Dieter Hecking reagierte gefasst.

 In einem umkämpften Spiel trennten sich der FC Augsburg und der VfL Wolfsburg mit 0:0. Foto: Stefan Puchner

In einem umkämpften Spiel trennten sich der FC Augsburg und der VfL Wolfsburg mit 0:0. Foto: Stefan Puchner

Foto: DPA

"Ich kann mit dem 0:0 gut leben. Augsburg werten wir nicht nur an der Tabellensituation", sagte der Trainer des Tabellendritten nach der Nullnummer.

Die Gastgeber, die mit dem Remis immerhin die direkten Abstiegsplätze verließen, waren in ihrem 150. Spiel in der Fußball-Bundesliga einem Erfolg näher. Kapitän Paul Verhaegh (43. Minute) und Dominik Kohr (61.) vergaben vor 27 081 Zuschauern zwei Großchancen. "Du musst effektiver sein, um gegen eine Top-Mannschaft zu gewinnen", haderte FCA-Coach Markus Weinzierl. Er schloss sich aber insgesamt seinem Kollegen Hecking an: "Ich kann und muss auch leben mit dem Punkt."

Die Wolfsburger, die nur eines von sieben Auswärtsspielen gewinnen konnten, ließen die Qualitäten eines Topteams über weite Strecken des Spiels vermissen. Die Schlussminuten musste der Tabellendritte mit zehn Mann überstehen; Dante sah wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte (85.). Nationalspieler Maximilian Arnold beklagte bei seinem Team "zu wenig Durchschlagskraft nach vorne".

Trotz des Tabellengegensatzes lieferten sich beide Teams ein Duell auf Augenhöhe. Die gegenüber dem ärgerlichen 2:3 in der Europa League gegen Athletic Bilbao auf fünf Positionen veränderten Augsburger agierten überlegen, wirkten griffiger und waren gerade in der ersten Spielhälfte dem Führungstor deutlich näher. In der 18. Minute prüfte Caiuby VfL-Torhüter Diego Benaglio erstmals aus spitzem Winkel.

Nur wenige Sekunden später roch es nach einem Zupfer von Wolfsburg Innenverteidiger Naldo an der Schulter des Augsburgers Ja-Cheol Koo nach Foulelfmeter. Schiedsrichter Christian Dingert pfiff aber nicht. Glück hatten die Gäste auch, als André Schürrle einen Pass von Dominik Kohr im eigenen Strafraum nicht klären konnte. FCA-Kapitän Paul Verhaegh nahm Schürrles Geschenk jedoch nicht an. Er schoss freistehend aus kurzer Distanz am Wolfsburger Tor vorbei (43.).

Der DFB-Pokalsieger enttäuschte wie so oft in fremden Stadien. Der nach seiner Topleistung als Joker beim Champions-League-Sieg in Moskau (2:0) in die Startelf gerückte Schürrle konnte lange Zeit keine Akzente setzen. Auch die Torjäger Bas Dost und Max Kruse traten kaum in Aktion. Schlampige Pässe störten das Angriffsspiel. Einen Schuss von Nationalspieler Kruse konnte FCA-Verteidiger Jan-Ingwer Callsen-Bracker abblocken (19.). Einen weiteren verdeckten Distanzschuss des im Mittelfeld auffälligen Maximilian Arnold parierte Augsburgs fehlerfreier Torhüter Marwin Hitz (32).

Kampfbetont statt filigran ging es auf dem schwer zu bespielenden Rasen weiter. Der Außenseiter investierte weiter viel gegen ein Wolfsburger Team, das eine Woche nach dem 6:0-Heimsieg gegen Werder Bremen nun etwas mehr Entschlossenheit demonstrierte. Der nun agilere Schürrle suchte mehrfach den Abschluss (50./52./57.).

Die klare Chance aber eröffnete sich wieder dem FCA: Eine präzise Flanke des agilen Außenverteidigers Philipp Max köpfte Mittelfeldmann Kohr aus wenigen Metern unbedrängt neben das Tor (61.). "Ich war überrascht, dass ich so frei war", berichtete Kohr nach dem Abpiff. Trotzdem resümierte er: "Wir sind positiv gestimmt nach dem Sieg in Stuttgart und dem Punkt heute." Defensiv stand der FCA weitgehend stabil. Einen gewaltigen Freistoß von Naldo konnte der aufmerksame Torhüter Hitz mit den Fäusten abwehren (79.).

Spieldaten:

Ballbesitz in : 47,5 - 52,5

Fouls: 20 - 11

Ecken: 4 - 7

Quelle: optasports.com

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