Bayer entkommt erster Heimpleite: 1:1 gegen Frankfurt

Leverkusen · Bayer Leverkusens Chefcoach Roger Schmidt knöpfte sich in der Kabine seine Profis ordentlich vor. "Wir haben in der Halbzeit Feuer vom Trainer bekommen", berichtete Karim Bellarabi über das Donnerwetter nach schwacher erster Hälfte und dem 1:0 für Eintracht Frankfurt zur Pause.

 Leverkusens Ömer Toprak (l) und Frankfurts Haris Seferovic kämpfen um den Ball. Foto: Marius Becker

Leverkusens Ömer Toprak (l) und Frankfurts Haris Seferovic kämpfen um den Ball. Foto: Marius Becker

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Alexander Meier hatte die Gäste per Foulelfmeter (37.) in Führung gebracht. Nationalspieler Bellarabi schaffte erst in der 83. Minute das 1:1 vor 30 100 Zuschauern in der BayArena. Mit dem Remis kletterte der Werksclub nach dem Hinrunden-Finale der Bundesliga wieder auf den dritten Platz.

"Wir waren phlegmatisch, das hat man von unserer Mannschaft so selten gesehen", kritisierte Schmidt, der am Ende das Remis als leistungsgerecht bewertete. Zufrieden war sein Kollege Thomas Schaaf, der wiederum von den ersten 45 Minuten seiner Mannschaft sehr angetan war: "Die erste Halbzeit war das Beste, was ich bisher von meiner Mannschaft gesehen habe."

Im Zweikampf zweier besonders offensivfreudiger Mannschaften, die auch im 59. Liga-Duell ein 0:0 vermieden, geizten die Kontrahenten lange Zeit mit Torraumszenen. Stattdessen prägten viele Ballverluste und individuelle Fehler das Spiel. Besonders die Gastgeber, bei denen Kapitän Simon Rolfes für den verletzten Gonzalo Castro auf der "Sechs" agierte, hatten vor dem gegnerischen Gehäuse fast nichts zu bieten - auch, weil die Frankfurter Abwehr, die in den 16 vorherigen Partien schon 33 Gegentreffer kassiert hatten, sehr gut postiert war.

Die Eintracht setzte immerhin in den ersten 30 Minuten Zeichen ihrer Torgefährlichkeit und wirkte nach dem kräftezehrenden 4:4 am Mittwoch gegen Hertha BSC keineswegs müde. Zwei Freistöße von Lucas Piazon (9./27.) sorgten für erste Gefahr. Die größte Chance für die Gäste hatte Torjäger Alexander Meier (35.). Nach einer Kopfball-Vorlage von Haris Seferovic schoss er volley aus der Seitlage aus 15 Metern, doch Bayer-Innenverteidiger Ömer Toprak lenkte den Ball mit einem Fußreflex gerade noch um den rechten Pfosten.

Wenige Sekunden später hatte Meier doch noch sein Erfolgserlebnis. Nach einem Foul von Bayer-Abwehrspieler Tin Jedvaj an Takashi Inui verwandelte der 31 Jahre alte Kultstürmer den fälligen Elfmeter souverän zum 1:0. Es war bereits der 13. Saisontreffer für Meier und der erste verwandelte Strafstoß für Frankfurt nach 49 Partien. Um ein Haar hätte Meier noch vor der Pause ein weiteres Tor hinzugefügt, als er nach Doppelpass mit Timothy Chandler Bayer-Keeper Bernd Leno prüfte. Die in der ersten Hälfte enttäuschende und ideenlose Werkself musste sich auf ihren Gang in die Kabine einige Pfiffe anhören.

Die Bayer-Profis erhöhten nach dem Wiederanpfiff den Druck, ohne jedoch zunächst nennenswerte Möglichkeiten zum Ausgleich zu kreieren. Ein Schuss von Heung-Min Son (63.) aus 18 Metern sorgte für ein Raunen auf den Rängen, nicht aber wirklich für Gefahr. Erst Bellarabi erlöste in der 83. die Gastgeber mit einem fulminanten Schuss zum Ausgleich. In der 90. Minute rettete Eintracht-Torwart Timo Hildebrand noch das Remis, als er den Schuss des heranstürmenden Julian Brandt abwehrte. "Am Ende hatten die Frankfurter viel Glück", meinte Bayer-Stürmer Stefan Kießling.

Spieldaten:

Ballbesitz in : 53,8 - 46,2

Fouls: 18 - 20

Ecken: 4 - 1

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