"Sehr gute Tablette" - Experte kritisiert Paderborn

Mainz · Anti-Doping-Experte Perikles Simon hat die medizinische Abteilung des Bundesligisten SC Paderborn aufgrund der Äußerungen von Fußballprofi Marvin Ducksch zum Einsatz von Schmerzmitteln kritisiert.

 Marvin Ducksch freute sich über eine schmerzstillende Tablette. Foto: Tobias Hase

Marvin Ducksch freute sich über eine schmerzstillende Tablette. Foto: Tobias Hase

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"Leider ist Schmerzmittelgebrauch ein Thema, das in den nächsten Jahren eventuell der Überarbeitung im WADA-Code bedarf", sagte der Mainzer Molekularbiologe der Nachrichtenagentur dpa.

"Ich habe mich in der Halbzeitpause am Knie verletzt, habe mir eine Tablette reingezogen - und habe den Schmerz vergessen. Ich weiß selber nicht was es war, aber er war eine sehr gute Tablette", hatte Ducksch im Anschluss an den Paderborner 3:1-Sieg gegen Eintracht Frankfurt gesagt. Der Offensivspieler erzielte zwei Minuten nach seiner Einwechslung in der 66. Minute den Ausgleich des Aufsteigers.

Simon kritisierte vor allem die ärztliche Abteilung der Ostwestfalen: "Es geht mehr drum, den Athleten gesundheitlich zu schützen, und man muss sich die Frage stellen, ob man da nicht schon auf der Ebene der Team-Ärzte ansetzen muss, die eventuell manchmal zu sehr das Wohl des Teams, nicht aber das des Fußballers im Auge haben." Die Einnahme von Schmerzmitteln ist laut dem Regelwerk der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA aktuell nicht verboten, jedoch teilweise sehr umstritten. "In den USA gibt es schon entsprechende erfolgreiche Klagen von ehemaligen Spielern deshalb", betonte Simon.

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